Sport soll für alle möglich sein: Esch macht sich für den Behindertensport stark

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Am vergangenen Montag war der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Die Stadt Esch hat deshalb eine ganze Woche dem Behindertensport gewidmet.

Von unserer Mitarbeiterin Lisa Rock

Ziel dieser Woche ist es nicht nur, Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit zu bieten, Sport zu betreiben – auch die Escher Bevölkerung und vor allem die Schüler sollen hiermit an das Thema herangeführt werden. Das Motto lautet dementsprechend: Sowohl körperlich als auch geistig eingeschränkten Menschen soll der Spaß am Sport nicht vorenthalten werden.

„Sport für jeden“ 

Was das Programm der Woche des Behindertensports angeht, so wurden an jedem Morgen Workshops für Schüler angeboten. 24 Klassen aller Jahresstufen hatten die Möglichkeit, an verschiedenen pädagogischen und sportlichen Ateliers teilzunehmen, die von diversen lokalen Sportvereinen organisiert wurden. „Von Rollstuhl-Basketball bis hin zu Tischtennis für Blinde war alles dabei, um den Schülern zu zeigen, wie es ist, als körperlich eingeschränkte Person Sport zu treiben. Die Workshops sind sehr gut bei den Kindern und Jugendlichen angekommen“, erzählt Norma Zambon.

Am 4. Dezember wurden von 14-16 Uhr die Aktivitäten „Sport für jeden“ organisiert. Hier konnten verschiedene Sportarten betrieben werden. Das Angebot richtete sich sowohl an Personen mit einer Behinderung als auch an welche, die unter keiner Einschränkung leiden. Tags darauf bot der Verein „Back to Sport“ von 18-22 Uhr Indoorcycling an. Während drei Stunden konnten die Teilnehmer mit speziell angepassten Fahrrädern durch die Halle fahren und sich austoben. Die Teilnahmegebühr betrug 50 Euro pro Person. Das Geld, das sie hiermit eingenommen hat, investiert die Asbl. in Räder. Diese müssen nämlich an die verschiedenen körperlichen Einschränkungen der Betroffenen angepasst werden.

Am Donnerstag veranstaltete die Stadt Esch mithilfe der APEMH („Association des parents d’enfants mentalement handicapés“) und der „Trisomie 21 Lëtzebuerg Asbl.“ von 10-16 Uhr ein Boccia-Turnier, an dem Menschen mit Behinderungen jeglicher Art teilnehmen konnten. Was diese aber nicht wussten: In der Halbzeit erwartete sie ein ganz besonderer Gast. Mandy Ragni, Schöffin der Gemeinde Esch, stattete den Teilnehmern nämlich einen Besuch ab – und schenkte jedem von ihnen im Namen des Nikolauses eine „Tiitchen“.

Nicht nur Sport, sondern auch Diskussionen

Am Freitag wurde ab 18 Uhr im Mehrzwecksaal des Sportzentrums der Film „Inklusion – Jo“ vorgeführt. Er handelt von der Integration behinderter Kinder in den luxemburgischen Schulen. Die Hauptaussage des Filmes lautet: „Inklusion ist möglich, wenn man bereit ist, es zu versuchen.“ Nach der Vorführung fand eine Diskussionsrunde mit unter anderem Martine Kirsch von ZEFI („Zesumme fir Inklusioun“), Michèle Racke von der APEMH und Danièle Flammang von ZAK („Zesummen aktiv“) statt.

Zum Abschluss der Woche des Behindertensports wurden am Freitag von 10-12 Uhr „Baskin“-Spiele organisiert. Dabei handelt es sich um Basketball – mit dem Unterschied, dass hier Menschen ohne körperliche Beeinträchtigung gemeinsam mit solchen mit körperlicher Einschränkung – wie beispielsweise Rollstuhlfahrern – spielen.

Zusätzlich zur Woche des Behindertensports wird im nächsten Sommer eine „semaine de l’inclusion“ stattfinden – und zwar vom 8. bis 14. Juli. Diese widmet sich ebenfalls Menschen mit einem Handicap. Das Ziel ist zudem das gleiche. Einen Unterschied wird es aber geben: Der Abwechslung halber werden andere Aktivitäten angeboten als jene von der letzten Woche.