SEW-Attacke gegen Claude Meisch: Gewerkschaft verlangt vom Bildungsministerium Neuorientierung

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Noch ist nicht definitiv klar, aus welchen Parteien sich die nächste Regierung zusammensetzt und welche Politiker welchen Ministerposten bekleiden. Das Syndikat Erziehung und Wissenschaft des OGBL verweist aber bereits – quasi prophylaktisch – darauf, dass die bisherige Erziehungspolitik keine Zustimmung mehr habe.

Die Angriffe des SEW und dessen Präsidenten Patrick Arendt gegen Claude Meisch (DP) und seine Politik sind nicht neu. Letzterer gab sich bislang unbeeindruckt, schrieb sich wenige Monate vor der Wahl mit dem Buch „Staark Kanner“ eine Menge Frust von der „politischen Seele“ und versuchte die Motivation seiner Arbeit und deren Richtung zu erklären.

Ohne großen Erfolg – jedenfalls nicht bei der gewerkschaftlich organisierten Lehrerschaft des OGBL, die darauf verweist, dass die Koalition von LSAP, DP und Grünen zwar bestätigt wurde, dass das persönliche Resultat des Erziehungsministers aber sehr klar zeige, dass dieser nicht die nötige Zustimmung der Wähler erhalten habe.

Ein Drittel Stimmen weniger

Schon fast genüsslich erinnert das SEW daran, dass Meisch ein Drittel seiner persönlichen Stimmen im Verhältnis zur Wahl 2013 verloren hat. Die Parteien, die eine neue Regierung bilden, sollten dies bei der Ausarbeitung des Koalitonsabkommens berücksichtigen, lautet nun die Forderung des Teams um Patrick Arendt, das allerdings nur zwischen den Zeilen so weit geht, zu fordern, Claude Meisch solle das Bildungsministerium nicht mehr zugestanden werden.

Die Reformen der vergangenen Jahre hätten keine zufriedenstellenden Antworten auf die Herausforderungen des nationalen Schulsystems gegeben, so das Syndikat; ganz im Gegenteil, sie hätten der Qualität der öffentlichen Schule, ihrem Ruf und auch der Autorität der Lehrer geschadet. Die Probleme seien dabei, sich zu verschärfen, und das auf allen Ebenen des Schulwesens.

Fehlendes Wissen, fehlende Kompetenzen

Immer weniger garantiere das öffentliche Schulsystem den Zugang zu notwendigem Wissen und Kompetenzen für ein verantwortungsvolles und aufgeklärtes Leben; also genau das Gegenteil dessen, was Meisch in seinem Buch als Motivation seiner Arbeit darstellt. Die Diversifizierung der Angebote berge das Risiko einer Ghettoisierung, die neue soziale Ungerechtigkeiten schaffe.

Weiter verweisen die gewerkschaftlich engagierten Lehrer darauf, dass die Auswirkungen der Hierarchisierung der verschiedenen Funktionen im Schulwesen endlich ausgewertet werden sollten, ebenso wie die Stundenkontingente, die den Grund- und Sekundarschulen vom Ministerium zur Verfügung gestellt werden. Auch das Praktikum für angehende Lehrer solle überarbeitet und der Beruf aufgewertet werden, um Jugendliche erneut für den Lehrerberuf gewinnen zu können.

Schließlich würden die Lehrer einen echten Dialog mit dem Ministerium erwarten. Das SEW erwarte eine Reorientierung der Bildungspolitik und sei bereit, konstruktiv mit einem nächsten Ressortminister zusammenzuarbeiten.

bistrot
25. Oktober 2018 - 23.21

Staark Kanner ass net de Pabeier wäert op dem et gedréckt ass. Ee Minister huet kee Buch ze schreiwen! An dat wat en doranner schreift ass net beluecht. En huet keen Verzeichniss op dat e sech berifft, wou seng Theese gestezt ginn. An ee Minister, deen esou eppes Schwammeges publizéiert an och nach verkeeft gehéiert net an eng Regierung.