CoronavirusSo wollen Luxemburger Unternehmen den Covid-Check umsetzen – oder auch nicht

Coronavirus / So wollen Luxemburger Unternehmen den Covid-Check umsetzen – oder auch nicht
 Symbolfoto: Editpress/Julien Garroy

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Covid-Check am Arbeitsplatz – das ist laut der jüngsten Entscheidung des Parlaments ab dem 1. November im Großherzogtum möglich. Aber wollen die Luxemburger Firmen diese Möglichkeit überhaupt nutzen? Das Tageblatt hat bei einigen Unternehmen nachgefragt – und abwechslungsreiche Antworten bekommen.

„Kann ich mal bitte kurz Ihr Covid-Zertifikat sehen?“ Diesen Satz wird man ab dem 1. November wohl öfter in Luxemburger Unternehmen hören. Denn am Montag beschloss die Abgeordnetenkammer das neue Covid-Gesetz – und brachte damit den Stein für die freiwillige Einführung des Covid-Check-Regimes in Betrieben ins Rollen. Im Vorfeld gab es hitzige Diskussionen rund um den berüchtigten „Artikel 2.2“ des neuen Covid-Gesetzes, und das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen. Noch am vergangenen Sonntag drohten die größten Gewerkschaften des Landes mit dem Einleiten, „juristischer Schritte“, sollte die Regierung keinen Kurswechsel einlegen und den Gesetzentwurf – der nun angenommen wurde – abändern. Doch wie stehen eigentlich die Luxemburger Betriebe zum baldigen Inkrafttreten der 3G-Regel?

Ein Befürworter des Covid-Check-Systems ist Gilles Feith, CEO der Fluggesellschaft Luxair. „Ich gratuliere der Regierung für den mutigen Schritt, den Betrieben eine Handhabe zu geben“, sagt Feith. Eine Impfquote ermögliche eine Rückkehr in die Normalität – etwas, das besonders für die gebeutelte Luftfahrt von höchster Bedeutung sei. „Luxair hat mit am stärksten unter der Pandemie gelitten, da wäre es doch jetzt unsinnig, sich bei dieser Maßnahme querzustellen.“ Ohnehin sei das Covid-Check-Regime in der Branche zumindest für die Kunden schon länger eine Vorgabe. Nur bei einer Sache könne laut Feith noch nachgebessert werden: dem Impfangebot. „Meine Tür steht offen für jede Impf-Initiative in Betrieben.“ Beim Gesundheitsministerium habe er schon vor einiger Zeit angeklopft, um den Impfbus zu bestellen. Damals habe man ihm aber keine Zusage erteilt. „Meine Anfrage möchte ich gerne noch einmal wiederholen“, sagt Feith. Die 3G-Regel würde zunächst bei Sitzungen und in Kantinen Anwendung finden und dann schrittweise ausgeweitet werden. „Zum Schutz unserer Mitarbeiter“, so der Luxair-Chef. Diese hätten sich nämlich schon vor dem Beschluss des neuen Gesetzes an ihn gewandt – mit der Bitte, Covid-Check einzuführen.

Post-Mitarbeiter sollen Tests selbst zahlen

„Die Umsetzung in unserem Betrieb wird, ähnlich wie in anderen Betrieben, aktuell noch untersucht“, sagt Tom Ewert, Sprecher bei der CFL. Dabei müsse vieles beachtet werden, wie zum Beispiel der legale Aspekt, die unterschiedlichen Arbeitsumgebungen und die momentan geltenden Corona-Maßnahmen. „Gleichzeitig bleibt aber die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden weiterhin die erste Priorität, das ist nicht verhandelbar“, erklärt Ewert.

Die Luxemburger Post will das System nicht grundsätzlich einführen, sondern dessen Einsatz auf die beiden Kantinen und Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen beschränken, teilt Sprecher Paul Rausch auf Tageblatt-Anfrage mit. Diese Regelung soll in dem Unternehmen vom 1. November an gelten. Die Kosten für die Tests, die für den Zugang zur Kantine oder zu den entsprechenden Veranstaltungen erforderlich sind, müssen die Mitarbeiter laut Post selbst tragen.

Komplette Einführung – oder auch nur teilweise

Die Geschäftsleitung von „Cactus“ habe beschlossen, Covid-Check nicht flächendeckend einzuführen, sagt Liz Nepper. Sie arbeitet in der Marketingabteilung der Luxemburger Supermarktkette. „Dennoch werden alle größeren internen Treffen in der Gruppe nach den Regeln für Covid-Check-Veranstaltungen organisiert“, betont Nepper. Als Grund für die Entscheidung gegen 3G nennt sie „viele rechtliche und damit zusammenhängende Unsicherheiten“.

„Wir werden uns dem Gesetz anpassen und ein internes Regelwerk entwerfen“, sagt Marco Rasqué, Pressesprecher der staatlichen Bank „Spuerkeess“. „Wir sind schon relativ weit in unseren Überlegungen.“ Ob die Bank die Kosten für die Tests, die ungeimpfte Mitarbeiter machen müssten, übernehmen würde oder nicht, könne er aber nicht sagen. „Ich bin nicht mit dieser Aufgabe betraut“, erklärt der Pressesprecher. Die Personalabteilung kümmere sich um die konkrete Ausarbeitung der Bestimmungen. Der Bankangestellte kündigt aber an: „Bald wissen wir mehr.“ Reaktionen von Mitarbeitern auf die Einführung des Covid-Check-Systems habe er noch keine mitbekommen. „Aber wir sind natürlich ein großer Betrieb“, lacht Rasqué.

Eine Sprecherin des Onlineversandhändlers Amazon wollte dem Tageblatt gegenüber auf Nachfrage hin keine Auskunft darüber geben, ob oder in welcher Weise das Covid-Check-System für deren Mitarbeiter im Großherzogtum eingeführt wird.

Jeff
3. November 2021 - 10.29

@Peter Freitag - genee esou Leit brauch d‘Land. ??‍♂️ Ech wënschen Iech just dass Dir nie e feeler maacht, fir den Dir vun engem anerem ugeschass gitt!!!

Peter Freitag
20. Oktober 2021 - 9.21

All Firma di de COVIDiotenCheck aféiert mécht sech stroofbar, mol fir unzefänken. Ech perséinlech wäert bestëmmt e puer Kloen areechen, géint entspriechend Etablissementer an de Procureur huet keen Intérêt, déi Firmen nët viru Geriicht ze bréngen...

Vulnérable
20. Oktober 2021 - 8.40

An mir ginn och net an 1 firma/ buttik, di keen geimpft personal huet, pech ! Dat gett schon am viraus nogefrot... logesch!

Risikopatient
20. Oktober 2021 - 8.37

Genau Armand! Heiheem ass covid check at home, ongeimpft handwierker kommen net eran! Onse schreiner an ustreicher sinn all 2x geimpft, a si haten nach 1 test all dag, ier se bei de client fueren. Tiptop. .mir sinn natiirlech och all geimpft heiheem, an confin al hochrisikopatient !

Armand
20. Oktober 2021 - 0.27

Diese Firmen werden dann eben nicht gebucht werden, Ungeimpfte kommen mir nicht ins Haus und ich geh auch nicht in ihres.