EditorialTschüss „Testen, testen, testen“: Luxemburg ist auf dem Weg Richtung 2G

Editorial / Tschüss „Testen, testen, testen“: Luxemburg ist auf dem Weg Richtung 2G
PCR-Tests werden ab dem 15. September in Luxemburg kostenpflichtig Foto: AFP

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Geimpft, genesen oder getestet – die heiligen drei Gs begleiten Luxemburg mittlerweile auf Schritt und Tritt auf dem holprigen Weg aus der Krise. Sie ermöglichen die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben. Es gibt mittlerweile kaum eine Veranstaltung, die nicht als „CovidCheck“ ausgewiesen ist. Man hat sich daran gewöhnt, neben Maske und Desinfektionsmittel auch das Impfzertifikat oder den negativen Testnachweis mit sich zu führen. Und wenn man durch die Kontrolle per App am Eingang durch ist, wird gut gelaunt der Mund-Nasen-Schutz abgelegt – und fast ist es, als würde es Corona nicht mehr geben.

Das dritte G – „getestet“ – scheint allerdings an Wert zu verlieren: Ab dem 15. September werden PCR-Tests in Luxemburg kostenpflichtig. Die Argumentation: Mit den kostenpflichtigen Tests solle die Entscheidung für eine Impfung zur besseren Alternative gemacht werden. Und: Die PCR-Testbedingungen für Ungeimpfte seien nicht mehr gerechtfertigt. In anderen Worten: Die Allgemeinheit soll nicht dafür zahlen müssen, wenn einige sich nicht impfen lassen wollen. Das klingt in den Ohren der 74 Prozent Geimpften sicher gut. 

Für die Ungeimpften allerdings kommt der Schritt einem Impfzwang gleich: Entweder du lässt dich impfen, oder du musst eine Stange Geld für einen PCR-Test blechen, um am sozialen Leben teilnehmen zu können. Das kann längst nicht jeder, vor allem wenn der „CovidCheck“ immer öfter gefordert ist.  

Die Regierung scheint die Position zu vertreten: Geimpfte müssen sich nicht testen lassen. Denn auf Nachfrage des Tageblatt bestätigte das Gesundheitsministerium, dass diese ebenfalls zur Kasse gebeten werden, wenn sie ohne ärztliche Bescheinigung einen Test machen wollen. Ausgenommen sind nur Menschen unter zwölf Jahren oder Personen, die zum Beispiel aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden dürfen oder können.

Am 15. September läuft gleichzeitig auch das Large Scale Testing aus. Im August hatte Gesundheitsministerin Paulette Lenert noch angekündigt, dass zwar weitergetestet werde, aber nicht im großen Stil. Zum Einsatz kommen sollen Schnelltests, hieß es damals. Auf der Pressekonferenz am Mittwoch kündigte Premierminister Xavier Bettel nun an: Sollte sich die Infektionslage deutlich verschärfen, sei eine Möglichkeit, die Schnelltests aus dem „3G-Modell“ zu streichen. Der erste Schritt in Richtung „2G“ ist damit getan. „2G“ ist ein System, das aktuell schon in Hamburg für die Gastronomie eingeführt wurde. Hier können Restaurants nur noch „genesen“ oder „geimpft“ akzeptieren und müssen getesteten Personen keinen Eintritt mehr gewähren. Und aus der Gastronomie von Niedersachsen kam ein Spruch, den man vermutlich auch in Luxemburg bald hören wird: „Besser 2G als ein weiterer Lockdown.“

Damit verabschiedet sich Luxemburg endgültig von seiner „Testen, testen, testen“-Strategie. Wer lässt sich schon testen, wenn die Tests mit großen Kosten verbunden sind (ohne Rezept gelten Preise um die 60 Euro) oder nirgends gelten? So wird Luxemburg künftig nur noch die symptomatischen Fälle finden.

Die größte Gefahr ist allerdings: Selbst Geimpfte können am Coronavirus erkranken. Sie erleben zwar in der Regel einen deutlich milderen Krankheitsverlauf, aber sie scheinen andere anstecken zu können. Jüngste Studien legen nahe, dass insbesondere die Delta-Variante trotz Impfung weitergegeben werden kann. Und eine Variante, gegen die unsere Impfungen nicht wirksam sind, könnte durchaus entstehen. Es wäre also durchaus angebracht, das „Testen, testen, testen“ nicht komplett über Bord zu werfen. 

LPM
3. September 2021 - 20.11

@Eddy KUkenheim : Viele Antikörper im Körper? Antikörpertest gemacht? Wie ist ihre Körper denn auf die Idee gekommen gegen etwas zu reagieren mit dem er nicht in Kontakt war. Entweder sind sie Sie ein medizinischer Ausnahmefall oder, was viel wahrscheinlicher ist, sie hatten einfach Glück und haben eine Corona-Infektion ohne Symptome durchgemacht? Ok, ihr Arzt hat wegen den vielen Antikörpern aktuell von einer Impfang abgeraten. Aber er hat ihnen doch sicher erklärt warum er ihnen das so geraten hat? Wenn nicht wäre es jedenfalls einfacher und fairer, einmal nachzufragen bevor sie hier irgendwelche komische Theorien vom Stapel lassen.

Ënner Ons am Maquis
3. September 2021 - 3.25

@Pol Do gesait een alt erem wei schlecht Leit mein Kommentar liesen an nët op meng Fro äntweren können. Loost Iech deen Saatz „ WIE STELLT MAN EIGENTLICH WIE ÜBERALL BEHAUPTET FEST.................“ iwersetzen an versicht drop ze ëntwëren , oder ?

