Bussyndikat / TICE reagiert auf OGBL-Forderungen: „Wir haben sie schon umgesetzt“
Zu wenig Personal beim TICE? Das Bussyndikat hat auf die Forderungen des Gewerkschaftsbundes OGBL reagiert. „Wir haben die Forderungen schon umgesetzt“, sagt Théo Schickes, der Präsident der Personalvertretung, im Gespräch mit dem Tageblatt. 60 Interessenten würden sich beim TICE im September vorstellen, 45 davon sollen als Kommunalbedienstete eingestellt werden.
Der OGBL hat am Mittwoch vor einer Woche in einer Pressemitteilung mangelndes Personal beim Verkehrsverbund „Transport intercommunal de personnes dans le canton d’Esch-sur-Alzette“ (TICE) beklagt. Die Gewerkschaft forderte, dass der TICE bis zu 50 weitere Busfahrer einstellt – und kritisierte die dortigen Arbeitsbedingungen. Théo Schickes, Präsident der Personalvertretung beim TICE, reagierte am vergangenen Donnerstag – und entgegnet im Gespräch mit dem Tageblatt: „Ich verstehe nicht, wieso der OGBL eine Pressemitteilung mit Forderungen herausgibt, die wir schon umgesetzt haben.“ Schickes betont, dass Busfahrer, die an freien Tagen oder Urlaubstagen zurückgerufen werden, dies auf freiwilliger Basis tun. „Keiner wird gezwungen, die Fahrer können das freiwillig entscheiden und bekommen auch eine Prämie.“
Einstellung soll vereinfacht werden
Das Bussyndikat habe wegen der Resultate beim Eingangsexamen in den kommunalen Dienst, der „Epreuve d’aptitude générale“, Probleme gehabt, neue Mitarbeiter zu finden. „Die Erfolgsrate beim Examen zum Transportbeamten ist nicht sehr hoch“, so Schickes. Diese Problematik sei in einer Videokonferenz zwischen der Gewerkschaft des Gemeindepersonals (FGFC), einer Vertreterin des Innenministeriums und einer Vertreterin des Ministeriums für den Öffentlichen Dienst angesprochen worden. „Bei diesem Gespräch wurde festgehalten, dass die Einstellung von Transportbeamten vereinfacht werden soll“, sagt Schickes. So könne man dem Personalmangel entgegentreten. „Die Personalvertretung des TICE gab am 13. Juli eine positive Stellungnahme ab, dass zukünftige Transportbeauftragte als Kommunalbedienstete eingestellt werden können – unter der Garantie, dass sobald sie die Voraussetzungen des Beamten erfüllen, auch unter diesem Status eingestellt werden können.“
Das TICE-Steuerungskomitee, das sich aus Politikern der verschiedenen Südgemeinden zusammensetzt, sei den neuen Forderungen ebenfalls nachgekommen. Das Bussyndikat könne so dieses Jahr noch 45 weitere Mitarbeiter mit dem Status des Kommunalbediensteten einstellen. „Damit können wir sicherstellen, dass der Betrieb wieder normal läuft“, sagt Schickes.
„Wollten TICE nicht kritisieren“
Eine Sprecherin des OGBL, die beigeordnete Zentralsekretärin Milena Steinmetzer, sagt am Mittwoch im Gespräch mit dem Tageblatt, dass der Gewerkschaftsbund die Einstellungen von neuen Busfahrern begrüßt: „Wir wollten mit der Pressemitteilung den TICE nicht kritisieren, sondern auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam machen, die durch den Personalmangel entstanden sind.“ Die jetzigen Busfahrer hätten durch fehlendes Personal an Burnouts gelitten, seien öfter krank gewesen und hätten keine richtige Möglichkeit gehabt, sich richtig zu erholen.
Der OGBL sieht die Einstellung von Busfahrern als Kommunalbedienstete jedoch kritisch, weil dies den Posten des Beamten untergrabe. Jedoch sei der Kompromiss, Busfahrer erst als Bedienstete und dann durch das Absolvieren des Examens als Beamte einzustellen, ein Schritt in die richtige Richtung. Bei der „Epreuve d’aptitutde générale“ sieht der OGBL jedoch noch Probleme: „Die Examen müssen öfters angeboten und der Inhalt angepasst werden. Menschen, die gute Busfahrer sein können, haben wegen der Fragen Probleme, das Examen zu bestehen“, so Steinmetzer.
- Luxemburger ERH-Mitglied Joëlle Elvinger im Visier von Libération - 10. Februar 2022.
- Verdeckte Operation, Höflichkeitsbesuch oder bilaterales Gespräch? - 8. Februar 2022.
- Wie (un)gefährlich ist Omikron wirklich? Luxemburger Experten klären auf - 2. Februar 2022.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos