Escher Gemeinderat Kostenloser Nightlife-Bus von Hauptstadt nach Esch wird eingeführt

Escher Gemeinderat  / Kostenloser Nightlife-Bus von Hauptstadt nach Esch wird eingeführt
Ab heute fährt ein Nightlife-Bus von „Voyages Emile Weber“ am Wochenende von Luxemburg-Stadt nach Esch Archivfoto: Editpress/Alain Rischard

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Der Bus zwischen Luxemburg und Esch kommt, das Standesamt bleibt im Rathaus und Gubbio in Italien rückt näher. Drei Punkte aus der Sitzung des Escher Gemeinderates, in der außerdem die Kultur im Mittelpunkt stand. 

Esch bekommt einen Nightlife-Bus. Das hat der Gemeinderat am Freitag entschieden. Der Bus von „Voyages Emile Weber“ bietet 44 Sitzplätze und soll die Nutzer kostenlos und ohne Reservierung von der Hauptstadt in die „Minettemetropole“ bringen. Abfahrt ist am Samstag- und Sonntagmorgen jeweils um 1.00 und 3.00 Uhr auf Kirchberg. Dann geht es mit einigen Stopps, wie Hamilius und Hauptbahnhof, nach Esch, wo der Bus ebenfalls an verschiedenen strategischen Stellen hält und bis zur Endstation in der rue d’Audun genau eine Stunde braucht. Die Testphase des Escher Nightlife-Busses ist heute angelaufen und soll voraussichtlich bis zum 16. Juli dauern. Weiter Informationen gibt es auf der Webseite der Gemeinde.

Wer sich für seine standesamtliche Hochzeit oder Partnerschaferschließung einen anderen Ort als die Gemeinde wünscht, muss sich gedulden. CSV, DP und „déi gréng“ haben sich am Freitag gegen eine von der LSAP eingereichte Motion ausgesprochen. In dieser hat die Oppositionspartei endlich die Bestimmung möglicher Zeremonien-Orte für zivile Hochzeiten außerhalb des Rathauses gefordert und selbst eine Vielzahl an Vorschlägen gemacht. Der Schöffenrat wolle nun prüfen, statt konstruktiv zu diskutieren, so LSAP-Rat Mike Hansen: „Sie haben einfach einer Motion der Opposition nicht zustimmen wollen.“ Er verweist auch auf die Antwort von Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) auf eine parlamentarische Anfrage, der zufolge bisher 32 Gemeinden spezielle Orte definiert hätten. Esch sei nicht prinzipiell gegen solche Alternativen, man wolle halt zunächst ausloten, was realistisch ist, so Sozialschöffe Christian Weis (CSV). So lange aber darf man sich nur im Rathaus trauen.

Partnerschaften

Partnerschaften sind wichtig. Mit Gubbio in Umbrien hat Esch jetzt eine 14. Städtepartnerschaft beschlossen. Wohl gebe es mit Turin und Vellettri bereits zwei Verbindungen nach Italien, sagt Bürgermeister Georges Mischo (CSV). Gubbio sei aber die erste Stadt, die einen tiefen Bezug zur Luxemburger Einwanderungsgeschichte habe. Historisch wichtig nennt Mike Hansen deshalb diese Entscheidung.

Diskutiert wurde am Freitag auch über die neuen Zuständigkeiten der kommunalen Agenten im Rahmen des Polizeireglements. Diese sollen die Polizei entlasten und einschreiten, wenn Bürger unzivilisiertes Verhalten an den Tag legen. Die Kompetenzen der Agenten seien nicht klar genug geregelt, kritisierte Line Wies („déi Lénk“).

Anderes Thema waren die sozialen Mietwohnungen in Esch. Herbeizaubern könne man solche Wohnungen nicht, gab der zuständige Schöffe Martin Kox („déi gréng“) zu verstehen. LSAP und „déi Lénk“ sehen die Schuld, weshalb man nach sechs Jahren nicht weiter sei, klar bei den kommunalen Verantwortlichen.

Kultureindrücke

Anschließend ging es um Kultur – im Rück- und Ausblick. Zur Debatte stand unter anderem die für 2024 geplante Fusion der drei Escher Kulturvereinigungen „FrEsch“, „Kulturnuecht“ und „Les Francopholies“. LSAP-Rat Stephane Biver bemängelte, dass vor allem die Finanzbilanzen fehlen würden.

Es ging auch um die Kulturhauptstadt und Perspektiven im Kulturschaffen der „Minettemetropole“. Was man erreicht habe, werde man erst später sehen, so Kulturschöffe Pim Knaff (DP). Keinen Zweifel hegt er daran, dass Esch2022 vor allem mehr Sichtbarkeit für Esch und den Süden des Landes gebracht hat. Deshalb sei er auch sehr erstaunt über Aussagen wie zum Beispiel, dass das Kulturereignis in den Sand gesetzt worden und am Bürger vorbeigelaufen sei.

Was die kulturellen Perspektiven anbelange, wähnt die Stadt sich auf dem richtigen Weg. Besonders auch mit der „Konschthal“ und dem „Bridderhaus“. Dort soll laut Direktor Christian Mosar auch in Zukunft ein breiter Mix angeboten werden, um möglichst viele Menschen anzusprechen.