Eddy KUkenheim
2. September 2021 - 23.39

Es ist traurig, dass wir gezwungen werden, etwas zu tun, was wir nicht wollen. Es ist bereits erwiesen, dass das Virus bzw. die Grippe trotz Impfung die Menschen nicht in Ruhe lässt. Es gibt Tausende von Wissenschaftlern/Ärzten, die all dem widersprechen. Warum hören wir immer auf die gleichen Virilogen und Wissenschaftler, warum hören wir nicht auf die Meinung der anderen? Die Geimpften müssen keine Angst vor den Ungeimpften haben. Nach dieser Theorie kann ihnen nichts passieren. Ohne die Spritze habe ich mehr Antikörper in meinem Körper, aber ich bekomme keine kostenlose grüne Karte. Ich muss erst einmal beweisen, dass ich krank war, so verrückt das auch klingt. Mein Hausarzt selbst hat davon abgeraten, mich zu impfen, weil ich so viele Antikörper habe. Und was mache ich jetzt? Mich zu Tode spritzen lassen oder zu Hause einsperren?

josy
2. September 2021 - 15.39

Meine Frau und ich sind 2 mal geimpft, aber ein drittes Mal wird zumindest für mich nicht in Frage kommen. Egal, wie mein Leben dann weiter geht. Und wenn nötig, kommt die Polizei, wenn ich mir dennoch irgendwo Zugang verschaffe oder "eng déck opféieren", oder ich werde schlicht und einfach mal wegen Diskriminierung Klage einreichen. Wie weit soll der ganze Blödsinn und die Impferpressung noch getrieben werden? Ich liess mich übrigens nicht aus Überzeugung impfen, sondern, um endlich meine Ruhe zu haben. Ich kann das Ganze nicht mehr hören, mir stösst die Magensäure hoch.

Pol
2. September 2021 - 13.54

@Ënner Ons am Maquis Do gesait een alt erem wei schlecht informeiert d'Leit sin. Falls dier et nach emmer net matkritt hud, eng Impfung verhennert en schlemmeren verlaaf vun der Krankheet, se verhennert net dass een sech mam Virus trozdem kann infizeieren. An un der Unzuel dass 79% vun den positiv getestenen Leit dei am Spidol leien net geimpft sin, seet jo wuel och eppes aus ob den Impfstoff wirkt oder net...

LPM
2. September 2021 - 12.00

Zitat: "Und eine Variante, gegen die unsere Impfungen nicht wirksam sind, könnte durchaus entstehen. Es wäre also durchaus angebracht, das „Testen, testen, testen“ nicht komplett über Bord zu werfen." Das ist allerdings quasi ausgeschlossen. Zumindest in der absoluten "nicht" -Form. Wahrscheinlicher ist, dass die Wirksamkeit sinken könnte. Dass Cov-19 endemisch wird, uns also noch über Jahre/Jahrzehnte begleiten wird, darüber sind sich die meisten Experten dagegen einig. Dementsprechend ist auch klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, sich zu immunisieren, entweder durch Infektion oder durch Impfung. Dem Virus definitif entkommen wird auf lange Sicht niemand. Wenn ich den Artikel richtig verstehe plädieren Sie also dafür, dass über die nächsten Jahrzehnte weiterhin alle, egal ob geimpft, getestet oder genesen Masken tragen und sich testen lassen. Das wird so aber nicht funktionieren. Wenn man trotz Impfung weiter mit Einschränkungen leben muss wird am Ende die Impfbereitschaft sogar zurückgehen. Dieser Weg wird also ganz sicher nicht aus der Covid-Krise führen. Dass das dritte G (Schnelltest) kaum Sicherheit bringt war eigentlich schon von Anfang an klar und nur eine (zu) gut gemeinte Handreichung an all jene, die auch nach mittlerweile über 5 Milliarden verabreichten Impfdosen weltweit immer noch skeptisch sind.

Ënner Ons am Maquis
2. September 2021 - 11.04

Wenn Geimpfte an Coronavirus gegen den sie ja vorsorglich geimpft wurden erkranken , d.h. die Spritze bei ihnen nicht wirksam war , müssen diese vorbildlichen Leutchen dann ihren Impfpass sofort zurück geben und die unbedingt wieder notwendig gewordenen neuen Teste aus ihrer Tasche bezahlen oder muss neu piquousiert werden ? Wie stellt man eigentlich wie überall behauptet fest, dass ein wirk-oder unwirksam Getester respektiv Geimpfter leichter oder schwerer erkrankt ist als wenn er nie getestet oder geimpft gewesen sei ? Da NIEMAND auf all diese Frage mit Sicherheit und guten Gewissen antworten kann , ausser unseren Politiker die in zwei Jahren mehr über Coronakrankheiten gelernt haben als Ärzte ,Virologen und andere Professoren die unter sich selbst zerstritten sind, nahm ich alle Weisheiten und Verrücktheiten an ,solange sie mir nicht aufgezwungen wurden.........Da dieser Zwang aber jetzt Wirklichkeit zu werden scheint und ausreisen keinen Zweck hat ,werde ich wie meine Vorfahren zu Hitlerzeiten wohl in den Maquis gehen müssen um wie sie für meine Freiheit zu kämpfen.......

IMPFENLASSEN
2. September 2021 - 10.40

Impfen lassen und schon ist das Problem gelöst. Die Ungeimpften sind daran Schuld dass wir noch Beschränkungen haben. Alle auf der Intensivstation sind ungeimpft, KARMA!!! Ich werde nicht für deren PCR Test zahlen!! Weg von 3G, direkt auf 2G alles!!!