Simone Veil wird im Panthéon aufgenommen

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Der verstorbenen Politikerin Simone Veil wird die Ehre zuteil, am 1. Juli im Panthéon aufgenommen zu werden. Damit ist sie erst die fünfte Frau, die dort ihre letzte Ruhe findet. Veil war überzeugte Europäerin und schrieb als Vorkämpferin für das Recht auf Abtreibung Geschichte: Im Alter von 89 Jahren war die bekannte französische Politikerin 2017 verstorben. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron würdigte die Feministin als Inspiration für die Franzosen.

Die Auschwitz-Überlebende war von 1979 bis 1982 Präsidentin des Europaparlaments. Später führte sie die Fraktion der Liberalen im EU-Parlament. Für ihre Verdienste um den europäischen Einigungsprozess erhielt Veil 1981 den internationalen Karlspreis der Stadt Aachen. In Frankreich wurde die charismatische Politikerin insbesondere als Vorkämpferin für das Recht auf Abtreibung bekannt.

Als Gesundheitsministerin erstritt die Feministin 1974 unter Staatschef Valéry Giscard d’Estaing die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Sie wurde dafür von vielen offen angefeindet. „Ich hatte nicht den Hass erwartet, den ich wecken würde“, erinnerte sie sich später. „Man hat auf meine Haustür ‚Veil = Hitler‘ geschrieben.“ Das war besonders schmerzhaft für die Politikerin, die als Jugendliche das NS-Vernichtungslager Auschwitz überlebt hatte. Geboren wurde sie 1927 als Simone Jacob im südfranzösischen Nice, ihr Vater war ein jüdischer Architekt. Die Familie wurde 1944 in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Nur Simone und ihre beiden Schwestern überlebten.