US-Konzern Avery Dennison investiert 65 Millionen Dollar in Luxemburger Industriestandort

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Vor fast genau drei Jahren hat der US-Konzern Avery Dennison angekündigt, 65 Millionen Dollar in sein Werk in Luxemburg zu investieren. Am Mittwoch wurde die neue Produktionslinie von Wirtschaftsminister Etienne Schneider offiziell eingeweiht.

Avery Dennison zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Selbstklebematerialien wie Selbstklebeetiketten oder Etikettiersystemen für private und industrielle Anwendungen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 25.000 Mitarbeiter in über 50 Ländern. In Luxemburg beschäftigt die Gruppe 495 Mitarbeiter. Sie ist hierzulande seit nunmehr 30 Jahren präsent.

Hergestellt werden in Rodange, einfach gesagt, Rollen mit Papier für Aufkleber. Verkauft werden diese dann beispielsweise an Wein- oder Shampoo-Produzenten. Dass es sich lohnt, eine solche Fabrik in Europa und nicht etwa in China zu haben, liegt am tonnenschweren Gewicht der hergestellten Rollen. Es lohnt sich, nah bei den Kunden zu produzieren, so das Unternehmen.

Ziel des Investments war eine Erhöhung der Kapazität in Europa. In den letzten Jahren habe hier die Nachfrage deutlich zugelegt, erklärte das Unternehmen.
Insgesamt 12.000 m2 Werkfläche sind nun in Rodange hinzugekommen. Es handelt sich um eine der größten Investitionen, die die Gruppe in den letzten Jahren getätigt hat. Insgesamt 1.500 Tonnen Stahl wurden verarbeitet, 116 Kilometer Kabel gelegt und 80.000 Arbeitsstunden geleistet. Ausgebaut wurde nicht nur die Produktion, sondern auch das Lager. Von einem spezialisierten Luxemburger Unternehmen wurde es voll automatisiert.

Mehr Investitionen werden folgen

„Ich erinnere mich noch an den Anfang vor 30 Jahren“, so  Kamran Kian, Vizepräsident der US-Gruppe, am Mittwoch. Er lobte das Luxemburger Werk als eines der besten der Gruppe. Kamran Kian versprach, dass „es nicht die letzte Investition in Luxemburg“ sein wird. Bereits im kommenden Jahr, und auch im darauf folgenden, würden neue Projekte für Luxemburg angedacht. Im Großherzogtum habe sich bisher noch jede Investition gelohnt. Um was genau es sich handelt, teilte er am Mittwoch nicht mit. Er hob aber hervor, dass das Unternehmen auch in Sonderbereichen aktiv ist. So sei Avery Dennison der weltgrößte Hersteller von RFID (radio-frequency identification). „Und da investieren wir viel.“ Ein RFID-System besteht aus einem Etikett, das sich an einem Gegenstand befindet und einen Code enthält, sowie einem Gerät zum Lesen des Codes.

Wirtschaftsminister Etienne Schneider hob hervor, dass das Unternehmen in den letzten 30 Jahren auch schwierige Zeiten erlebt hat, war sichtlich erfreut über die nun fertiggestellte Investition. Er sprach von „einer großen Investition in die Industrie“ und lobte das Werk in Rodange für die unternommenen Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung sowie der Nachhaltigkeit.

Die Produktionshallen sind höchst modern: Kreuz und quer durch die Hallen fahren selbstfahrende Geräte umher, die an große Gabelstapler oder kleine Transporter erinnern. Sie bewegen die zwei bis vier Tonnen schweren Rollen. Zum Thema Nachhaltigkeit: Das Unternehmen setzt auf Energieeffizienz und immer mehr auf die Verwendung von recyceltem Papier und Plastik in der Produktion.