„Streik scheint unvermeidbar“

„Streik scheint unvermeidbar“

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Es brodelt auf dem Findel. Seit Monaten gibt es Streit zwischen den Mitarbeitern der Flughafenverwaltung ANA und dem Infrastrukturministerium. Es geht um eine geplante Kompetenzverlagerung. Wegen der bevorstehenden Zertifizierung des luxemburgischen Flughafens soll die Firma Luxairport zum Betreiber des Flughafens werden. Die ANA würde der Firma dann zuarbeiten.

Doch die Mitarbeiter der ANA, die bisher über die technischen Kompetenzen am Flughafen verfügt, wehren sich gegen diesen Plan. Die beiden Personalvertretungen RPAA und GLCCA sprechen von einer schleichenden „Privatisierung“. Das Ministerium und die Vertretungen haben in unzähligen Meetings immer wieder versucht, einen Kompromiss zu finden. Bis vor Kurzem sah es so aus, als gäbe es einen: Laut europäischer Gesetzgebung kann ein Flughafen zwei Betreiber haben, wenn die Kompetenzen klar aufgeteilt sind.

„Hohe Streikbereitschaft“

Doch nun hat die „Direction de l’aviation civile“ (DAC), in gewisser Weise die Luftpolizei, sich eingeschaltet. Eine Aufteilung der Kompetenzen sei unmöglich. Luxairport müsse alleiniger Betreiber sein. Am Mittwoch reagierten die beiden Vertretungen in einer Mitteilung mit Entsetzen. „Die DAC setzt sich über die Kompromisse der Vertretungen hinweg“, steht im Schreiben. Des Weiteren warnen RPAA und GLCCA vor „gravierenden Problemen“ beim Flugverkehr, falls alle Kompetenzen an Luxairport übergehen sollten. Verschiedene Vorgänge, wie beispielsweise die Regeln bei Landungen im Nebel, müssten wegen ihrer technischen Komplexität weiterhin von der ANA übernommen werden.

Laut Hubert Hollerich, der bei der Gewerkschaft OGBL für das Dossier zuständig ist, sei die Stellungnahme der DAC, die genau wie die ANA dem Infrastrukturministerium untersteht, höchst fragwürdig. Entweder habe es Probleme bei der Kommunikation zwischen dem Ministerium und der Behörde gegeben oder aber der zuständige Minister François Bausch versuche, die Privatisierung „durch die Hintertür“ zu erzwingen.

Die Regierung wollte eigentlich bis Ende dieses Monats eine Lösung finden. Wie die beiden Vertretungen nun in ihrer Mitteilung schreiben, sei dies sehr unwahrscheinlich: „Ein Streik scheint unvermeidbar.“ Die Schlichtung, die bei einem solchen Streitfall eine Lösung finden muss, läuft im September ab. Dann findet das letzte Treffen zwischen allen Beteiligten statt. Sollte dieses unfruchtbar sein, würde einem Streik nichts mehr im Weg stehen. Laut Hollerich sei die Streikbereitschaft bei der ANA sehr groß. Dies habe eine Umfrage beim Personal ergeben.

 

Serenissima
17. August 2017 - 11.33

KLartext ist doch dass man doch die Flugsicherheit nicht "privatisieren" kann es ist eine Hoheitsaufgabe des Staates, nur dass Lutepoteau,'s Fränz in dieser Angelegenheit einfach überfordert ist der kann nur Eisenbahn....

Mike
17. August 2017 - 9.50

Wieso "kriselt" die Luxair denn? Das ist mir neu.?

JB
17. August 2017 - 0.41

Da sieht man mal wieder wie unkompetent die DAC ist. Luxairport und ANA Sind Kompromisse eingegangen um eine Lösung ohne Streik zu finden nur damit die DAC sich mal wieder quer stellen kann. Selber keinen Finger rühren aber zu Allem Nein sagen, der Alltag am Findel.

Cookie
16. August 2017 - 21.33

Ist Ihnen bewusst dass es den Gewerkschaften und dem Personal genau darum geht? Es sollen sicherheits relevante Aufgaben an eine private, profitorientierte Firma ausgelagert werden.

FlugahenELLX
16. August 2017 - 21.17

Es wird höchste Zeit dass sich die Gewerkschaften einschalten, und auch bereit sind bis zum äusseren zu gehen. Luxairport ist eine Privatfirma S.A., es geht also nur um Profitgier. Wenn es um Sichherheit darf Profit nicht als Argument gelten. Ausserdem floriert der Flughafen weil jeder seinen Job und seine Kompetenzen ausübt. Flugsichherheit gehört nicht zu den Kompetenzen einer Luxairport. Ausserdem weiss jeder der sich etwas mit dem Geschehen auskennt dass Luxairport auch eine privat Schluchtung angefragt hat. Dies weil Luxairport überfordert ist mit dem was sie, laut Plan von Minister Bausch, in Zukunft ausüben sollen.

E. Gross
16. August 2017 - 19.12

Nun mischen sich die Gewerkschaften ein und wieder ist Chaos angesagt....wenn höhere Behörden einen solchen Schritt eingehen hat dies schon seinen Grund! Es kann nicht sein, dass das Interesse einer Gewerkschaft oder Arbeitnehmer vor dem der Allgemeinheit und des Staates stehen. Ein Streik würde ein negatives Image auf den Findel auswerfen.....der Findel fleuriert und ein Streik könnte sowohl dem Findel als auch der kriselnden Luxair schaden....