IranÜber 70 Tote bei Protesten in einer Woche – Lage laut UN bedenklich

Iran / Über 70 Tote bei Protesten in einer Woche – Lage laut UN bedenklich
Iran, Teheran: Ein staatlich gesponsertes Plakat, das einen Fußballspieler mit der Nationalflagge beim Einlaufen in ein Stadion zeigt, hängt an einem Gebäude. Die Fußball-Nationalspieler von Iran nehmen an der Fußball-WM 2022 in Katar teil. Seit dem Tod der iranischen Kurdin Amini Mitte September gibt es anhaltende landesweite systemkritische Proteste im Iran. Foto: Vahid Salemi/AP/dpa

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Iranische Sicherheitskräfte haben Menschenrechtsaktivisten zufolge bei ihrem gewaltsamen Vorgehen gegen die landesweiten Proteste allein in der vergangenen Woche 72 Menschen getötet. Davon seien 56 in hauptsächlich von Kurden bewohnten Gebieten ums Leben gekommen, erklärte die in Oslo ansässige Organisation Iran Human Rights (IHR). Insgesamt wurden demnach seit Beginn der Proteste vor zehn Wochen 416 Menschen von Sicherheitskräften getötet, darunter 51 Kinder und 21 Frauen.

Die Lage im Iran ist nach Ansicht der Vereinten Nationen bedenklich. Gegen die anhaltenden Proteste werde härter vorgegangen, sagte ein Sprecher des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, gestern. „Die ansteigende Zahl der Toten im Iran, darunter am Wochenende auch Kinder, sowie die härtere Gangart der Sicherheitskräfte unterstreichen, dass die Lage im Land bedenklich ist.“ Aus 25 der 31 iranischen Provinzen sei über Tote berichtet worden.

In mehreren Städten im kurdisch bewohnten Westen des Iran war es in den vergangenen Tagen zu großen Protesten gekommen. Häufig begannen diese bei Beerdigungen von zuvor getöteten Demonstranten. Die in Norwegen ansässige Organisation Hengaw beschuldigt die Sicherheitskräfte, mit Maschinengewehren direkt auf Demonstranten zu schießen und Wohngegenden zu bombardieren.