Sorge vor OmikronVerdachtsfall in Deutschland und zwei Fälle der Variante in Großbritannien entdeckt

Sorge vor Omikron / Verdachtsfall in Deutschland und zwei Fälle der Variante in Großbritannien entdeckt
Symbolbild Foto: AFP

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Eine im Süden Afrikas entdeckte neue Corona-Variante sorgt für Beunruhigung auch in Deutschland – und das mitten in der vierten Welle. Über Omikron ist allerdings noch wenig bekannt.

Angesichts einer neuen im südlichen Afrika entdeckten Coronavirus-Variante wächst die Beunruhigung in Deutschland. Am Samstagvormittag machte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) einen Omikron-Verdachtsfall bekannt. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika wurden demnach mehrere für diese Variante typische Mutationen gefunden. „Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert“, twitterte Klose. Laut des Ministeriums in Wiesbaden ist mit dem Ergebnis der vollständigen Sequenzierung in den nächsten Tagen zu rechnen. Die vollständig geimpfte Person reiste demnach am 21. November über den Frankfurter Flughafen ein und entwickelte im Laufe der Woche Symptome.

Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Variante hat, steht aber noch nicht fest.

Quarantänepflicht

Wegen der Variante stuft die Bundesregierung Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho ab Sonntag, 0.00 Uhr, als Virusvariantengebiete ein, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagabend mitteilte. Fluggesellschaften dürfen damit im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von dort nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht – auch für Geimpfte und Genesene.

Einen Sonderfall stellten Passagiere dar, die am Freitagabend in einer aus dem südafrikanischen Kapstadt in München gelandeten Lufthansa-Maschine nach Deutschland kamen – der letzte planmäßige Flug, der vor Inkrafttreten der neuen Regelungen in München landete. Bayerns Gesundheitsministerium ordnete für die Passagiere strenge Test- und Quarantäne-Bestimmungen an. Zwei Passagiere wurden nach nach Angaben einer Ministeriumssprecherin vom Sonntag positiv auf Corona getestet. Beide seien isoliert. Um welche Variante des Virus es sich dabei handelt, war zunächst unklar.

Die deutsche Lufthansa hält die Flugverbindungen nach Südafrika vorerst aufrecht, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. „Der Flugplan wird aufrecht erhalten, die Flüge finden statt“ – natürlich würden dabei die geltenden Auflagen eingehalten.

Hohe Viruslast

Zwei bestätigte Omikron-Fälle in Hongkong weisen offenbar eine sehr schnell steigende Viruslast auf. Die PCR-Tests der zwei Männer, die wenige Tage zuvor noch negativ ausfielen, enthielten einen Ct-Wert von 18 und 19. „Das ist wahnsinnig hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass die zwei bei den letzten PCR-Tests noch negativ waren“, schreibt der Epidemiologe Eric Feigl-Ding. Es sehe so aus, als ob die Variante dem Impfschutz tatsächlich entgehen könnte, so Feigl-Ding weiter. Auch in Großbritannien wurden am Sonntag zwei Omikron-Fälle bekannt.

Der Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs indes geht nicht von einem dramatischen Neuanfang der Pandemie durch Omikron aus. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in einer geimpften Bevölkerung einen Neustart der Pandemie wie im letzten Jahr geben wird“, sagte der Immunologe Andrew Pollard von der Universität Oxford am Samstag der BBC. Man müsse einige Wochen warten, um sichere Ergebnisse zu haben, es gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen schwere Erkrankungen weiterhin wirken würden.