Stillstand auf der A4. Nein, nicht wie üblich im Berufsverkehr, sondern dort, wo die neue Tankstelle hinkommen soll. Geplant ist die neue Station ja an der Autobahn von Luxemburg nach Esch, recht kurz hinter der Auffahrt aus Leudelingen und einige hundert Meter vor der Ausfahrt nach Steinbrücken-Wickringen. Die Vorbereitungsarbeiten sind bereits seit 2016 abgeschlossen. Seitdem herrscht Ruhe auf dem zubetonierten Areal.
Im Rahmen des geplanten Umbaus der Autobahn-Anschlussstelle Steinbrücken musste Ende September 2019 die dort seit Jahren ansässige Shell-Station schließen. Seitdem gibt es keine Möglichkeit mehr, um auf der A4 von Luxemburg in Richtung Esch zu tanken. Ein Problem ist das vor allem für den Schwertransport, der, anders als Autos, nicht so ohne weiteres in eine Industriezone oder in eine Ortschaft hineinfahren kann.
Ursprünglich sollten zwischen Schließung an der einen Stelle und Eröffnung an der anderen nur einige Monate liegen. In einem Schreiben von März 2019 ging Minister François Bausch, bei vorausgesetzt gutem Verlauf des Dossiers, noch von „la mise en service est prévue pour fin novembre/début décembre 2019“ aus. Das konnte aber nicht eingehalten werden, da der Konzern Total S.A. erst am 1. Februar 2019 den Zuschlag für die neue Tankstelle erhielt und die ohnehin langwierigen Genehmigungsanfragen erst ab dann beginnen konnten. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass damals eigentlich viele erwartet hatten, dass Shell den Zuschlag bekommen würde. Bekanntlich hat die Regierung anders entschieden.
Träger Genehmigungsprozess
Heute, rund ein Jahr nach der ursprünglich erhofften Eröffnung, steht die Station immer noch nicht. Auch das Szenario, von dem Henri Pleimling, einer der Verantwortlichen bei Total, ausging, ist nicht eingetreten. Im September 2019 sprach er von einem Abschluss aller administrativen Prozeduren im Frühjahr dieses Jahres und einer Eröffnung Anfang 2021. Bei gut sechs Monaten Bauzeit ist auch dieses Datum nicht mehr einzuhalten.
Dabei ist heute noch nicht mal der administrative Prozess ganz abgeschlossen. Denn noch liegen nicht alle Genehmigungen vor. So fehlen laut Pleimling noch die „Permission de voirie“ von der Straßenbauverwaltung und die Zustimmung des Wasserwirtschaftsamtes. Auch das Umweltamt und die Gewerbeinspektion haben noch kein grünes Licht gegeben. Das konnten sie bislang allerdings auch nicht. Denn erst Ende Oktober haben sie die beiden benötigten Gutachten der von der Tankstelle betroffenen Gemeinden Monnerich und Reckingen bekommen.
„Was wir aber bereits in Händen halten, ist die Baugenehmigung der Gemeinde Monnerich“, so Henri Pleimling, der keinen Hehl draus macht, dass seine Firma lieber heute als morgen mit dem Bau beginnen würde: „An uns liegt es jedenfalls nicht, wir sind bereit und stehen in den Startlöchern.“
Das Loslegen dürfte allerdings noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Selbst wenn die fehlenden Genehmigungen alle vorliegen, läuft noch die im Rahmen des Gesetzes vorgesehene 40-tägige Frist an, in der Einspruch erhoben werden kann. Erst danach kann definitiv mit den Bauarbeiten begonnen werden. Präziser steht es auch nicht in der Antwort der Minister Bausch, Turmes und Gramegna auf eine jetzt im Herbst gestellte parlamentarische Anfrage der LSAP-Abgeordneten Cruchten und Di Bartolomeo.
Zu den Arbeiten an der neuen Tankstelle, die eine mittlere Größe haben soll, gehöre auch der Bau einer Kläranlage mitsamt Kanalisation, so Henri Pleimling. Er geht jetzt optimistisch von einem Baubeginn im Januar/Februar 2021 aus und von einer Fertigstellung im Sommer 2021: „Wir hoffen immer noch, vor dem Kollektiv-Urlaub 2021 fertig zu sein.“ Zumindest so lange sitzt man auf der Autobahn Luxemburg-Esch also noch auf dem Trockenen.
Beim Staat sinn se eben net kapabel en ganzen Projet ze plangen vun Ufank bis zum Enn ! Am Bausector nennt een daat (Achat sur plans ) !
Dann geet daat jo net esou séier... Am Fong geholl hätten jo dann Bauarbechten nach Zéit gehaat.
Bis dahin soll doch alles auf E-Mobilität umgestellt sein, oder? Mir geht der Gedanke nicht aus dem Kopf das der Diesel eine Renaissance erlebt. Tod gesagte leben eben länger. Eher geht den Grünen der Dampf aus als dem Diesel?