LuxairSozialpartner erzielen Einigung – Umstrittene Corona-Krisenmaßnahmen laufen zum 1. Januar aus

Luxair / Sozialpartner erzielen Einigung – Umstrittene Corona-Krisenmaßnahmen laufen zum 1. Januar aus
Anlässlich der „Tripartite Aviation“-Verhandlungen haben sich am Montag zahlreiche Gewerkschaftler zu einer „Demonstration für den Respekt des Luxair-Personals“ in Luxemburg-Stadt versammelt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Krisenmaßnahmen gelten nur für Krisenzeiten: Zu dem Schluss ist die „Tripartite Aviation“ am Montagmorgen gekommen. Regierung, Gewerkschaften und Luxair haben sich darauf geeinigt, die Krisenmaßnahmen, die im Rahmen der Corona-Vereinbarung beschlossen wurden, bis spätestens 1. Januar 2023 aufzuheben.

Die sektorielle Luftfahrt-Tripartite ist am Montagmorgen zu ersten Entschlüssen gekommen. Die Dreierrunde wurde auf Druck der Gewerkschaften von Transportminister François Bausch („déi gréng“) einberufen. Auf einer Pressekonferenz am Montag wurden bereits erste Entschlüsse präsentiert – im Beisein von Arbeitsminister Georges Engel (LSAP), den Vertretern der Gewerkschaften Michelle Cloos (OGBL) und Patrick Dury (LCGB) sowie dem Luxair-CEO Gilles Feith. Der ehemalige Luxemburger Generalstaatsanwalt Robert Biever soll dennoch weiterhin als Vermittler zwischen Personaldelegation und Luxair-Management fungieren. „Es ist wichtig, dass der Sozialdialog funktioniert“, sagte Bausch auf der Pressekonferenz am Montagmorgen im Transportministerium. „Wenn wir etwas nicht brauchen, dann ist das Streit im Hause Luxair.“

Der am Montagmorgen getroffene Entschluss sehe vor, dass der während der Corona-Pandemie im November 2020 eingeführte „plan de maintien dans l’emploi“ (PME) zwischen Regierung und Luxair ab Januar beendet wird. Demnach solle für die 69 Luxair-Mitarbeiter, die während der Pandemie vom Staat übernommen und unter anderem beim Contact Tracing eingesetzt wurden, bis Jahresende eine endgültige Regelung gefunden werden. Auch soll die Option des Vorruhestandes für das Jahr 2023 erhalten bleiben. „Die Gründe, warum das Abkommen vor zwei Jahren ausgehandelt wurde, sind heute nicht mehr gegeben“, so François Bausch. „Wenn die Energiekrise oder die Corona-Pandemie es erfordern, werden die Sozialpartner wieder zusammenkommen.“ Ursprünglich sollte das zwischen Luxair und Regierung ausgehandelte Abkommen bis zum 31. Dezember 2023 laufen. Auch soll die Kurzarbeit aufgrund konjunkturbedingter wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Hause Luxair am heutigen Montag beendet werden, kündigten die Sozialpartner auf der Pressekonferenz an.

Die Sozialpartner konnten sich auch in puncto Gehälter einigen. „Auf den ersten Januar werden auch die eingefrorenen Gehälter wieder ‚aufgetaut’“, so LCGB-Präsident Patrick Dury. „Das haben wir auf Willen der Generaldirektion heute Morgen entschieden.“ Lediglich in Sachen Sozialdialog „sei man sich einig, dass man sich nicht einig sei“. Deshalb bleibe Vermittler Robert Biever im Einsatz, bis der Sozialdialog wieder auf den „richtigen Weg“ zurückgekehrt sei.

Am Verhandlungsmorgen hatten sich außerdem zahlreiche Gewerkschaftler von OGBL, LCGB und NGL-SNEP in Luxemburg-Stadt zu einer „Demonstration für den Respekt des Luxair-Personals“ versammelt. Unter den Protestlern war unter anderem Nora Back, Präsidentin des OGBL. Der Protestzug von mehreren Hundert Menschen fand sich zunächst auf dem Glacis zusammen und zog schließlich zum Place de l’Europe weiter. Dort wurde dann vor dem Mobilitätsministerium weiter demonstriert – dem Ort der Verhandlungen.