Sperrung der N31 bis voraussichtlich morgen

Sperrung der N31 bis voraussichtlich morgen
Foto: Wiebke Trapp

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Schon im Zentrum von Kayl fallen die Schilder ins Auge. Über die N31, die über das Kayler Poteau führt, ist Esch momentan nicht zu erreichen. Pkw-Fahrer werden über die Autobahn in die Minette-Stadt umgeleitet. Grund ist die Verlegung von Versorgungsleitungen für das Flüchtlingsheim am Quai Neudorf.

Die Schilder wirken fast wie ein Schildbürgerstreich. Viele Autofahrer fahren trotz Mahnung „Route barrée“ die route d’Esch hinauf und ignorieren die Hinweise. Nachvollziehbar ist das, denn die Baustelle beginnt erst rund 4,5 Kilometer weiter auf der Nationale 31 am Eingang von Esch, im Stadtteil Neudorf.

Grund der Baustelle ist umstritten

Dort ist der Zugang in die größte Stadt des Südens gesperrt. „Das Nichtbeachten wird geahndet“, heißt es bei „Ponts et Chaussées“, Hausherr der Sperrung, „das kostet Strafe.“ 74 Euro werden laut „Code de la route“ fällig, wenn das Schild missachtet wird.
Hintergrund ist laut Straßenbauverwaltung der Bau des Flüchtlingsheims, dessen Versorgungsleitungen bis Freitag, 6. April, verlegt werden. Deshalb ist die Straße aufgerissen, heißt es bei der Behörde weiter. Der Bau des Flüchtlingsheims ist umstritten. Zunächst hatte die Regierung versucht, die Einrichtung auf der Basis eines „Plan d’occupation du sol“ für rund 300 Flüchtlinge durchzuziehen. Mittlerweile ist der Staat nur noch Bauherr, die Stadt Esch genehmigte den PAP am Quai Neudorf in der Gemeinderatssitzung vom 27. Januar 2017.

Neun Monate später hat die Bürgerinitiative vor dem Verwaltungsgericht Einspruch gegen die PAP-Prozedur und die städtische Baugenehmigung eingelegt. Am 19. März dieses Jahres gab es auch einen ersten Verhandlungstermin vor der „Cour administrative“, wie Justizsprecher Henri Eippers auf Anfrage des Tageblatt erklärt. Mit einem definitiven Urteil sei Anfang Mai zu rechnen, so Eippers. Zuvor hatte der Staat die Zahl der Flüchtlinge, die dort unterkommen sollen, auf die Hälfte gesenkt. Das Heim soll auch die Flüchtlinge, die bisher im ehemaligen Ediff-Gebäude in Monnerich wohnen, aufnehmen. Das Gebäude wird geschlossen, sobald Neudorf fertig ist. Das hatte Familienministerin Corinne Cahen im Januar angekündigt.