DifferdingenHaushalt für 2022: Vorsichtig in die Zukunft investieren

Differdingen / Haushalt für 2022: Vorsichtig in die Zukunft investieren
Das alte Rathaus wird vorerst nicht ausgebaut Foto: Editpress

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Differdingen zählt mittlerweile mehr als 28.420 Einwohner. Damit die Stadt auch in den kommenden Jahren wachsen kann und die Lebensqualität der Menschen nicht abnimmt, hat der Schöffenrat gestern den Haushaltsplan für 2022 vorgestellt. Zwei größere Bauprojekte werden jedoch nicht wie geplant in Angriff genommen.

„Wir investieren vorsichtig in die Zukunft und wir wollen auf keinen Fall den kommenden Schöffenrat finanziell mit dem Rücken zur Wand festdrücken“, erklärte die Bürgermeisterin, Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“). Aus diesem Grund hat der Schöffenrat beschlossen, zwei bereits gestimmte Bauprojekte doch nicht wie geplant ausführen zu wollen. Eigentlich hätte das aktuelle Rathaus für rund neun Millionen Euro umgebaut und modernisiert werden sollen. Dahinter war ein zusätzliches Gebäude in L-Form vorgesehen. Zusätzliche Kosten von 21 Millionen Euro waren für den Neubau eingeplant. Die Fläche des Rathauses sollte auf 1.450 m2 vergrößert werden und dann alle Dienstleistungen der Gemeinde zentral unter einem Dach versammelt werden. Auch der Ausbau der Schule sowie der Bau eines Parkhauses in der Nähe der place Nelson Mandela werden vorerst nicht durchgeführt.

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie steht die „Cité du fer“ finanziell noch einigermaßen gut da. 2021 musste die Gemeinde keinen zusätzlichen Kredit aufnehmen. Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich auf rund 4.300 Euro. Allerdings wurde bei diesem Betrag die Vorfinanzierung des neu geplanten Polizeigebäudes bereits mit eingerechnet. „Die Gemeinde hat ihren wirtschaftlichen Stand von vor Corona wieder erreicht. Doch zwei Jahre Wachstum gingen verloren“, so die Bürgermeisterin. Die Gemeinde hat neben den steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie zudem mit explodierenden Personalkosten zu kämpfen. Durch die Anpassung des Index muss sie nun jährlich 3,5 Millionen Euro mehr an Personalkosten mit einplanen. Sollte der Index – und danach sieht es aus – kommenden Sommer noch einmal angehoben werden, kommen noch einmal zusätzliche Personalkosten von 3,6 Millionen Euro auf die Gemeinde zu. Auch die gesamten Ausgaben im ordentlichen Haushalt belaufen sich auf 105 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere Ausgaben im außerordentlichen Budget von 112 Millionen Euro. Rund 45 Millionen Euro sind für den Bau von drei Schulen in der Gemeinde vorgesehen. Mehr als 50 Jahre hat der Schulkomplex „Um Bock“ in Oberkorn auf dem Buckel. Höchste Zeit also, um die Räumlichkeiten auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Renovierungsarbeiten sollen rund 41 Millionen Euro kosten. Der Staat wird rund 11,3 Millionen Euro übernehmen.

Auch Sport ist wichtig, denn er fördert nicht nur die Gesundheit, sondern verbindet Menschen allen Alters unabhängig von ihrem sozialen Status. „Damit sich auch zukünftig jeder das Mitwirken in einem Sportclub leisten kann, hat der Schöffenrat beschlossen, rund 60.000 Euro für Jugendliche zur Verfügung zu stellen, die sich den Mitgliedsbeitrag der Sportclubs nicht leisten können“, erklärte Paulo Aguiar („déi gréng“). Für „Esch 2022“ hat der Schöffenrat rund zwei Millionen Euro vorgesehen.