Konferenz in LissabonUNO fordert mehr Anstrengung für Rettung der Meere

Konferenz in Lissabon / UNO fordert mehr Anstrengung für Rettung der Meere
Am Rande der zweiten UN-Ozeankonferenz in Lissabon haben viele Aktivisten für einen besseren Schutz der Weltmeere demonstriert Foto: AP/dpa/Armando Franca

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Für die Rettung der Meere ist nach UN-Angaben eine größere Anstrengung durch Staats- und Regierungschefs weltweit nötig. „Wir brauchen mehr Ehrgeiz auf allen Ebenen, um auf die katastrophale Situation der Ozeane zu reagieren“, hieß es in einer Erklärung, die am Freitag zum Abschluss der fünftägigen Welt-Ozean-Konferenz in Lissabon verabschiedet wurde.

Auf der Konferenz mit rund 7.000 Politikern, Experten und Umweltschützern wurden unter anderem die Themen Überfischung, Plastikmüll sowie Tiefseebergbau diskutiert. Im August soll zudem in New York über den Schutz der biologischen Vielfalt im Meer außerhalb nationaler Hoheitsgebiete beraten werden.

Bereits zum Auftakt der Konferenz hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres von einem „Notstand“ der Meere gesprochen. Der UN-Sondergesandte für Ozeane, Peter Thomson, sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Die schwindende Artenvielfalt, die schwache Gesundheit der Meere sowie die Klimakrise haben alle ein und denselben Grund: das Verhalten der Menschen und ihre Gier nach Öl und Gas.“

Experten zufolge haben die Meere die Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben an Land abgemildert – allerdings zu einem hohen Preis: Bislang haben die Meere etwa ein Viertel des von der Menschheit produzierten Kohlendioxids aufgenommen. Als Resultat wird das Meerwasser sauer, Tiere und Pflanzen leiden.

Durch die Erderwärmung steigt zudem die Wassertemperatur, Korallen sterben ab und der Sauerstoff wird knapp. Sauerstofffreie sogenannte Todeszonen breiten sich immer weiter aus. Die Sauerstoffarmut könnte etwa durch eine Aufforstung mit Mangroven bekämpft werden, die viel CO2 binden – eine Maßnahme, die ebenfalls Thema des Gipfels war.

Aktuell stehen weniger als zehn Prozent aller Weltmeere unter Schutz. Doch eine Koalition aus hundert Staaten hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 insgesamt 30 Prozent der Landes- und Meeresflächen zu Schutzgebieten zu machen. Die nächste Welt-Meeres-Konferenz wird im Jahr 2025 von Frankreich und Costa Rica ausgerichtet.