ULCVerbraucherschützer schlagen Alarm: Plätze für Senioren sind zu selten, zu teuer, zu schlecht ausgestattet

ULC / Verbraucherschützer schlagen Alarm: Plätze für Senioren sind zu selten, zu teuer, zu schlecht ausgestattet
„Altwerden ist nichts für Feiglinge“, hat der Entertainer Joachim Fuchsberger einst festgestellt Foto: Pixabay

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Die Luxemburger Verbraucherschutzorganisation ULC schlägt Alarm: Es dauere viel zu lange, bis Senioren einen Platz im Alten- oder Pflegeheim bekommen, wenn ein Bedarf entsteht. Und sowieso seien immer mehr Plätze praktisch unbezahlbar – und manche immer noch viel zu schlecht ausgestattet.

„Familien, die teils dringend eine Unterkunft für ihre Senioren benötigen, müssen oft monatelang, sogar über ein Jahr warten, ehe ein Zimmer verfügbar ist“, heißt es in einer Mitteilung, die die Vereinigung ULC („Union luxembourgeoise des consommateurs“) am Donnerstagmittag veröffentlicht hat.

Die ULC rechnet darin vor, dass in Luxemburg derzeit 52 Alters- und Pflegeheime betrieben würden, die 5.935 Unterkünfte mit insgesamt 6.422 Betten anböten. Das seien „nach wie vor nicht genügend Unterkünfte für die älteren und pflegebedürftigen Menschen“ und führe dazu, dass „vermehrt Situationen entstehen, wo alleinstehende ältere Mitbürger gezwungen sind, zumindest eine gewisse Zeit, allein in ihrer Wohnung zu verweilen“.

Dies wiederum führe dann zum Dauereinsatz von mobilen Diensten wie „Hëllef Doheem“ oder Help und zur regelmäßigen Anwesenheit von Rettungswagen, die über Telealarm herbeigerufen werden. Luxemburg habe der höheren Lebenserwartung offensichtlich nicht rechtzeitig Rechnung getragen.

Die ULC fordert die Regierung nicht nur auf, die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, zur Schaffung zusätzlicher bezahlbarer Unterkünfte für die Senioren, sondern betont auch die Notwendigkeit einer zeitgemäßen Infrastruktur, die es erlaube, die älteren Mitbürger menschenwürdig unterzubringen und zu pflegen. Teilweise hapere es noch drastisch: 271 Unterkünfte verfügten über keine eigene Toilette beziehungsweise 495 über keine eigene Dusche. Das sei „in unserem reichen Land schlichtweg ein Skandal“. Dabei müssten laut Gesetz die Alters- und Pflegeheime, welche ab 2010 errichtet wurden, über die nötigen sanitären Anlagen in jedem Zimmer verfügen.

Monatliche Pensionspreise, die schon oft beträchtlich über 3.000 Euro lägen, seien für viele ältere Menschen unbezahlbar. Daher fordere die ULC, dass „schleunigst die erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um in kürzester Zeit mehr Seniorenunterkünfte zu bauen, mit den nötigen zeitgemäßen sanitären Einrichtungen. Auch muss endlich die notwendige gesetzliche Basis geschaffen werden, um eine fachgerechte Pflege der Bewohner durch geschultes Pflegepersonal sicherzustellen.“


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Karlchen
29. August 2021 - 14.24

ULC schlägt immer Alarm,aber dann kommt nix mehr. Konnte noch nie Erfolge für ihre Mitglieder verbuchen.

CESHA
29. August 2021 - 13.33

Weiss aus eigener Erfahrung, dass viele Senioren versäumen, die eigene Wohnung frühzeitig seniorengerecht umzubauen oder einen Umzug durchzuführen - wenn dann von heute auf morgen der Pflegefall eintritt, bleibt oft nur das Pflegeheim. Und dort ist die Pflege auch nicht besser als wenn der Ambulante Pflegedienst mehrmals täglich kommt. Leider ist der Irrtum weit verbreitet, dass im Pflegeheim sofort eine Pflegekraft angelaufen kommt, wenn man auf den Klingelknopf drückt.

Enkelin
28. August 2021 - 8.18

Ulc ass extrem lues. Problemer si jorelang bekannt !!!

Jemp
27. August 2021 - 18.08

Und wenn man 3000€ zahlt gibt es nicht mal eine Steuersenkung, so dass der Staat den kläglichen Rest, der von der Rente übrigbleibt, ohne Skrupel einsackt.