LuxemburgStromverbrauch geht in der Krise deutlich zurück

Luxemburg / Stromverbrauch geht in der Krise deutlich zurück
Die Telearbeit, auf die viele Dienstleister während des Stillstands zurückgegriffen haben, hatte „fast keine“ Auswirkungen auf die Stromnachfrage der Luxemburger Haushalte. Foto: AFP/Daniel Leal-Olivas

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Im Zeitraum des „Confinement“ ist die Nachfrage nach Strom in Luxemburg um fast ein Drittel eingebrochen. Gleichzeitig erreicht die Solarenergie neue Rekordwerte.

Während der Phase der Corona-bedingten verstärkten Heimarbeit wurde in Luxemburg deutlich weniger Strom verbraucht. Um insgesamt 28,1 Prozent niedriger war die Nachfrage seit Mitte März und im April als in den Wochen zuvor. Das berichtet das Luxemburger Ministerium für Energie und Landnutzungsplanung in einer Pressemeldung.

Hintergrund des Rückgangs sei der Einbruch des Energieverbrauchs im Dienstleistungssektor, schreibt das Ministerium weiter. Im tertiären Sektor, insbesondere dem der Banken, sei die Stromnachfrage um 27,7 Prozent gesunken.

Die Zahlen bergen eine Überraschung: So hat die Telearbeit, auf die viele Dienstleister während des Stillstands zurückgegriffen haben, „fast keine Auswirkungen auf die Stromnachfrage der Haushalte“, so das Ministerium. Der Stromverbrauch der Haushalte blieb auf dem gleichen Niveau wie in den ersten Monaten des Jahres 2020.

Eigene Solarproduktion deckt 26 Prozent des Verbrauchs der Haushalte ab

„Diese Zahlen zeigen, dass Telearbeit nicht nur das Potenzial haben kann, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, die Luftqualität zu verbessern, Staus zu vermeiden und das Dorfleben wiederzubeleben, sondern dass sie auch einen positiven Einfluss auf unsere Stromnachfrage haben kann“, so Energieminister Claude Turmes („déi gréng“) laut Mitteilung. „Das sind sehr gute Nachrichten für unsere Klimapolitik.“

Gleichzeitig hat die Energieproduktion von Fotovoltaik-Anlagen in Luxemburg neue Spitzenwerte von 12,6 GWh (März) und 20,2 GWh (April) erreicht, so das Ministerium weiter. Das sei ein Anstieg von 60 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018 und von 42 Prozent im Vergleich zu 2019.

Für diesen Anstieg der Produktion von Solarenergie gebe es zwei Ursachen, schreibt das Ministerium weiter. Einerseits sei die Wetterlage außergewöhnlich gut gewesen, andererseits spiele die beträchtliche Zunahme der installierten Kapazität von Fotovoltaik-Modulen eine Rolle. Im Monat April habe die eigene Solarproduktion 26 Prozent des Verbrauchs aller Haushalte des Landes abgedeckt, so ein Sprecher auf Nachfrage.