/ Tageblatt Europas Lokalzeitung des Jahres
Geschätzte Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass die Jury des 19. European Newspaper Award, des größten europäischen Zeitungswettbewerbs, das Tageblatt als Europas Lokalzeitung des Jahres ausgezeichnet hat. Die internationale Jury hat aus 185 Zeitungen aus 27 Ländern die vier besten Zeitungen Europas gewählt. Die weiteren Gewinner kommen in diesem Jahr aus Deutschland (Handelsblatt, beste überregionale Tageszeitung), den Niederlanden (De Limburger, beste Regionalzeitung) und Norwegen (Morgenbladet, beste Wochenzeitung).
Angesichts der hochkarätigen Konkurrenz freuen sich unsere Chefredakteure Danièle Fonck und Dhiraj Sabharwal: „Mit unseren Journalisten, Fotografen, Grafikern, Korrektoren und allen Mitarbeitern freuen wir uns über diese Auszeichnung. Im Wissen, dass wir unseren Lesern eine hervorragende Zeitung schulden, versuchen wir, mit den Besten Schritt zu halten. Das gilt auch für Tageblatt.lu und sein neues Premium-Angebot.“ Das Tageblatt hatte bei den letzten beiden European Newspaper Awards insgesamt zehn Preise gewonnen.
Auch Le Jeudi hat 2017 mit zwei Awards of Excellence Grund zum Feiern. Einmal in der Kategorie „Cover- und Coverstory“ sowie „Cover- und Covestory Wochenzeitung“ und in der Kategorie „Typografie“.
Die Preisverleihung findet am 4. und 5. Mai 2018 in Wien anlässlich des „European Newspaper Congress“ statt. Highlights des letzten Kongresses waren die Reden des scheidenden österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern und von Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit.
Das Jury-Statement
„Das Tageblatt hat sich in den letzten Jahren inhaltlich und gestalterisch kontinuierlich weiterentwickelt. Die Titelseite signalisiert bereits durch das visuell sehr gut aufbereitete Thema, dass hier eher im Stil einer Wochenzeitung gearbeitet wird. Es werden nicht viele Themen kurz angerissen, sondern gut ausgewählte Themen ausführlich für den Leser aufbereitet. Man arbeitet dabei nicht nur mit Text, sondern es werden auch alternative Storyformen und Infografiken eingesetzt. Kein Zweifel: Das Tageblatt ist ‚European Newspaper of the Year‘ und kann diese Auszeichnung nun ein Jahr lang im Zeitungskopf führen.“
Mit Kontinuität zum Erfolg
„Ich habe das Vergnügen, seit 1998 als Design-Berater für das Tageblatt tätig zu sein. Die Zeitung hat sich seitdem fortwährend erneuert, um den Lesegewohnheiten und der neuen Rolle der gedruckten Zeitung gerecht zu werden. Vor allem der Neugestaltung des Jahres 2014 ist der heutige Erfolg zu verdanken. Sie verwandelte die klassische Tageszeitung zum täglichen Magazin und läutete einen Wechsel ein, den heute viele Zeitungen anstreben: Analysen, Hintergründe, kluge Kommentare und exklusive Berichte lassen die Leser zum Tageblatt greifen. Ich gratuliere zu diesem wirklich verdienten Hauptpreis der European Newspaper Awards!“
Ce visuel représente le ressenti d’emprisonnement dans un pays. Ayant comme message caché „la vie n’est pas une cage à oiseaux“. En m’inspirant de la technique du „pochoir“, je retranscris/démontre à travers l’illustration, l’inégalité entre peuple/citoyen et gouvernement/politique.
Lionel François, graphiste
Der Kampf gegen den IS wird Historiker und Kommunikationswissenschaftler noch lange beschäftigen. Der Krieg wurde mit konventionellen Mitteln, aber auch in den Köpfen der Menschen geführt, was diese Titelseite zum Ausdruck bringt. Die Coverstory setzt sich mit den Doppelstandards der Medien zur „Befreiung“ Mossuls und der „Niederschlagung“ Ost-Aleppos auseinander. Propaganda verändert unseren Blick auf Konflikte und damit zwangsläufig auf die Zivilisten, die mal Opfer, mal Kollateralschäden sind – je nach politischem Kalkül.
Dhiraj Sabharwal, Chefredakteur
Politiker sind keine Seltenheit auf den Titelseiten von Zeitungen. Anstatt auf ein normales Foto zurückzugreifen, entschied ich mich dafür, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker etwas künstlerischer zu gestalten. Dazu benutzte ich ein paar grafische Kniffe. Da es um die Zukunft der EU ging, färbte ich das Ganze nachträglich bläulich ein. Das größte Problem bei der von mir verwendeten Technik war, dass die Illustration nicht die nötige Qualität für einen professionellen Druck hatte. Es brauchte viel Geduld und Experimentierfreude.
