EUSieben vergangene Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen

EU / Sieben vergangene Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen
Von einem Gletscher abgelöste Eisberge in Chile: 2021 seien neue Höchstwerte an Treibhausgasen gemessen worden, so die EU-Wissenschaftler Foto: AFP/Nicolas Garcia

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die vergangenen sieben Jahre waren nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit einhergegangen sei eine deutliche Erhöhung der Treibhausgas-Konzentration, teilten die Wissenschaftler am Montag mit. Die Entwicklung zeige, dass der Klimawandel fortschreite.

Das Jahr 2021 war den Angaben zufolge das fünftwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, den Rekord hält weiter das Jahr 2016. Die vergangenen sieben Jahre zusammen seien „netto die wärmsten jemals registrierten“ gewesen.

Auch im vergangenen Jahr seien die zerstörerischen Effekte des Klimawandels sichtbar und spürbar gewesen, erklärte Copernicus: ungewöhnliche Dürrephasen in Nordamerika und Südeuropa, Brände in Kanada und Sibirien, Kältewelle im Zentrum der USA, extreme Regenfälle in China und Westeuropa.

Die Temperaturen lagen im vergangenen Jahr laut Copernicus um 1,1 bis 1,2 Grad über den Vergleichszahlen aus dem vorindustriellen Zeitalter. Ziel des Klimaabkommens von Paris aus dem Jahr 2015 ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

„Brutale Erinnerung“

Der Weltklimarat IPCC warnte vergangenes Jahr in einem Bericht, eine Erderwärmung um 1,5 Grad werde voraussichtlich bereits um das Jahr 2030 erreicht – also zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert. Ob eine weitere Erwärmung danach noch zu verhindern ist, ist auch in der Wissenschaft umstritten. In jedem Fall sind ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen nötig: Die weltweiten Treibhausgasemissionen müssten bis Ende dieses Jahrzehnts halbiert und bis 2050 auf null gesenkt werden.

Die jüngsten Erkenntnisse seien eine „brutale Erinnerung“, dass effiziente Maßnahmen ergriffen werden müssten, um eine zukunftsfähige Gesellschaft zu entwickeln und die Kohlendioxid-Emissionen zu verringern, sagte Copernicus-Klimaexperte Carlo Buontempo. 2021 seien neue Höchstwerte an Treibhausgasen gemessen worden, die auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen und für die Erderwärmung verantwortlich sind.