Streit am Balkan soll Ursache sein für falsche Zeitanzeigen

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Wer hat an der Uhr gedreht? Ein Streit zwischen dem Kosovo und Serbien soll der Auslöser dafür sein, dass viele Radiowecker und Uhren in Mikrowellen seit Wochen bis zu sechs Minuten nachgehen. Betroffen seien 25 Länder in Europa, auch Deutschland, wie der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber Ensto-e angab. Eine politische Unstimmigkeit zwischen dem Kosovo und Serbien habe zu Frequenz-Abweichungen und einer Unterversorgung im Stromnetz geführt, hieß es. Die Entso-e mahnte eine schnelle Lösung auch auf politischer Ebene an. Andernfalls könne ein Abweichungsrisiko bestehen bleiben.

Einfache Radiowecker und Küchenuhren nutzen minimale Abweichungen der konstanten Netzfrequenz für die Berechnung der Zeitanzeige. Diese liegt in Europa traditionell bei fast genau 50 Hertz. Stärkere Frequenzabweichungen etwa durch höheren oder geringeren Stromverbrauch gleichen die Versorger durch höhere Einspeisung aus. So schwankt die Frequenz in der Regel nur um ein paar Hundertstel Hertz, was den Uhren als Taktgeber ausreicht.

Ende vergangener Woche hatte bereits das Technologie-Magazin Heise Online über die falschen Zeitanzeigen berichtet – und als Grund etwa den hohen Strompreis vermutet. Bei stark sinkenden Differenzen würden die Anbieter jedoch gegensteuern. Laut Jutta Hanson, Professorin an der TU Darmstadt, sind die Differenzen der vergangenen zwei Monate nicht besorgniserregend: „Eine unangenehme, aber sicherlich nicht als kritisch einzuschätzende Erscheinung.“ Da die Problematik aber wohl auch einen politischen Hintergrund hat, forderte die Ensto-e nun die nationalen Regierungen auf, schnelle Maßnahmen zu ergreifen.

duscholux
8. März 2018 - 13.45

Die schrift an der Wand Jedenfalls ist diese Frequenzunterschreitung ein für alle sichtbares und untrügliches Zeichen dafür, dass die Zuverlässigkeit und die Qualität der europäischen Stromversorgung abnimmt.

Micha
7. März 2018 - 15.32

"Einfache Radiowecker und Küchenuhren nutzen minimale Abweichungen der konstanten Netzfrequenz für die Berechnung der Zeitanzeige." Die Uhren nutzen nicht eine Abweichung, sondern die Tatsache dass die Netzfrequenz ziemlich konstant bei 50Hz liegt. (Liegen soll). Also werden die Amplituden mitgezählt, bei 50 ist eine Sekunde um. Oder eben nicht. Es geht bei dieser Vorgehensweise alleine darum, ein elektronisches Bauteil einzusparen (den Quartz), der weniger als 0,2€ kostet.