Sportlatschen mit Geschichte – die Sneakermess in der Rockhal

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Bereits zum achten Mal feierten Sneakerfans am Sonntag die sportlichen Latschen bei der Sneakermess in der Rockhal in Esch-Belval. Die Messe gehört seit 2014 zur jährlichen Agenda für all jene, die die neusten Sportschuh-Trends nicht verpassen wollen oder eingefleischte Liebhaber der Szene sind. Auch dieses Jahr erwarteten die Besucher der Rockhal wieder ganz besondere Highlights. Denn: Schuh ist nicht gleich Schuh.

Ob zum coolen Hoodie, zum kleinen Schwarzen oder zu Jeans mit T-Shirt – seit Jahren gehören Sneaker zu den Must-haves der Modeszene. Hinter den angesagten Sportschuhen steckt allerdings mehr als nur ein aktueller Fashiontrend, denn Sneaker sind Latschen mit Geschichte. Seit seiner Jugend sammelt „Sneakers Luxembourg“-Präsident Ronny Erpelding Modelle der Marke Jordan. Was die Schuhe für ihn so besonders macht: „Als Kind der 80er bin ich wie viele andere mit diesen Schuhen aufgewachsen, das Ganze kommt ja aus der Basketballszene und ist Kult. Hier auf der Messe wird daher alles verkauft, was zum echten Sneaker-Lifestyle passt.“

Eines der diesjährigen Highlights der Messe sind die exklusiven Modelle von „Bart’s Sneakers“ aus Berlin. „Alles, was höher steht, ist auch teurer. Ganz da oben zum Beispiel stehen die Schuhe aus ‚Back to the Future‘, die kosten etwa 15.000 Euro“, verrät Ronny. Daneben stechen aber vor allem die zahlreichen Sneaker mit rotem Kabelbinder hervor. Die Offwhite-Modelle – eine Kollaboration zwischen der Marke Nike und dem Künstler Virgil Abloh – sind der Trend der aktuellen Saison und nur in limitierter Auflage zu erhalten.

„Luxemburg ist nicht gerade verwöhnt, was Sneakers angeht. Für unsere Läden hier ist es teilweise echt schwer, Ware zu bekommen. Für viele große Marken ist der Markt hier im Land einfach zu klein und es lohnt sich nicht, hierher zu liefern“, erklärt Ronny. Die Sneakermess ist deshalb der Treffpunkt für alle, die sich die neusten, aber auch ältere Modelle nicht entgehen lassen wollen. „Die Messe gibt es zweimal im Jahr, einmal im Frühling und einmal im Herbst. Das sind die Hauptjahreszeiten, zu denen die Kollektionen wechseln und es aktuelle Schuhe oder reduzierte Ware der Vorsaison zu kaufen gibt“, so Ronny.

Auch Eva und Stephi aus Zweibrücken hat das Angebot der Messe nach Luxemburg gelockt: „Wir sind beide Nike-verrückt und wollten vor allem die Air-Max-Modelle hier abchecken.“ Besonders aber bei Männern sind die Sportschuhe seit Jahrzehnten das Accessoire schlechthin. „Steve und ich sind seit unserer Jugend Sneaker-affin“, verrät Joé, einer der Standbetreiber. Er habe irgendwann angefangen, seine Schuhe selbst umzunähen, damit diese nicht wie alle anderen aussehen. Die „customized“ Versionen der Sneaker, wie es in der Szene für personalisierte Modelle heißt, scheinen zu gefallen, denn der Andrang am Stand ist groß. Mittlerweile gehören auch Trikots und Pullover zu den Kreationen des Hobby-Designers. Eines seiner persönlichen Highlights: sein selbst genähter Pjanic-Pulli. „Dafür habe ich ein original Juventus-Trikot von 1996 benutzt und umgeändert. Auf dem Rücken habe ich aus Leder Pjanic aufgenäht, ich will die Sachen immer aufwerten“, so Joé.

Was die Sneaker-Sammler alle ausmacht und verbindet? „Wir haben eigentlich alle einen kleinen Sprung in der Schüssel“, meint Joé lachend und widmet sich wieder dem eigentlichen Gedanken hinter der Sneakermess: der Liebe zum Schuh.