Wie sexy darf eine Christus-Darstellung sein? Diese Frage entzweit das südspanische Andalusien, wo die Frömmigkeit besonders tief verwurzelt ist. Der Stein des Anstoßes ist das offizielle Plakat für die berühmte Semana Santa, die heilige Osterwoche, in der andalusischen Hauptstadt Sevilla. Auf dem Plakat sieht man einen leicht bekleideten und athletischen Jesus, der nicht mit leidendem, sondern mit sinnlichem Gesichtsausdruck in die Welt schaut. Konservativen Katholiken geht das zu weit: Sie laufen Sturm gegen diese „Sexualisierung“ und sehen einen Akt der Gotteslästerung.
„Wir fordern den sofortigen Rückzug des Plakats“, heißt es in einem Aufruf für eine Unterschriftenkampagne auf der Plattform Change. Das Werbebild repräsentiere nicht den tiefen Glauben und die religiöse Hingabe in Sevilla. In wenigen Tagen unterschrieben bereits Tausende. Auch in den sozialen Netzwerken kocht die Empörung über die mutmaßliche „Verweiblichung“ und „homosexuelle“ Darstellung von Jesus hoch. Das Plakat sei „eine Schande“ und gleiche eher einer Werbung für eine Gay-Pride-Veranstaltung als für die Osterwoche.
Das ist nicht sehr christlich
Der Shitstorm richtet sich gegen die örtliche Vereinigung der Laienbruderschaften, die für die Organisation der religiösen Osterprozessionen in Sevilla zuständig ist. Aber sie trifft auch den international bekannten Künstler Salustiano García, der dieses Jahr von den Bruderschaften beauftragt worden war, das Werbeplakat für die Semana Santa zu entwerfen. Der 59 Jahre alte García versteht die Aufregung um sein Jesus-Werk nicht: „Das ist ein Christus des 21. Jahrhunderts. Das Bild ist eine Botschaft der Spiritualität, der Liebe und des Respekts.“ Er wundert sich über die heftigen Beschimpfungen: „Das ist nicht sehr christlich.“ Als Inspiration für sein modernes Jesus-Gemälde diente dem Künstler García übrigens nach eigenem Bekenntnis sein 27 Jahre alter Sohn Horacio, der ihm Modell gestanden habe.
José Luis Sanz, der konservative Bürgermeister Sevillas, gehört zu den Verteidigern des umstrittenen Bildes: „Ich finde es gut“, sagt Sanz. „Es ist mal etwas anderes.“ Sevillas Erzbischof José Ángel Sáiz Meneses, der von den Plakat-Gegnern aufgefordert wurde, ein Machtwort zu sprechen, versucht derweil, die Wogen zu glätten. Statt weiteres Öl ins Feuer zu gießen, schickte er über den Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) folgende Botschaft an die Gläubigen: „Lasst uns schlicht Christus betrachten, mächtig in Taten und Worten.“ Weil der Shitstorm gegen das Plakat auch ihn traf, ließ der Bischof zugleich die Kommentarfunktion seines Kontos auf dem Netzwerk X abschalten.
De Maart
Radikalisieren sich die Christen jetzt auch?Werden sie genau so intolerant wie die Adepten Allah´s? Eine Figur von der kein Beweis seiner Existenz besteht darf nicht karikiert oder eben "sexy" dargestellt werden? 2100.Jahrhundert? Oh mei. Jesus,würde es ihn den geben,wäre sicher geschmeichelt von dem Bild.
Blödsinn! Es war einmal u.s.w. und wenn er nicht gestorben ist dann lebt er noch heute. Amen.