So funktioniert die Schleuse in Grevenmacher

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Im Zuge der Kanalisierung der Mosel wurde die Schleuse Grevenmacher im Mai 1964 eröffnet. Seitdem spielt sie eine wichtige Rolle im internationalen Güterverkehr. In den vergangenen zehn Jahren ist der Warentransport auf der Mosel jedoch stetig zurückgegangen.

Die Mosel verbindet als internationale Schifffahrtsstraße die drei Länder Deutschland, Frankreich und Luxemburg. In Grevenmacher befindet sich eine der 28 Staustufen der Mosel und somit auch eine Schleuse. Neben dem Durchschleusen von Schiffen spielt das Stauwehr in Grevenmacher eine wichtige Rolle in der Regulierung des Wasserpegels sowohl für die Schifffahrt als auch bei Hochwasser.

170 Meter lang und zwölf Meter breit

Die Schleuseninstallation in Grevenmacher verfügt über zwei sogenannte Sektorwehre, die aus beweglichen Wehren mit überströmbarem Verschluss bestehen. Das Sektorwehr, eine runde Stauwand, wird zur Regulierung des Wasserstandes in einen unterirdischen Hohlraum auf- oder abgesenkt, um den Wasserdurchfluss zu regulieren. Die Regulierung des Wasserpegels zwischen einem Mindest- und Maximalstand zwecks Optimierung des Schiffsverkehrs erfordert viel Fingerspitzengefühl von den Schleusenmitarbeitern.

Klimatische Veränderungen wie etwa lang anhaltende Trockenperioden und Regenfälle, Schneeschmelzen oder heftige Gewitter wirken sich quasi stündlich auf den Wasserpegel aus. Demnach ist bei den Schleusenwärtern rund um die Uhr höchste Konzentration gefordert. Die unterirdische Kammer dieses Sektors ist bei Betrieb immer gefüllt.

Zweimal im Jahr wird leergepumpt

Zweimal jährlich wird ein Sektor gewartet, die riesige Kammer wird dann leergepumpt, um den Fachkräften Zugang zu den hydraulischen Teilen der Sektoren zu ermöglichen. Am gegenüberliegenden Ufer bei Konz befindet sich ein Stromkraftwerk mit einer Leistung von etwa 7,8 Megawatt. Der dort produzierte Strom dient dem Schleusenbetrieb, überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist.

Zurück zur Schleuse, genauer gesagt zu den drei Kammern. Die größte davon befindet sich direkt am Ufer. Hier werden Frachtschiffe sowie Passagier- und Hotelschiffe durchgeschleust, u.a. auch Luxemburgs bekanntestes Passagierschiff „MS Princesse Marie-Astrid“. Diese Schleuse weist eine Länge von 170 Metern und eine Breite von zwölf Metern auf.

Die Schleuse wird mit einem Untertor und einem Senktor geregelt, das eigentliche Durchschleusen (ohne An- und Ausfahrt) dauert etwa zehn Minuten. Gleich neben der großen Schleuse befindet sich eine Bootsgasse mit Umtrageeinrichtung für kleine Ruderboote und Kajaks. Zwischen der Bootgasse und dem ersten Sektor befindet sich eine kleinere, 18 mal 3,3 Meter große Kammer zum Durchschleusen von Freizeitbooten und Yachten.

michel konrad
11. August 2017 - 20.26

Fehlen nur noch freundliche Schleußenwärtern! Kam aus Frankreich gefahren nach einer Tour von drei Wochen durch Kanälen wo ich ausschließlich freundliche und hilfsbereite aber schlechtbezahlten Schleußenwärtern begegnet bin. In Luxemburg herrschte allerdings nur hochnäsige Kühle : sowohl in Stadtbredimus wie auch danach in Grevenmacher keine Spur von dem wie vorher in Deutschland und Frankreich erlebt. Auch das gehört zum Erfolg von Tourismus in Luxemburg!