KinderwissenSo mistet man aus, ohne wegzuwerfen

Kinderwissen / So mistet man aus, ohne wegzuwerfen
Ob Puzzle oder Plüschtier: Dinge, die man zu Hause nicht mehr braucht, kann man bei speziellen Stellen, wie einigen CIGL-Zentren, abgeben und damit anderen Kindern eine Freude bereiten  Foto: Editpress-Archiv/Herbert Becker

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Nikolaus und Weihnachten sind vorbei und wahrscheinlich überlegen einige von euch spätestens jetzt, wohin sie die neuen Sachen in ihrem Zimmer packen sollen. Da gibt es vielleicht neue Legosteine, Barbiepuppen, Plüschtiere, Spiele oder auch Bücher – und alles will irgendwie untergebracht werden. Dazu kommt eventuell noch neue Kleidung, schon können Schrank oder Kommode aus allen Nähten platzen. Wie man dort wieder Ordnung hineinbringen und wo man alte Dinge hingeben kann, erzählt Elke Bunge.

Die Weihnachtstage waren bestimmt schön. Vielleicht waren Oma, Opa, Onkel, Tante oder Freunde der Familie zu Besuch. Wahrscheinlich haben einige etwas mitgebracht und weihnachtlich verpackt kamen schöne Geschenke ins Haus. Zunächst standen sie noch zusammen im Wohnzimmer unterm Tannenbaum. Dann fing man an, mit ihnen zu spielen – vielleicht noch in der Stube oder aber im eigenen Zimmer. Doch jetzt kommt irgendwie der Zeitpunkt, wo man all die Sachen auch irgendwo verstauen muss, und plötzlich merkt man, dass der Platz gar nicht reicht. Und nun?

Wohin mit den ganzen Sachen?

Quillt der Kleiderschrank über, lässt es sich hier vielleicht am einfachsten beginnen. Zunächst räumen wir den Schrank erst mal Stapel für Stapel aus. Das muss gar nicht so langweilig sein, wie es zunächst klingt, denn beim Durchschauen fällt einem noch so manche Erinnerung ein: Die Hose hatte ich bei Omas Geburtstag an oder das Shirt war bei der letzten Klassenfahrt dabei … Aber zurück zum Thema: Die ausgeräumte Kleidung lässt sich einfach aufs Bett legen. Jetzt können wir Stück für Stück durchgucken und entscheiden, was passt noch und was ist vielleicht schon zu klein geworden. Denn da habt ihr Kleinen ja einen großen Vorteil beim Aussortieren: Ihr wachst ja noch stetig und so ergibt sich automatisch, welche Dinge man hier nicht mehr braucht. Die zu klein gewordenen Kleidungsstücke legt ihr beiseite und so sortiert sich auf einfache Weise oft schon einiges an Überflüssigem aus. Und dann gibt es ja auch noch das eine oder andere Stück, dass ihr nicht so mochtet, dass könnt ihr eventuell auch noch dazulegen – eine kurze Rücksprache mit euren Eltern ist da aber bestimmt sinnvoll.

Sind die so ausgewählten Kleidungsstücke noch gut erhalten, lassen sie sich eventuell auf dem Flohmarkt oder im Internet verkaufen. Dabei können dir sicherlich deine Eltern oder eventuell ältere Geschwister helfen. Auch Tauschbörsen sind eine gute Möglichkeit, die zu klein gewordene Kleidung gegen Dinge, die du brauchen kannst, auszuwechseln. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Geschäfte, die Kleidung annehmen und weiterverkaufen. Neben Second-Hand-Boutiquen, die eher hochwertige Ware weiterverkaufen, gibt es aber auch gemeinnützige Organisationen in Luxemburg, die sich über gebrauchte Kleidung freuen.

Gemeinnützige Organisationen

In Differdingen gibt es zum Beispiel den „Butzebuttik“, ein Secondhand-Geschäft für Kindersachen. Es wird vom dortigen CIGL („Centre d’initiative et de gestion local“) betrieben. Die Idee, die dahintersteckt, trägt den Namen „Kreislaufwirtschaft“, das heißt Dinge, die wir nicht mehr benötigen, werden an andere weitergegeben. Das schont die Umwelt und dient gleichzeitig einem guten Zweck. Angenommen werden gut erhaltene Kinderkleidung sowie Spielsachen und Bücher. Auch die „Kleederstuff“ der Caritas freut sich über Kleidung und Spielsachen. Diese findest du in Esch/Alzette, Redingen und Diekirch. Die gespendeten Sachen werden für kleines Geld weiterverkauft. So hilfst du Familien, die wenig Geld zur Verfügung haben und die dort einkaufen können. Aber nicht nur das: Aus dem Erlös werden dann auch noch soziale Projekte für Hilfsbedürftige finanziert. Im „Butzebuttik“ geschieht das beispielsweise über die Dachorganisation CIGL, die Menschen dabei hilft, sich wieder in den Arbeitsmarkt einzufinden. Das ist eigentlich eine tolle Sache. Die noch gut erhaltenen Sachen landen nicht irgendwo auf dem Müll, sondern werden weiterverwendet und helfen damit auch noch anderen. Außerdem muss dann insgesamt weniger neue Ware produziert werden, das schont auch noch die Umwelt, spart Ressourcen und Energie. Und dein Schrank hat wieder Platz!

Spielzeug und Co

Nachdem wir jetzt wissen, dass diese Hilfsläden sich über gebrauchte Dinge freuen, können wir bei unseren Spielsachen und Stofftieren gleich weitermachen. Auch hier finden sich bestimmt Dinge, mit denen wir gar nicht mehr spielen, weil wir auch dort irgendwie „rausgewachsen“ sind. Es gilt dasselbe Prinzip: Ausräumen, durchgucken und entscheiden. Bei aussortierten Spielsachen sollten wir noch darauf achten, dass alles vollzählig ist. Eine fehlende Spielfigur lässt sich dann vielleicht noch ersetzen, ein nicht mehr genutztes Plüschtier bekommt vielleicht noch schnell ein Schaumbad im Handwaschbecken und schon können die Dinge vielleicht einem anderen Kind Freude schenken. Jetzt noch schnell das Bücherregal durchschauen, denn auch hier sind vielleicht noch Bücher, die wir längst gelesen haben und die wir nicht mehr benötigen. Ach so: Lieblingsbücher oder Lieblingsteddys dürfen natürlich bleiben!