Una storia di famigliaSeit 50 Jahren eine Familienangelegenheit – Das „Chez Toni“ in Schifflingen

Una storia di famiglia / Seit 50 Jahren eine Familienangelegenheit – Das „Chez Toni“ in Schifflingen
Drei Generationen Famiglia Ceccacci: Christina, Toni, Luigi, Sylvie und Deborah (v.l.) Foto: Editpress/Alain Rischard

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Das 1972 eröffnete „Chez Toni“ feiert heute sein 50-jähriges Bestehen. Ein halbes Jahrhundert und zwei Generationen später ist aus dem kleinen Café mit etwa 20 Plätzen ein Restaurant mit über 200 Sitzplätzen geworden. Beschreibung einer Geschichte italienischer Einwanderer: „Una storia di famiglia.“

Christina, 85, ist Urgroßmutter. Für die Familie kocht sie immer noch gerne. Sie ist 21 Jahre alt, als sie 1958 mit ihrem Mann Toni (Antonio) Italien in Richtung Frankreich verlässt. Nicht gerne. „Aber es gab keine Arbeit damals bei uns“, erzählen beide.

Unsere Geschichte über das „Chez Toni“ beginnt in Ceprano, einer Kleinstadt rund 100 Kilometer südlich von Rom, in der Region Latium gelegen. Dort kommen Christina und Toni 1937 zur Welt, dort heiraten sie. Ihr Weg führt sie zu Verwandten nach Villerupt und danach nach Schifflingen. Dort erwerben sie 1972 ein Wohnhaus in der rue des Artisans. In dem Gebäude befindet sich aber auch das „Café de la Poste“. Christina und Luigi Ceccacci wagen das Abenteuer und führen das Café fort. Christina bringt ihr Wissen für nach Familienrezepten hausgemachter Pasta ein.

So entwickelt sich das Café mit kaum mehr als 20 Plätzen zum kleinen und viel besuchten Restaurant. Anfangs habe es nur wenige Gerichte gegeben, erzählen sie. Man habe für Freunde und Vereine gekocht. Auf Bestellung. Spaghetti und Cannelloni. Christina und Toni wirken bescheiden und mitunter so umtriebig, als ob sie heute noch gerne hinterm Tresen stehen und im Restaurant arbeiten würden.

1976 wird die kleine Speisekarte um Pizzen erweitert. Das sei damals, als es vielleicht erst zwei oder drei Pizzerien in Luxemburg gegeben habe, ein riesiger Erfolg gewesen: „Noch um 1 Uhr nachts kamen Kunden, um eine Pizza zu bestellen“, sagt Toni und schwelgt in Erinnerungen an alte Zeiten. „Viele Vorschriften hat es nicht gegeben. Wenn einer arbeiten wollte, durfte er.“

1991 übernehmen Sohn Luigi Ceccacci und dessen Frau Sylvie Valente das Restaurant. Die Küche bleibt authentisch. 1996 wird das Restaurant vergrößert. Im selben Jahr eröffnet die Familie ein kleines Hotel mit zwölf Zimmern. Alle Erweiterungen seien auch immer im Rhythmus des Wachstums des Landes und Schifflingens erfolgt, sagt Luigi.

Ab 2013 legt das „Chez Toni“ den Grundstein für die „Nuddelfabrik“, artisanal hergestellte Pasta, die man im Handel, aber auch im Restaurant kaufen kann. 

2022 feiert „Chez Toni“ nicht nur 50 Jahre, sondern auch das Jahr, in dem Tochter Deborah in die Geschäftsführung einsteigt. So kann das „Chez Toni“ den familiären Charakter weiter erhalten und pflegen. „Wir wollten nie so etwas wie eine Firma sein“, sagt Luigi. Das mag erklären, dass einige der rund 20 Beschäftigten seit mehr als 20 Jahren im Hause sind. 

Wenn heute Abend gefeiert wird, erwartet die Familie um die 450 Gäste. Toni und Christina, die ihre Pension größtenteils in Italien verbringen, freuen sich auf viele Bekannte.