PlagiatsaffäreVom „Copy-Paste“ zur „Compilation“: Bettel hat seit 22 Jahren ein ruhiges Gewissen

Plagiatsaffäre / Vom „Copy-Paste“ zur „Compilation“: Bettel hat seit 22 Jahren ein ruhiges Gewissen
Xavier Bettel musste sich am Freitag einige Fragen zur Plagiatsaffäre gefallen lassen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Souverän ist anders: Der Premierminister hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt vor der heimischen Presse seit Aufkommen der Kritik um seine Studienarbeit kein Fehlverhalten bei der Herstellung erkannt. „Ich habe 22 Jahre gut schlafen können“, sagte Bettel am Freitag. Er habe nicht abgeschrieben, sondern seine Arbeit aus anderen Quellen zusammengetragen.

Premierminister Xavier Bettel hat sich auf der Pressekonferenz am Freitag (19.11.) den Fragen der versammelten Journalisten stellen müssen – die es sich nicht entgehen ließen, den Premier zur Plagiatsaffäre zu befragen. „Hei gëtt gemaach, wéi wann ech beduckst, gelunn oder getrickst hätt“, war sich der Premier weiterhin keiner Schuld bewusst – und bedankte sich sogar für die Gelegenheit, seine Situation zu erklären. „Wenn einer getrickst hätte, dann wäre es ja mein Professor gewesen“, sagte Bettel. Die Arbeit habe aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil bestanden und er habe diese Prüfungen schlussendlich bestanden. „Ich bin mir bewusst, dass es keine gute Arbeit war“, sagte der Premier und gab nur ausweichend zu: „Wenn die Glaubwürdigkeit der Politik gelitten hat, tut das mir leid.“

„Ich habe die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben“, war sich Xavier Bettel keiner Schuld bewusst – wenngleich er auf die Qualität seiner Arbeit nicht stolz sei. Ob er Konsequenzen ziehen wolle, wenn sich der Verdacht erhärte? „Ich lasse die Universität ihre Schlüsse ziehen und gebe mich keinen Spekulationen hin“, lautete die knappe Antwort – und weiter: „Wenn ich den Abschluss aberkannt bekomme, werde ich das akzeptieren.“ Er habe die letzten 22 Jahre ruhig geschlafen und aufgrund der damals geltenden Kriterien ein ruhiges Gewissen.

Als eine Journalistin ganz konkret nachfragte, ob er denn abgeschrieben habe, antwortete Bettel: „Nein, ich habe Sachen von links und rechts kompiliert.“ Zumindest in diplomatischer Hinsicht scheine die Arbeit dem Ansehen des Premiers keinen Knacks versetzt zu haben, glaubt Bettel: „Die anderen Regierungsvertreter haben in Glasgow keinen Bogen um mich gemacht“, erklärte der Premier und bekräftigte, dass er nicht wissentlich betrogen habe.

Copytani Delux
23. November 2021 - 14.31

„Wenn die Glaubwürdigkeit der Politik gelitten hat, tut das mir leid.“, Sprich ist mir egal, denn die Politik und vorallem die DP verfügt über keine Glaubwürdigkeit.... Auch geil ist: „Ich habe die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben“ dann aber sagen: „Nein, ich habe Sachen von links und rechts kompiliert.“ und was sagt der Duden dazu:"aus anderen Werken zusammenstellen, dass daraus ein Bericht o. Ä. entsteht", sprich nichts selbst geschrieben.... Aber hey, immerhin hat er ja keine "ganzen" Texte kopiert, nur Teile, genauso wie bei seiner Arbeit als Premier, da kompliert er die Arbeit aus dem Ausland ja auch nur... naja daher sind die "erlernten" Kompetenzen ja gut umgesetzt.... Selbst nichts können aber Ideen klauen und als die eigenen verkaufen.... Politiker halt und es lebe die Glaubwürdigkeit....

jo
22. November 2021 - 18.24

Ich bin einige Jahre älter als Bettel. Ich kann sagen, daß auch zu jener Zeit Abschreiben ohne Quellenangabe ein Unding war. Also von wegen "Kriterien" von damals........ Man hätte eine "note élimnatoire" bekommen und basta!

Sepp
22. November 2021 - 17.36

Wat léieren mer doraus? Emmer schéin mam falschen Beispill virgoen, dann schléift een gudd.

