Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Ein Blick hinter die Kulissen des „Geenzefest 2019“

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Bis zu 7.000 Menschen verschlägt es jedes Jahr an Pfingstmontag nach Wiltz, um den feierlichen Umzug des Ginsterfestes zu verfolgen. Bereits seit über 70 Jahren huldigen die Vereine der Ardennenhauptstadt auf diese Weise ihrem gelben Schmetterlingsblütler, der das Erscheinungsbild der umliegenden Landschaften um diese Jahreszeit prägt. Doch was passiert eigentlich in den Wochen und Tagen vor dem Fest? Wir haben uns beim Wiltzer Fremdenverkehrsverein und bei einigen teilnehmenden Gruppen umgeschaut.

Von Steve Peffer

Um die Organisation des „Geenzefest“ kümmert sich der Wiltzer Fremdenverkehrsverein. „Der erste Schritt besteht darin, ein Leitthema für den Umzug des bevorstehenden Jahres zu finden. Hierfür setzen wir uns bereits im Sommer mit den Vereinen, die regelmäßig dabei sind, zusammen und treffen gemeinsam eine Entscheidung“, erläutert Maggy Reisen, Leiterin des Vereins. Annahmekriterien für Themenvorschläge gibt es nicht. Dieses Jahr richtet sich das Ginsterfest nach dem Motiv „Visit Éislek“. – Warum ausgerechnet dieses Thema? „In den vergangenen Jahren waren unsere Themen oftmals von den Vereinigten Staaten inspiriert, deshalb wollten wir bei dieser Auflage die Kultur unserer schönen Region ins Scheinwerferlicht rücken“, so die Begründung von Maggy Reisen.

Die Mammutaufgabe des organisatorischen Teils ist die Anwerbung der verschiedenen Gruppen. Dieses Jahr sind es insgesamt 37, mit etwa 850 Menschen, die im Korso mitfahren und -gehen. Wenngleich die meisten aus Wiltz und Umgebung stammen, sind auch immer wieder Vereinigungen aus dem Ausland dabei. Für all jene müssen Kost und Logis organisiert werden. Ebenso wichtig ist die Suche nach Sponsoren, um die Veranstaltung finanziell tragen zu können. Damit sich denn auch genügend Menschen das Spektakel ansehen, müssen die Werbetrommel gerührt und Ticketverkäufer angeheuert werden.

Ein wenig spektakulärer sehen die Vorbereitungen der Vereine aus. Gleich neben dem Wiltzer Recycling-Zentrum befindet sich eine unscheinbare Gemeindehalle, unter deren Dach fünf Gruppen an ihren Umzugswagen werkeln. Dazu gehören auch die „Amis de la féerie du genêt“ mit ihrem Hoheitswagen, auf dem die frisch gekrönte Ginsterkönigin Adelisa Androvic durch die Stadt kutschiert werden wird. Das Gewand der Königin stammt aus dem Atelier der luxemburgischen Designerin Flavia Carbonetti aus Düdelingen. Seit zwei Jahren bemühen sich die Veranstalter darum, hiesige Kreative mit der Fertigung des hoheitlichen Kleides zu beauftragen.

Gleich neben dem Majestätsgefährt basteln die „Portugiesischen Freunde“ an ihrer Nachbildung des berühmten Fatima-Sanktuariums auf Rädern und erinnern damit an das größte Event der Ardennenstadt, das sich vor gerade mal einer Woche zugetragen hat. Das Bosnische Kulturzentrum wird seinerseits mit dem Solarboot des Stausees über den Asphalt surfen, während „Voll am Geenz“ lieber den Zug nimmt. Selbstverständlich sind hiermit die Motive der Umzugswagen gemeint.

Die beiden letztgenannten Vereinigungen sind bereits zum fünfzehnten Mal beim Ginster-Korso dabei. Die Anfertigungszeit, die die verschiedenen Holzwagen in Anspruch nehmen, ist ganz unterschiedlich. So schuften „Voll am Geenz“ bereits seit zwei Monaten an ihrer Eisenbahn, die benachbarten Bosnier dagegen konnten ihr Boot in nur zwei Wochen zusammenzimmern. Es fehlt lediglich der Anstrich. Die fünfte Gruppe, die „Amicale Aneschbach“, hat ihr Biermobil bereits fertig. „Es gibt noch einiges zu tun, aber ich bin zuversichtlich, dass wir rechtzeitig startbereit sind“, so Marc Schlotter von „Voll am Geenz“.
Der Umzug des „Geenzefest“ startet am Pfingstmontag, 10. Juni, um 14.30 Uhr im Zentrum von Wiltz.