Bis zu fünffach erhöhte Nutzerzahlen im Vergleich zu den Vorjahren ergaben die Messungen zum Fahrradverkehr in Luxemburg zuletzt. Seit dem Lockdown im März feiert das Zweirad eine regelrechte Renaissance, begünstigt auch durch das Aufkommen der E-Bikes. Dazu kommen staatliche Hilfen für den Kauf eines Fahrrads oder Pedelecs. Der Staat bezuschusst ein Zweirad bis zum 31. Dezember mit bis zu 600 Euro Prämie und auch viele Gemeinden sehen Hilfen bei einem Neukauf vor.

Was allerdings nicht mit dem Boom schritthält, ist die Rad-Infrastruktur im Land. Zwar gibt es in Luxemburg ein beachtliches Netz an nationalen Radwegen, doch dem Fahrrad im Alltag hilft das wenig. Innerorts prämiert hierzulande nach wie vor das Auto, in den größeren Ortschaften des Landes ist das Fortbewegen per Zweirad meist ein nervenaufreibendes und mitunter gefährliches Unterfangen. Das gilt für die Stadt Luxemburg genauso wie für Esch, Differdingen oder Düdelingen.

Gut demnach, dass diese vier Gemeinden bei der „Semaine de la mobilité“ mit von der Partie sind. Die europaweit 19. Auflage findet seit Mittwoch und noch bis zum 22. September statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto „emissionsfreie Mobilität“. Zu den vier genannten Gemeinden gesellen sich offiziellen Angeben zufolge noch Bettemburg, Bissen, Colmar-Berg, Contern, Erpeldingen/Sauer, Feulen, Heffingen, Junglinster, Mertzig, Sanem, Schifflingen, Schüttringen, Strassen, Waldbillig und Weiler-la-Tour. Dort finden  diverse Veranstaltungen zur Förderung der sanften Mobilität statt. Allerdings ist für einige dieser Kommunen (Bettemburg, Sanem) kein offizielles Programm zu finden. 

Höhepunkt am Wochenende ist der „Autofräie Sauerdall“ am Sonntag. Hier ist die N27 zwischen Erpeldingen und Michelau für den Autoverkehr gesperrt. Gleiches gilt im Übrigen unweit entfernt für die N21 zwischen Mertzig und Oberfeulen. Im Süden steht die sanfte Mobilität vor allem am Samstag in Düdelingen und am Sonntag in Esch bei größeren Veranstaltungen im Mittelpunkt.

Die Highlights des Wochenendes pro Gemeinde

Bissen: In Bissen, zum fünften Mal hintereinander zur „Golden City“ der Mobilitätswoche ausgezeichnet, steht das Wochenende im Zeichen einer Sicherheitsrallye (Samstag) und eines Fahrrad-Gebrauchtmarkts (Sonntag).

Contern: Am Sonntag wird eine Fahrradtour durch die Gemeinden Hesperingen, Weiler-la-Tour und Contern organisiert.

Differdingen: Während der Samstag ganz im Zeichen des Fahrrads steht (u.a. eine 10-km-Stadtrundfahrt um 10.00 Uhr, place des Alliés), kommen am Sonntag die Wanderer (10.00 Uhr, place de Saintignon) auf ihre Kosten.

Esch/Alzette: Am Sonntag findet der autofreie Tag von 10.00 bis 18.00 Uhr rund um die Badeanstalt statt. Neben Animationen rund um das Fahrrad wird eine Randonnée für Cyclotouristen (75 km, ab 9.00 Uhr) und eine Ausfahrt über 25 km (9.45 Uhr) organisiert.

Feulen: Die N21 ist am Sonntag ab 13.00 Uhr zwischen Mertzig und Oberfeulen für die Radfahrer reserviert.

Junglinster: Rallye, Ausstellung und Teststation für Fahrräder am Sonntag.

Düdelingen: Am Samstag steht der Rathausplatz ganz im Zeichen der „Semaine de la mobilité“. Neben Animation gibt es u.a. einen Gebrauchtradmarkt und eine „Rallye de la mobilité douce“. Am Sonntag findet dann eine Radtour für über 55-Jährige statt.

Luxemburg: An beiden Tagen des Wochenendes organisiert der LCTO multimodale Touren durch die Hauptstadt.

Mertzig: Die N21 ist am Sonntag ab 13.00 Uhr zwischen Mertzig und Oberfeulen den Fahrrädern vorbehalten.

Schüttringen: Am Sonntag wird die „mBox“ am Bahnhof eingeweiht und eine Rennradtour für geübte Fahrer organisiert. Am Samstag steht eine Gratis-Fahrrad-Waschstation zur Verfügung.

Erpeldingen/Sauer: Hier steht alles im Zeichen des „Autofräie Sauerdall“ am Sonntag. Die N27 zwischen Erpeldingen und Michelau ist für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Weiler-la-Tour: Am Sonntag wird eine Fahrradtour durch die Gemeinden Hesperingen, Weiler-la-Tour und Contern organisiert.

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Philip Michel

Philip Michel startete seine journalistische Laufbahn beim Tageblatt 1995 unmittelbar nach seinem Sportwissenschaftsstudium in Köln (Schwerpunkt Sportpublizistik). Er berichtete u.a. von vier Olympischen Spielen (1996-2008) und zwei Fußball-Weltmeisterschaften (1996, 2006). Ab 2004 war Michel als Chef vom Dienst und Mitglied der Chefredaktion verstärkt mit organisatorischen Aufgaben betraut. 2020 gab er diese Funktionen auf, um sich exklusiv dem Schreiben widmen zu können. Wiederkehrende Themenbereiche sind die sanfte Mobilität, der Gesundheitssektor und die Aktualität in seiner Wahlheimat Esch. Dem Leser ist er zudem als regelmäßiger Editorialist und Kommentator ein Begriff.

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