Arm
22. November 2021 - 13.58

Lügner und Betrüger haben kein Gewissen

den Alfons
22. November 2021 - 13.11

Wann den Här Bettel och nëmme fir 5 Cent Eiergefill an der P... hätt, géif e sech op d'mannst ëntschëllegen an dem Vollek nët och nach virgaukelen wat fir en groussartege Premier hien ass, awer ni war a gi wärd.

Joss
22. November 2021 - 13.01

Wann de Regierungschef gläichzäiteg Regierungsspriecher ass, däerf ee sech nët iwweer sou Aussoe wonneren. Säi Chef huet nët geknäipt!

de Plogeescht
22. November 2021 - 9.15

Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Und wenn einem beide fehlen? Braucht man sie wohl nicht.

Therese
22. November 2021 - 7.25

ech kann dee Bettel net méi gesin..... Dee Mann ass net méi glaafwürdeg...ewei esouvill Politiker. @Theodore:Dir hut alles gesot!!! richteg esou.

Nomi
21. November 2021 - 20.53

Ohni eegen Idee'en, ass een jo wuehl ennen durch den Ku'erf !

d'Mim
21. November 2021 - 19.16

"..er könnte ein Zimmer mit Trump teilen..." Kommentar aus der FAZ

Joss
21. November 2021 - 16.47

Nach dieser Aussage, ist Bettel als Premier nicht mehr haltbar, es sei denn in Luxemburg.

Sontagslektüre:
21. November 2021 - 12.44

Frankfurter Allgemeine: Karriere und Hochschule "Ich habe von links und reschts zusammengetragen" Plagiatsaffäre in Luxemburg Interessanter Artikel und Leserbriefe

Carlo
21. November 2021 - 8.00

Hei en Copy/Paste aus Wikipedia: „Die Plagiatsaffäre Guttenberg bzw. Guttenberg-Affäre handelte von Plagiaten in der Dissertation des früheren deutschen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Plagiate wurden ab Februar 2011 öffentlich diskutiert und führten innerhalb von zwei Wochen zum Verlust seines Doktorgrades und zu seinem Rücktritt.“ Eis déitsch Frenn hun net laang gezéckt! Gut so!

Grober J-P.
20. November 2021 - 20.14

Nur ein Trauerspiel, es ekelt mich an, wenn ich sehe wie jemand von seiner Überheblichkeit überholt wird. Wünsche weiterhin guten Schlaf.

Theodore
20. November 2021 - 18.07

Die Haltung von Herrn Bettel in dieser Sache spricht Bände über seinen Charakter. Mit allen Mitteln der Rhetorik Recht behalten. Fehler auf andere schieben, auf den Prof, auf die Zeit. Es wundert mich auf jeden Fall nicht. Es ist eine Zusammenfassung der DP-Politik, die man mit „mehr Schein als Sein“ beschreiben kann. Die wahren Probleme des Landes wie Zum Beispiel: ungerechtes Steuerwesen, Wohnungspreise, Lehrermangel werden mit Scheinlösungen angegangen wie gratis Nachhilfe, Steuern auf freistehenden Wohnungen. Alle Versprechen wie gerechte Bildungschancen, bezahlbarer Wohnraum, Bürgerbeteiligung werden konsequent gebrochen oder man schleicht sich mit halbherzigen Alibi-Reformen aus den Versprechen raus. Das kann alles so nicht mehr weitergehen. Wie opfern die Zukunft unserer Kinder, wir hintergehen die Anstrengungen unserer Vorfahren, die für soziale Errungenschaften hart gekämpft haben. Und wofür? Für Dividenden. Reiche werden immer reicher.. und die soziale Leiter aufsteigen wird immer schwieriger. DP stellt ganz geschickt den Wachstum und den Profit der Reichen in den Mittelpunkt der Politik. Wir brauchen mehr soziale Gerechtigkeit. Also mehr LSAP. Frau Lenert ist meine Hoffnung. Seid bitte wachsam!

Pol
20. November 2021 - 16.44

copy paste ass net ofgeschriwen! A souwisou war et dem Prof seng Schold! Sacré Xavier

Klod
20. November 2021 - 8.37

Wenn ich vor 20 jahren einige schokoladeriegel im cactus geklaut habe werde ich wahrscheinlich auch keine grossen gewissensbisse mehr haben,da das geschaeft ja noch immer prima laeuft und durch mein schlimmes verbrechen keinen wirklich grossen schaden erlitten hat. So verhaelt es sich wohl auch in der causa bettel/uni nancy.

Fiisschen
19. November 2021 - 21.23

Das mit dem Gewissen ist so eine Sache, die bei verschiedenen Leuten unterentwickelt oder gar völlig inexistent sind.