Philipp Rassel, Grafiker
Der Titel „In der Sackgasse“ stand, bevor ich mit der Illustration anfing. Ich wollte das Thema Diesel-Skandal von Anfang an anhand einer klaren, vektoriellen Bildersprache visualisieren. Mit etwas Um-die-Ecke-Denken kam mir schnell die Idee, das allseits bekannte Straßenschild, dessen Form an die typische Tanksäule erinnert, zu benutzen. Um die Verbindung zum Treibstoff herzustellen, integrierte ich einen Zapfhahn. So entstand eine einleuchtende Darstellung des Problems in Piktogrammform.
Julien Primout, Art Director
Salvador Dalí, der unter anderem auch Grafiker war, gehört zu den Pionieren des Surrealismus. Es fiel mir nicht schwer, ihn schnell auf eine eigene Weise darzustellen, so dass jeder ihn direkt erkennt. Inspiriert von einem meiner Lieblingsillustratoren, Sébastien Thibault, kombinierte ich Dalís markanten Zwirbelbart mit einem schmelzenden Hintergrund, der dem extrovertierten Künstler auch zu Ruhm verhalf.
Yannick Schumacher, Art Director
Am Abend vor dem Druck der Zeitung, der zeitgleich mit dem Wahltag in den USA zusammenfiel, konnte noch niemand wirklich voraussagen, wer neue(r) Präsident(in) werden würde. Aufgrund der Ungewissheit kam mir die Idee mit dem Glücksrad. Ausschlaggebend ist der Moment, in dem sich der Zeiger zwischen Trump und Clinton befindet. Die Unschärfe, um eine Drehbewegung zu simulieren, setze ich bewusst nur teilweise ein, sodass ein Fokus-Effekt entstand. Das Captain-America-Schild verpasste dem Ganzen dabei einen Touch US-Patriotismus.
Bob Felz, Grafiker
Einst war Matteo Renzi Italiens Hoffnungsträger, doch schienen viele seiner Landsleute das Wort „riforma“ (Reform) nicht mehr hören zu wollen. Renzi ist mittlerweile Geschichte, sein Referendum überlebte er politisch nicht. Die Herausforderung dieser Seite bestand darin, die unterschiedlichen Szenarien des Referendumsausgangs durchzuspielen, die Positionen zentraler Akteure darzulegen und die Sorgen rund um die kriselnde italienische Traditionsbank „Monte dei Paschi di Siena“ in all ihrer Komplexität darzustellen. Das „Alternative Storytelling“ bot sich als ideale Lösung an.
Dhiraj Sabharwal, Chefredakteur
Après avoir effectué un travail de recherche, la rubrique Economie m’a fourni les données nécessaires pour constituer des graphiques. J’ai pu composer une page sur l’agriculture vinicole avec ces informations, sélectionner les chiffres à mettre en avant et les valoriser. Mon but était de rendre cette page visuellement attrayante à l’aide d’une image détourée en position centrale, puis de contourner cet élément par une multitude de chiffres et de graphiques le plus harmonieusement possible.
Virginie Alonzi, graphiste
Unsere Journalistin Wiebke Trapp gab mir freie Hand für diese Seite. Aus einer Reihe von Fotos entschied ich mich für die tolle Perspektive und den ungewohnten Blickwinkel unserer Fotografin Isabella Finzi auf die brandneue Escher Jugendherberge. Deshalb funktionierte ich bei der Gestaltung dieser Seite umgekehrt. Anstatt auf die hellen Flächen zurückzugreifen, sollten diese eine Lichtquelle bleiben. Der weiße Text entfaltet sich daher in den Schatten, die die „Passerelle“ am Bahnhof wirft. Das Layout untermalt die Tiefe des Fotos zusätzlich.
Julien Primout, Art Director
Zwei Sportarten, eine Fotografin. Let’s get ready to rumble …
Round 1: Weitwinkelobjektiv, direkter Blitz. Ich stehe mitten im Ring, so nah dran. Bewegungen rundherum. Die Boxer schlagen zu, die Turner weichen ab und fliegen vor meiner Kamera. Round 2: Ich weiß, wie ich beide Gegner in meiner Kurzgeschichte k.o. schlage. Die Details sind wichtig. Boxhandschuhe, getragen von Turnerinnen, Kämpfer auf Turngeräten, Uniformen und Frisuren. And the winner is … Ästhetik, Dynamik und Rhythmus. Und abschließend, für alle Hobbyfotografen: Die Szenen wurden mit einer Nikon D4s eingefangen. Als Hilfsmittel kam die Softbox einer Studioblitzanlage zum Einsatz.
Isabella Finzi, Fotografin
Die Idee für das Fotoshooting der etwas anderen Art hatte Patrick van Landeghem, Präsident des Turnvereins Espérance Esch, selbst ein passionierter Hobbyfotograf.
Der gerade neu gegründete Boxclub Esch begeisterte sich schnell für die Idee. 22 Jahre lang hatte es keinen Boxverein mehr in der Minettemetropole gegeben, so war der junge Verein für jede Form der Aufmerksamkeit dankbar.
Zwei Fotoshootings wurden organisiert, einmal in der Trainingshalle des Boxvereins in der Brillschule, und einmal im Turnsaal der Espérance.
