SMS aus Italien: Der Mondorf-Coach verpasst zum ersten Mal ein Spiel

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Zum ersten Mal in seiner Karriere verpasst Trainer Arno Bonvini ein Meisterschaftsspiel. Der Coach der US Mondorf steht auch in Italien in ständigem Kontakt zu seinem Trainerteam – das am Sonntag nach Differdingen reisen muss: Ein Team, welches das letzte Saisonspiel 2018/19 noch immer nicht verdaut haben könnte.

Als Arno Bonvini im März seinen Sommerurlaub in Italien bucht, ahnt er nicht, wie spektakulär die kommenden Wochen für ihn werden sollen. Déifferdeng 03 hat sich gerade von ihm getrennt, Abstand vom Fußball ist geplant. Doch eine „Herzensangelegenheit“ macht ihm bereits im April einen Strich durch diese Rechnung: Er kehrt auf die Trainerbank von Mondorf zurück – und bekommt es am allerletzten Spieltag mit seinen ehemaligen D03-Schützlingen zu tun.

Diese verpassen wegen eines 0:0 in der Thermalstadt bekanntlich die Europa League und sind fürchterlich sauer – denn ausgerechnet der Erzfeind aus Niederkorn bekommt das letzte Ticket für das internationale Geschäft. „Ich verstehe diese ganze Polemik und die Angriffe des Gegners nicht. Wenn man einige Aussagen von einer Reihe Fans am Seitenrand nicht verträgt, hat man eine dünne Haut. Ich bin Sportler. Wenn ich also auf dem Platz stehe, dann um zu gewinnen. An dem Tag, an dem es nicht mehr so ist, werde ich aufhören. Mondorf hat an diesem besagten Tag nicht gegen Déifferdeng 03, Fabrizio Bei (Präsident) oder für Niederkorn gespielt. Auf dem Spielfeld stand ein Team, das für seinen Trainer gespielt hat.“

Bonvini entschließt sich nach der aufopferungsvollen Leistung seiner Mannschaft, den Vertrag zu verlängern – wohlwissend, dass er eine Begegnung verpassen wird. Nach Bekanntwerden des Kalenders steht fest, dass er das Auswärtsspiel in Differdingen aus der Ferne erleben wird. Statt am Sonntag also in die „Cité du fer“ zurückzukehren, kommt dieser Familienurlaub demnach gerade recht? Nicht bei Bonvini: „Absolut nicht. Zum ersten Mal werde ich ein Meisterschaftsspiel verpassen. Das ist nicht einfach für mich.“

„Der Block muss stehen“

An der Spiel-Philosophie wird sich aufseiten der Grünen nichts ändern. Die Bonvini-Marschroute kennen Assistenten und Spieler auswendig: „Der (Defensiv-)Block muss stehen. Ich sage immer: Stürmer gewinnen Spiele, die Verteidigung gewinnt die Meisterschaft.“

Genau einer dieser Angreifer bescherte der USM den ersten Saisonsieg (1:0 gegen Hostert), Neuzugang Patrick Stumpf: „Wir können nicht von ihm erwarten, dass er das jedes Mal macht. Wir hoffen aber, dass er dieser Torgarant ist, den wir gebraucht und gesucht haben.“

Seine Assistenten haben ihn in den vergangenen Stunden über alle Entwicklungen informiert. So wusste er gestern auch, dass Neuzugang Abel Khaled nach seiner Kopfverletzung am Abend das Lauftraining aufnehmen wollte. „Ich werde während der Partie nicht eingreifen können. Jean-Claude (Beck, sein Co-Trainer) und David (Regis, ebenfalls Co-Trainer) werden das schon schaukeln. Sie wissen, was auf sie zukommen wird und brauchen mich nicht.“