Sonntag2. November 2025

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Digitale KompetenzenTrotz Verbesserung platziert sich Luxemburg im internationalen Mittelfeld

Digitale Kompetenzen / Trotz Verbesserung platziert sich Luxemburg im internationalen Mittelfeld
 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ist das Glas halb voll oder halb leer? Bildungsminister Claude Meisch lobt das gute Abschneiden Luxemburgs in einer internationalen Studie über die informatischen Fähigkeiten von Schülern. Eine andere Lesart der Studie zeigt allerdings: Luxemburg ist nur Mittelmaß.

Unter den 35 Ländern und Regionen, die an der Studie ICILS („International Computer and Information Literacy Study“ *) 2023 teilgenommen haben, sei es Luxemburg gelungen, seine Ergebnisse im Vergleich zu 2018 deutlich zu verbessern, und zwar sowohl im Bereich der Computer- und Informationskompetenz als auch beim informatischen Denken. Luxemburg ist neben Italien eines der wenigen Länder, die zwischen 2018 und 2023 eine Verbesserung verzeichnen konnten, schreibt das Bildungsministerium in einer Mitteilung.

Das Großherzogtum konnte sein Resultat im Vergleich zu 2018 in der Tat verbessern und ist trotzdem nur mittelmäßig. Im Bereich Computer- und Informationskompetenz erreichte Luxemburg mit 494 Punkten (2018: 482) zwar eine höhere Punktzahl als der ICILS-Durchschnitt von 476 Punkten, doch dies reichte lediglich für Platz 17 unter den 35 teilnehmenden Ländern und Regionen. Im Bereich des informatischen Denkens erlangte Luxemburg 476 Punkte (2018: 460), was unter dem ICILS-Durchschnitt von 483 Punkten liegt; damit platzierte sich unser Land auf dem 16. Platz unter 23 Ländern und Regionen.

271 Klassen aus 40 Schulen

Die internationale Studie, die alle fünf Jahre von der „International Association for the Evaluation of Educational Achievement“ (IEA) durchgeführt wird, misst die Informatikkompetenzen von Schülern im achten Schuljahr. Luxemburg nahm im April und Mai 2023 an der Studie mit insgesamt 271 Klassen (4.703 Schüler) der „Sixième“ des klassischen und allgemeinen Sekundarunterrichts aus 40 Schulen teil.

Für Minister Claude Meisch verdeutlichen die Ergebnisse die positiven Auswirkungen der Bemühungen Luxemburgs, digitale Kompetenzen in den Unterricht zu integrieren; in seiner Pressemitteilung relativiert er aber gleichzeitig die Ergebnisse: Sie seien umso vielversprechender, als diese Initiativen zum Zeitpunkt der Bewertung noch nicht vollständig messbar waren. Tatsächlich hätten 2023 noch nicht alle Schüler der 6. Klasse der Sekundarschule in vollem Umfang von den Kursen in Coding und Digital Sciences profitieren können, die nach und nach in die Lehrpläne aufgenommen worden seien. Die Ambitionen einer echten „IT-Nation“ erforderten jedoch, über diese ersten Fortschritte hinauszugehen. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir in unseren Bemühungen um eine nachhaltige Stärkung der digitalen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler nicht nachlassen.“

Seit 2020 sei die Entwicklung digitaler Kompetenzen systematisch in die Lehrpläne aufgenommen worden. Coding wurde ab dem Schuljahr 2020/2021 schrittweise in die Grundschulbildung eingeführt. In der Sekundarstufe wurde der Kurs „Digital Science“ ab dem Schuljahr 2021/2022 schrittweise integriert und seit dem Schuljahr 2024 profitieren alle unteren Klassen (7e-5e) von diesem Kurs.

Die komplette Studie finden Sie unter www.iea.nl/studies/iea/icils.

* Internationale Studie zur Computer- und Informationskompetenz