Sozialer MietwohnungsbauStadt Luxemburg heißt das Projekt „Centre de Merl“ endgültig gut

Sozialer Mietwohnungsbau / Stadt Luxemburg heißt das Projekt „Centre de Merl“ endgültig gut
Auf diesem Gelände in Merl werden vier Gebäude (nicht die im Hintergrund) mit insgesamt 47 Mietwohnungen entstehen Foto: Editpress/Tania Feller

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Für rund 32 Millionen Euro wird die Stadt in Merl soziale Mietwohnungen bauen; das endgültige Projekt wurde am Freitagmorgen vom Gemeinderat gutgeheißen. Gewässerschutz war ein weiteres Thema auf der Tagesordnung, in deren Rahmen drei Kostenvoranschläge in Höhe von insgesamt 22,6 Millionen Euro angenommen wurden.

Was lange währt, wird endlich gut. Der Gemeinderat nahm am Freitagmorgen das Wohnungsbauprojekt „Centre de Merl“ endgültig an. Der Beginn des Projekts geht schon auf die frühen 2000er Jahre zurück, als die ersten Grundstücke von der Stadt aufgekauft wurden. Der Teilbebauungsplan wurde 2014 vom Gemeinderat angenommen, doch bürokratische Hürden verzögerten das Projekt immer wieder; erst 2018 erhielt die Gemeinde die nötige Genehmigung zum Bau der neuen Straße, der rue Annette Schwall-Lacroix.

In Zusammenarbeit mit der „Société nationale d’habitations à bon marché“ entstehen dort, zwischen der route de Longwy und der rue de Merl, vier Gebäude mit insgesamt 47 Mietwohnungen. Jedem Haushalt steht ein Autoparkplatz zur Verfügung, zusätzlich sind insgesamt 104 Stellplätze für Fahrräder vorgesehen. Die Wohnungen bleiben im Besitz der Gemeinde und werden nach sozialen Kriterien vermietet.

Der Kostenvoranschlag für das Projekt beläuft sich auf rund 32 Millionen Euro. Der Baubeginn ist bereits für Dezember dieses Jahres geplant, bezugsfertig sollen die Wohnungen im April 2026 sein. Das Vorhaben wurde mit den Stimmen aller Parteien, außer den Grünen, gutgeheißen. Letztere kritisieren die Tatsache, dass man sich in puncto Energieversorgung für Gas statt für erneuerbare Energien entschieden hat.

Gewässerschutz

Lange Trockenperioden und kurze, heftige Regenfälle bereiten immer öfter Probleme im Kanalsystem der Hauptstadt. Im Rahmen der Renaturierung der „Péitruss“ beschloss die Stadt einstimmig, ein drittes sogenanntes „First flush“-System zu installieren. Der diesbezügliche Kostenvoranschlag beläuft sich auf 4,7 Millionen Euro.

Ein großes Problem in Großstädten stellen die Partikel von Reifen dar, ebenso wie Überreste von Ölen, Fetten und Schwermetallen, die sich auf versiegelten Flächen ansammeln. Bei starken Regenfällen werden in einer ersten Phase, „first flush” genannt, diese Schadstoffe in die Kanalisation gespült. Hinzu kommt in der Hauptstadt das Problem von falschen Kanalanschlüssen: In Trockenperioden sammeln sich dadurch in der Regenwasserkanalisation Toilettenrückstände an. Bei starken Regenfällen gelangen dann all diese Verschmutzungen zusammen innerhalb kürzester Zeit in die Petruss.  Das Projekt sieht ein System vor, das aus einer Abwasserweiche und einer Schmutzfangzelle besteht. Die Abwasserweiche ist ein Verfahren, um Fehleinleitungen aus Regenwasserkanälen sicher abzuleiten; die Schmutzfangzelle fängt den „first flush“ auf.

Gutgeheißen wurde auch der Kostenvoranschlag über 16.575.000 Euro für den Bau eines Abwasserkollektors in Merl. Derzeit fließt das Mischwasser aus den Gemeinden Bartringen und Strassen in das Rückhaltebecken Helfenterbrück, von wo aus es ins Reckenthal gepumpt wird, um schließlich in Richtung der Kläranlage Beggen weitergeleitet zu werden. Außerdem fließt ein Teil des Mischwassers der route de Longwy ohne besondere Behandlung in den Merlerbach. Mit dem neuen Kollektor soll die Qualität der „Märelerbaach“ verbessert werden. Die Gemeinden Bartringen und Strassen, aus denen der größte Teil der Abwässer kommt, beteiligen sich mit 13.315.000 Euro am Projekt, der Kostenanteil der Stadt Luxemburg beträgt 3.260.000 Euro.

Der Gemeinderat nahm einen dritten Kostenvoranschlag über 1.338.010 Euro an, dies für den Bau eines Regenwasserbeckens und die Anpassung der Kanalisation auf dem Gelände des Hundesportvereins in der rue Gluck in Gasperich.

A vos côtés

Das Einsatzgebiet des Projekts „A vos côtés“ wird auf die Oberstadt ausgedehnt. Eine entsprechende Bitte habe es von den Geschäftsleuten des Zentrums gegeben, hieß es im Gemeinderat. Seit 2021 sind die Mitarbeiter des Sozialprojekts im Bahnhofsviertel und in Bonneweg unterwegs, um Bürgern und Geschäftsleuten ein stärkeres Sicherheitsgefühl zu geben. Der Gemeinderat beschloss außerdem, die Karriere der Angestellten von „A vos côtés“ aufzuwerten: Sie werden nun nach der Gehaltsstufe C2 (bislang C1) entlohnt.