Das Barometer fiel damit zwar auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020, liegt aber noch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 52,0 Zähler gerechnet.
„Der Einkaufsmanagerindex ist zwar weiter gesunken, er hat aber die Konsensschätzung übertroffen und er liegt weiterhin klar im Expansionsbereich“, so Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg. Vor diesem Hintergrund könne die US-Notenbank Fed an ihrem Plan festhalten, die Zinsen zur Eindämmung der Inflation zunächst weiter zu erhöhen.
Der US-Bausektor entwickelte sich unterdessen im Juni deutlich schlechter als erwartet. Die Bauausgaben sanken um 1,1 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet, nach revidiert plus 0,1 Prozent im Mai.
Die USA stecken in einer sogenannten technischen Rezession, bei der die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge schrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging in den Monaten April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent zurück. Im Hausbau und bei Hausverkäufen waren dabei bereits Anzeichen von Schwäche zu erkennen. Zudem gingen die Bauinvestitionen deutlich zurück.
Wegen der anhaltend hohen Inflation hob die Fed den Leitzins zuletzt in einem weiteren kräftigen Schritt um 0,75 Prozentpunkte auf die Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent. Manche Experten befürchten mittlerweile, dass die Fed zu stark auf die Zinsbremse treten und damit die Konjunktur abwürgen könnte.
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