Knapp eine Woche ist es noch bis zum Luxemburger Nationalfeiertag: Während die einen sich nach pandemiebedingter Pause wieder auf die Feierlichkeiten in der Hauptstadt freuen, meiden andere die vollen Gassen und Plätze von Luxemburg-Stadt gerade dann ganz bewusst. Ihnen liefern die Verantwortlichen der Gemeinde Luxemburg nun vielleicht doch einen Grund, am Vorabend, beziehungsweise am eigentlichen Nationalfeiertag, in die Hauptstadt zu kommen. Denn dann werden unter anderem Alle Farben, Emeli Sandé und Rag ’n’ Bone Man unter freiem Himmel auf dem Glacis performen. Kostenlos – wie die Gemeindeverantwortlichen am Dienstagmorgen bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt mitteilten. 

So wird der deutsche DJ sowie Musikproduzent Alle Farben während der Veranstaltung „City Sounds – Glacis in Concert“ am Vorabend vom Nationalfeiertag am 22. Juni auf dem Glacisfeld auflegen. Davor gibt es ein Set der Luxemburger DJs Maximillion und Riven (Lauter.Records), danach steht die aus Luxemburg stammende und in Berlin lebende DJane Ogazón an den Plattentellern. Am 23. Juni dann werden die Schottin Emeli Sandé und der britische Singer-Songwriter Rag ’n’ Bone Man unter freiem Himmel spielen. Vor ihnen gibt es Musik von Claire Parsons, einer Luxemburgerin mit britischen Wurzeln, und dem In-Geometry-Septett. 

Einlass ist an beiden Tagen ab 17 Uhr, los geht es bei den von der Gemeinde Luxemburg organisierten Konzerten mittwochs um 20.30 Uhr und donnerstags um 18.45 Uhr. Tickets oder Ähnliches müssen für die kostenlosen Veranstaltungen nicht reserviert werden. Auf der Parkfläche wird laut den Gemeindeverantwortlichen Platz für rund 10.000 Menschen sein. „Wenn es zu viele sind, werden wir den Leuten sagen, dass sie warten müssen“, erklärte dazu bei der Pressekonferenz Schöffe Patrick Goldschmidt (DP). Feuerwehr und Polizei werden vor Ort ein Auge auf die Sicherheit haben. 

Bereits im vergangenen Sommer sei die Idee von Konzerten auf dem Glacis gut bei den Menschen angekommen – wegen der Lautstärke war allerdings schnell klar, dass diese besser an einem Feiertag stattfinden. Laut Patrick Goldschmidt gibt es aber noch einen Grund für eine weitere Ausgabe von „Glacis in Concert“: „Für den Vorabend von Nationalfeiertag kommen so viele Leute in die Hauptstadt. Wir brauchen sozusagen einen zweiten Standort – um mehr Platz zu haben.“ Und der wurde nun in Nähe zur Allée Scheffer gefunden. Die Musik auf dem Glacis wird bis 1 Uhr gehen, Essen und Getränke gibt es an dem Abend aber bis 3 Uhr. Denn wie überall in der Hauptstadt gilt dann auch auf dem Konzertgelände freie Nacht bis eben 3 Uhr.

Da die Konzerte unter freiem Himmel stattfinden, sieht Schöffe Patrick Goldschmidt den Veranstaltungen im Hinblick auf Corona eher gelassen entgegen. Nach den geltenden Bedingungen der Gesundheitsbehörde wird es keine Maskenpflicht oder Ähnliches geben. Dennoch appelliert die Stadt Luxemburg in einer Pressemitteilung mit den wichtigsten Informationen rund um Nationalfeiertag an die Verantwortung jedes Einzelnen und rät zum Einhalten der Hygienemaßnahmen. 

Nach zwei Jahren Pause stehen rund um den Nationalfeiertag aber auch wieder traditionelle Veranstaltungen auf dem Programm: Der Fackelzug startet am 22. Juni um 21.20 Uhr am „Roude Pëtz“ in der Grand-rue. Das von vielen mit Spannung erwartete Feuerwerk wird um 23 Uhr gezündet – vom Pont Adolphe aus. Die Feierlichkeiten zum eigentlichen Nationalfeiertag beginnen dann am Donnerstag um 10 Uhr mit der offiziellen Zeremonie in der Philharmonie auf Kirchberg. Anschließend werden zu Ehren des Großherzogs um 11 Uhr 21 Kanonenschüsse in Fetschenhof abgefeuert. Um 12 Uhr dann startet die Militärparade in der Avenue de la liberté. Mit dem Te Deum um 16.30 Uhr in der Kathedrale kommt der offizielle Teil zu seinem Ende. Daneben findet tagsüber von 10 bis 18 Uhr auf der Kinnekswiss das „Spillfest“ statt.

Der Nationalfeiertag ist dabei nur der Startschuss für ein prall gefülltes Sommerprogramm in der Hauptstadt: Mehr als 50 Feste, Konzerte und andere Veranstaltungen finden dort zwischen dem 17. Juni und dem 12. September statt. „Diese Stadt wird von Nationalfeiertag an wieder leben und auch feiern“, stellte Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) erfreut bei der Pressekonferenz fest und zog am Ende folgendes Fazit: „Niemand kann behaupten, dass bei uns nichts los sei.“ Sie unterstrich dann noch, dass in diesem Jahr wieder eine traditionelle Schobermesse stattfindet. Details dazu würde man allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten. Und bis es so weit ist, kommen Unternehmungslustige sicherlich bei einer der zahlreichen, anderen Veranstaltungen auf ihre Kosten.