Seniorenresidenz Monplaisir in MondorfVergnügen mitten im Grünen

Seniorenresidenz Monplaisir in Mondorf / Vergnügen mitten im Grünen
Seit 40 Jahren eine Oase der Ruhe, nicht nur im Sommer. Foto:Archiv/Monplaisir

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Die „Résidence Monplaisir“ in Mondorf ein zu Altersheim nennen, wäre falsch. Es ist eine Seniorenresidenz mit 24-Stunden-Service und Pflegedienst. Die Idee war nicht nur vor 40 Jahren bei der Eröffnung innovativ – sie ist es auch heute noch. Heute Abend wird gefeiert, ganz offiziell und mit vielen Ehrengästen.

Die kleine Anhöhe über Mondorf ist eine Oase der Ruhe – zu jeder Jahreszeit. Hier oben liegt die „Résidence Monplaisir“. Wer’s nicht weiß, wähnt sich vor einem Hotel. Ganz falsch ist das nicht, denn die Seniorenresidenz ist wie ein Hotel konzipiert. Vor allem im Innern. An der Rezeption werden die Gäste empfangen. Im Foyer sitzen kurz vor Mittag fein gekleidete Damen bei einem kleinen Apero, lachen, scherzen und plaudern. Kein Ort der Traurigkeit – „Monplaisir“ halt.

Die Einrichtung hat Stil. Gediegen, aber nicht protzig. Es gibt gemütlich eingerichtete Nischen und Säle, größere – wie der Speisesaal etwa – und kleinere. Die Bibliothek zum Beispiel ist ein behaglicher Ort, um ein Glas Wein oder einen Kaffee zu trinken. Hunderte von Büchern stehen in den Regalen. Johannes Mario Simmel, Max Frisch und sogar Nietzsche. Wem es beim gefühlten Dauerregen langweilig ist, der wird hier fündig. Wer ein Buch ausleiht, muss sich nicht registrieren, man kennt sich, man vertraut sich.

Ein innovatives Konzept

Bei einem Espresso und leiser Weihnachtsmusik im Hintergrund erklärt Nadia Junkes, Direktorin der „Résidence Monplaisir“, die Geschichte des Hauses. Die Residenz oder das Seniorenhotel mit Pflegedienst und allem Drum und Dran wurde vor 40 Jahren gegründet: „Das war damals ein sehr innovatives Konzept der Gemeinde Mondorf.” Seit 1999 hat das Haus die Zulassung als CIPA („Centre intégré pour personnes agées“).

Man kann sich das Ganze als normale Wohnresidenz vorstellen. Die Appartements, zwischen 35 und 90 Quadratmeter groß, gehören nicht der Institution, sondern privaten Besitzern. Die bewohnen die Wohnung entweder selbst oder vermieten sie. 80% der Wohnungen gehören Luxemburgern, der Rest ist in deutscher Hand. Vor vielen Jahren sei das genau umgekehrt gewesen, so Nadia Junkes. Speisesaal, Bibliothek, Cafeteria, Schwimmbad oder Fitnessraum dürfen von allen benutzt werden. Zudem gibt es eine kleine „Epicerie“, einen Frisör, einen Schönheitssalon und einen Physiotherapeuten. In der Bibliothek liegt die Broschüre „Aktiv am Liewen“. Aktivität wird großgeschrieben im Seniorenhotel „Monplaisir“.

Abwechslungsreiches Programm

Von montags bis freitags werden zum Beispiel „Nordic Walking“, Gedächtnistraining und gelegentlich auch ein Ausflug angeboten. Zudem gibt es regelmäßige Feiern, Konzerte oder sonstige Events. Ansonsten machen die Leute das, worauf sie Lust haben. Genau wie in einem Hotel. Mit dem Hausbus oder dem öffentlichen Transport fahren sie ins Zentrum, ins „Domaine thermale“, ins Casino oder zum Arzt. Einige der Bewohner verfügen über ein eigenes Auto. „Wir versuchen, bei allem zu helfen, was benötigt wird“, so Nadia Junkes.

Alle Appartements verfügen über Balkon und eine kleine Küche. Dort können sich die Bewohner etwas zubereiten. Alle Mahlzeiten können aber auch aufs Zimmer gebracht werden. Vor allem das Mittagessen aber nehmen die Bewohner lieber in geselliger Runde im Restaurant ein. Durch die Panoramafenster haben sie, zumindest im Winter, einen schönen Blick aufs Fußballstadion von Mondorf. 

Das Essen ist lecker, die Einrichtung gepflegt, das Personal zuvorkommend. Das hat natürlich alles seinen Preis. Wie viel? „Der Basispreis liegt bei 3.200 Euro“, sagt Nadia Junkes. Wobei Basis eigentlich bedeutet: Miete, Verpflegung, Service und Internet, also alles außer Extras inklusive. 148 Gäste unterschiedlichster Nationalitäten sind zurzeit im Haus. Gesprochen wird hauptsächlich luxemburgisch, außerdem deutsch oder französisch.

Vergnügliches Wiedersehen

Die Wartezeit, um eine Wohnung zu bekommen, liegt bei etwa einem Jahr. Die Nachfrage ist groß, deshalb wird auch über einen Ausbau nachgedacht, so Nadia Junkes – allerdings sei das nicht für heute oder morgen.
Nadia Junkes ist seit 40 Jahren im Haus, 1982 hat sie die Leitung übernommen. „Ich liebe diesen Beruf, die Abwechslung und den täglichen Kontakt mit den Bewohnern.“

Nadia Junkes erinnert sich an viele schöne Geschichten. Beispielsweise die eines Paares, das in jungen Jahren nicht zusammenbleiben durfte, weil die Eltern dagegen waren. In der Seniorenresidenz „Monplaisir” haben sie sich wiedergefunden und sind bis heute zusammen. Nadia erinnert sich auch noch daran, dass der Name anfangs für leichte Irritation sorgte. Dabei ist Vergnügen doch wirklich nichts Anrüchiges! Wie auch immer. Das Seniorenhotel ist in seiner Art einzigartig im Land. Eigentlich aber sollte eine solche Struktur jedem ab einem gewissen Alter zugutekommen können.

Jangelichen
19. Dezember 2019 - 17.34

Gratulation zum Jubiläum, "Seniorhotel" oder Residenz, o.k. aber zu dem Aufenthaltspreis müssten die Gäste morgens und abends verflegt werden, was nicht der Fall ist, es ist wie überall in diesen "Altersanstalten" nicht alles so positiv wie im Artikel dargestellt, wer mal einen Blick hinter die Kulissen wirft,der wird schnell merken dass auch viel Negatives vorhanden ist. Leider kann nicht jeder Rentenbezieher sich einen solchen Altersaufenthalt heutzutage zu dem Pensionspreis leisten.