LuxemburgTanson: Bis Cannabis-Anbau tatsächlich erlaubt ist, könnten noch anderthalb Jahre ins Land gehen

Luxemburg / Tanson: Bis Cannabis-Anbau tatsächlich erlaubt ist, könnten noch anderthalb Jahre ins Land gehen
Der Maßnahmenkatalog zur Prävention der Drogenpolitik besteht aus 27 Punkten Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Gestern haben die fünf Minister Jean Asselborn, Henri Kox, Sam Tanson, Paulette Lenert und Claude Meisch den „Catalogue de mesures sur la problématique de la criminalité liée aux stupéfiants au Luxemburg“ vorgestellt. Insgesamt umfasst das Maßnahmenpaket 27 Punkte. Unter anderem geht es um den Anbau von Cannabis und den anschließenden Konsum. Außerdem erhält die Polizei zusätzliche Möglichkeiten im Kampf gegen Drogenkriminalität.

Künftig darf jeder Haushalt bis zu vier Cannabispflanzen für den Eigenkonsum anbauen. Der Konsum im öffentlichen Raum soll jedoch weiterhin verboten bleiben. Wer bis zu drei Gramm Cannabis dabei hat und von der Polizei kontrolliert wird, muss eine Strafe von 145 Euro zahlen. Die Substanz wird beschlagnahmt, der Eintrag ins Strafregister entfällt allerdings. Statt wie bislang eine Geldstrafe zwischen 251 und 2.500 Euro zahlen zu müssen, fallen künftig nur noch zwischen 25 und 500 Euro an.

Wann dies in Kraft treten wird, konnte die Justizministerin nicht sagen, da das Maßnahmenpaket erst noch auf den Instanzenweg geschickt werden muss. Laut Sam Tanson könnte es jedoch noch gut anderthalb Jahre dauern, bis der Anbau erlaubt wird. 

Die Justizministerin beteuerte jedoch, dass eine vollständige Legalisierung von Cannabis – wie im Koalitionsabkommen vorgesehen – auch weiterhin geplant sei und an deren Umsetzung weitergearbeitet wird. Der ehemalige Gesundheitsminister Etienne Schneider hatte nach der Wahl von 2018 angekündigt, bis spätestens kommenden Herbst einen Gesetzentwurf zur Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch vorlegen zu wollen. Die Legalisierung sollte eigentlich im Herbst 2023 unter Dach und Fach sein. Doch das Unterfangen geriet ins Stocken. Als Grund hierfür hatte Tanson gestern die anhaltende Corona-Pandemie sowie juristische Hürden auf der europäischen Bühne genannt. 

„Stëmm vun der Strooss“ kommt in den Norden

Der Maßnahmenkatalog sieht außerdem vor, die regionalen Beratungsstellen auszubauen und mehr auf die Bedürfnisse der Drogensüchtigen einzugehen. So soll in der Hauptstadt unter anderem eine separate Einrichtung für drogenabhängige Frauen entstehen. Da sich zu viele Drogenkonsumenten in der Gegend des „Abrigado“ aufhalten, soll diese Einrichtung dezentralisiert werden. Darüber hinaus soll die „Stëmm vun der Strooss“ eine Niederlassung im Norden des Landes erhalten. Auch das Angebot der Suchttherapie soll weiter ausgebaut werden, kündigte Gesundheitsministerin Paulette Lenert an. Unterrichtsminister Claude Meisch sprach seinerseits eine verstärkte Präventionsarbeit in den Schulen an, damit sich die kommende Generation der Gefahren des Drogenkonsums bewusst wird.

Wie Polizeiminister Henri Kox mitteilte, sollen Polizisten zukünftig die Möglichkeit bekommen, Drogendealern, aber auch Konsumenten einen Platzverweis auszusprechen. Um den Drogenhandel weiter einzudämmen, wird verstärkt auf Videoüberwachung gesetzt. Wird ein entsprechender Gesetzentwurf Ende dieses Jahres angenommen, werden die Beamten noch zusätzlich mit einer Bodycam ausgestattet. Der für die Immigration zuständige Minister Jean Asselborn gab ferner den Bau einer „Maison de retour“ bekannt, um die bestehenden Einrichtungen des „Centre de rétention“ zu entlasten. 


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Yann
25. Oktober 2021 - 16.32

Ech hoffe jo awer, dass mer Stecklingen am Cactus, am Globus an am Batiself kréien, samt de Luuchten an dem Dünger? Stecklingen hu jo keen THC also genee sou legal wéi Hanf fir de Fëscher.

Jimbo
24. Oktober 2021 - 17.02

Also nach genuch Zäit vir sech dMaterial unzeschaffen…. Eng kleng Zäer, puer Luuchten a Lüfteren etc…

HTK
24. Oktober 2021 - 9.17

Der Weg in die Moderne ist steinig und schmerzhaft.Zumal für verkrustete Moralvorstellungen christlicher Prägung. Während man Alkohol und Nikotin ungestört konsumieren kann um sich die Gesundheit zu ruinieren sieht man beim Cannabis größte Probleme.

Fernand
23. Oktober 2021 - 13.24

Bei mir stinn d'Planze schonn haut um Späicher, trotz Rezept ass de Staat jo onfäeg eis ze beliwweren.