Energiekrise / Sparmaßnahmen: Einige Luxemburger Freibäder beenden die Saison früher
Die derzeitige Energiekrise setzt nicht nur Luxemburgs Privathaushalten zu, sondern auch dem sommerlichen Freizeitvergnügen. Immer mehr Gemeinden im Land überlegen, ihre beheizten Freibäder früher als geplant zu schließen. Auf diese Weise sollen Gas, Strom und Wasser eingespart werden.
Die Gemeinde Grevenmacher will mit gutem Beispiel vorangehen und hat deshalb beschlossen, Energiesparmaßnahmen vorzunehmen. Demnach soll die Beleuchtung öffentlicher Gebäude und jene von Monumenten ab 22 Uhr abgeschaltet werden. Auch dekorative Bodenstrahler werden abgeschaltet. Zudem soll die Helligkeit der Nachtbeleuchtung in verschiedenen Straßen um 60 Prozent gesenkt werden. Welche Straßen genau betroffen sind und wann diese Maßnahmen in Kraft treten, geht allerdings nicht klar aus der Pressemitteilung vom Mittwoch hervor. Freuen wird dies ganz nebenbei auch diejenigen Menschen, die sich über zu viel Lichtverschmutzung beklagen.
Die Mosel-Stadt hat jedoch noch weitere Sparmaßnahmen entschieden: So sollen auch die Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden optimiert und die Straßenbeleuchtung permanent auf energiesparende LEDs umgestellt werden. Darüber hinaus hat der Schöffenrat entschieden, die Freibad-Saison dieses Jahr vorzeitig am 9. September um 18 Uhr zu beenden – anstatt am 30. September.
17.138 Kubikmeter Gas einsparen
Allein durch die vorzeitige Schließung des Freibads werde die Gemeinde 17.138 Kubikmeter Gas einsparen, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von fünf Haushalten entspräche. Zudem könnten so 37.800 Kilowattstunden Strom (durchschnittlicher Jahresverbrauch von zehn Haushalten) und 2.880 Kubikmeter Wasser (durchschnittlicher Jahresverbrauch von 19 Haushalten) eingespart werden. Die Stadtverwaltung kündigt in ihrem Schreiben zudem an, in Zukunft weiter in moderne Beleuchtungsanlagen und Heizsysteme zu investieren, „um einer Energieverschwendung in der Gemeinde vorzubeugen“.
Grevenmacher ist nicht die einzige luxemburgische Gemeinde, die diese Überzeugung teilt. Die Remicher Verwaltung überlegt ebenfalls, das örtliche Freibad noch vor dem geplanten Saisonschluss am 15. September zu schließen. Eine finale Entscheidung soll am kommenden Montag in einer Ratssitzung fallen. In Befort wird derweil nicht an eine vorzeitige Schließung des „Aqua Park Beaufort“ gedacht, weil der ohnehin nur bis zum 3. September geöffnet bleibt.
Weiter im Norden wird die Situation wiederum ganz anders eingeschätzt: Ein Verantwortlicher des Ulflinger Freibads sagt auf Nachfrage des Tageblatt: „Derzeit ergibt es keinen Sinn, früher zuzumachen.“ Das Bad bleibe so lange offen, wie noch gutes Wetter sei. Schließlich habe die Anlage, die erst 2016 runderneuert wurde, „viel Geld gekostet“ und so solle diese auch längstmöglich von ihren Besuchern genutzt werden.
Auch das Hallenbad „Escher Schwemm“ hat Einsparungen vorgenommen. Auf Nachfrage des Tageblatt sagt Schwimmbad-Chef Jean Wagner, man „schraube eifrig die Energie runter“. Dies tue man allerdings nicht erst seit der aktuellen Energiekrise. Laut Wagner konnte beispielsweise der Wasserverbrauch von 51.356 Kubikmetern im Jahr 2014 auf 12.686 Kubikmeter im Corona-Jahr 2021 reduziert werden. Dies konnte unter anderem mithilfe der „Installation anderer Duschköpfe“, der „Reduzierung von Rückspülungen“ und dem Bau einer Osmoseanlage erreicht werden. Die Anlage verhindere, dass das Wasser der Rückspülungen direkt in den Kanal läuft, damit es wiederverwertet werden könne. Zudem hätten auch der Strom- und Gasverbrauch „deutlich gesenkt werden“ können.
Wagner sagt in Bezug auf die aktuelle Krise, dass noch weitere Vorkehrungen vom Escher Schöffenrat diskutiert werden sollen. So sollen die Heizungen „bis Oktober“ aus bleiben und die Wassertemperatur würde „um ein Grad zurückgesetzt werden“.
Ich hoffe doch stark, dass die Parkplätze mit Warmwasser- und Strom-Kollektoren überdeckt werden, für nächstes Jahr.