Für alle Beteiligten war es ein großer Spaß. Und das Resultat, also Isabella Finzis Fotos, war dermaßen außergewöhnlich, dass neben der viel beachteten Publikation im Tageblatt-Magazin und auf www.tageblatt.lu eine gemeinsame Fotoausstellung im Belval Plaza folgen sollte.
Unter dem Strich also ein Musterbeispiel für den Zusammenhalt zweier Escher Vereine, was das Tageblatt nur allzu gerne unterstützte.
Philip Michel, Chef vom Dienst
Ein halbes Jahrhundert nach der Besatzung der Palästinensergebiete erscheint ein Abzug der Besatzungsmacht Israels so unwahrscheinlich wie schon lange nicht mehr. Dabei wird seit 50 Jahren das Völkerrecht und auch jede ethische Grundlage im Umgang mit den Palästinensern mit Füßen getreten. Ein ernstes und komplexes Jubiläum wurde in all seinen Dimensionen dargestellt und mittels alternativem Storytelling leserfreundlich vermittelt: Zeitleisten, Grafiken, Porträts und Zusatzkästchen bieten auf beiden Seiten für Experten sowie lediglich Interessierte viele Einstiegsmöglichkeiten.
Dhiraj Sabharwal, Chedredakteur
Ergänzend zur oben stehenden Seite zeigt dieser detaillierte historische Überblick die Entwicklung in Israel. Genau wie auf der ersten Seite wollten wir dem Leser viele Einstiegsmöglichkeiten geben. Der klassische Lesefluss ist somit aufgehoben, ohne aber die Wahrnehmung oder das Verständnis zu beeinträchtigen. Die „bedrohliche“ rote Diagonale orientiert den Blick von oben links nach unten rechts, doch der Leser hat die Wahl, beliebig ins Thema einzutauchen. Als Hintergrund benutzte ich eine Betonstruktur, um die Härte der Situation zu unterstreichen.
Julien Primout, Art Director
Der IS erinnert an eine Hydra: Schlägt man ihm in Syrien und dem Irak militärisch den Kopf ab, taucht ein neuer in einer anderen Region auf. Genau dies sollte die Bildsprache dieser Seite vermitteln. Denn der IS ist kein klassischer Territorialstaat, den man erobern und besetzen kann. Im Gegenteil. Er hat Brückenköpfe im Jemen sowie in Libyen. Ähnlich verhält es sich mit der Ideologie. Schlägt man dem IS im Internet einen Kopf ab, wächst ein anderer nach. Die Terroranschläge, die im Namen der Terrormiliz begangen werden, sprechen Bände: Der IS ist längst hinter den Toren Europas angekommen.
Dhiraj Sabharwal, Chefredakteur
Viel zu oft werden Menschen auf der Flucht als homogene Masse betrachtet. Wie unsinnig dies ist, zeigen die vielen Berichte der Vereinten Nationen und ihrer Organisationen. Sie widmen sich z.B. Jugendlichen und ihren unterschiedlichen Flucht- und Migrationserfahrungen. Was Kinder auf ihrer Flucht mitmachen müssen, wurde auf dieser Doppelseite schonungslos anhand verschiedener Erzählformen dargestellt: Sie werden auf ihrer Flucht prostituiert, gegen ihren Willen festgehalten, haben keinen Zugang zu Bildung, Lebensmitteln, Wasser und jeglichen humanitären Mindeststandards.
Dhiraj Sabharwal, Chefredakteur
Themen rund um humanitäre Katastrophen sollte man sachlich und mit Bedacht behandeln. Sei es, wenn man schreibt oder Illustrationen vorbereitet. Diese Doppelseite ist das perfekte Beispiel dafür. Die Darstellung ist strukturiert und informativ. Das gute Teamwork spiegelt sich auf diesen Seiten wider und zeigt, wie produktiv das Zusammenspiel zwischen Grafiker und Journalist sein kann, um komplexe Sachverhalte leserfreundlich darzustellen.
Yannick Schumacher, Art Director
Wirtschaftsthemen sind für viele Leser einer allgemeinen Tageszeitung nicht immer leicht zugänglich, die Artikel oft zu zahlen- bzw. textlastig. Dieses dynamische Design, mit grafischen Elementen und Text-Stückchen hilft, die Seite aufzulockern. Die Darstellung macht, dass auch Menschen, die Wirtschaftsartikel im Normalfall übersehen, über eine Zahl, die sie anspricht, einen Zugang zu der schlussendlich doch komplexen Welt der Wirtschaft finden können.
Christian Muller, Wirtschaftsjournalist
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TOP ! Do ass esouwuel handwirklecht ewei och intellektuellt Können dohannert .
Félicitations !
Niemand der Juroren hat bemerkt, dass das Tageblatt, wenn auch noch etwas schüchtern, sich allmählich auch für andere Ansichten immer öfters öffnet. Diese wenigstens zu Wort kommen lässt.
@Lucas
Dies finde ich auch prima!
Glückwunsch und weiter so.
Glückwunsch ans Tageblatt!
Grousse Kino! Félicitatiounen