Masterplan angenommenSchüttringen plant Ausbau des Schulcampus mit Schwimmbad und Tennishalle

Masterplan angenommen / Schüttringen plant Ausbau des Schulcampus mit Schwimmbad und Tennishalle
Die beschauliche Gemeinde Schüttringen rüstet sich für die Zukunft  Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Um dem Bevölkerungszuwachs gerecht zu werden, will Schüttringen in seine Infrastruktur investieren: Vorgesehen sind der Ausbau des Schulcampus, der „Maison relais“ und der „Crèche“ sowie der Bau eines Schulschwimmbads, einer Tennishalle und neuer Tennisfelder. Ein entsprechender Masterplan hat der Gemeinderat am Mittwochabend angenommen.

„Besser zu früh als zu spät“, dachte man sich wohl in Schüttringen: Bis zum Jahr 2050 ließ der Schöffenrat die Bedürfnisse der Gemeinde in Sachen Schulinfrastruktur hochrechnen. Dabei wurde ein mittlerer Bevölkerungswachstum in Betracht gezogen. Zurzeit besuchen etwa 360 Kinder die Schule in der Gemeinde. 2050 könnten es um die 645 sein. Insgesamt würden dann 40 Klassensäle benötigt.

Es sollen aber nicht nur einfach Säle hinzugebaut werden, sondern es ist der Wunsch der Gemeinde, den formalen Unterricht wie auch den außerschulischen an ein und demselben Ort unterzubringen. Auf dem Campus in Münsbach sollen Schule, „Maison relais“ und „Crèche“ Platz finden. Jeder Schulzyklus bekommt sein eigenes Gebäude. Die einzelnen Gebäude sollen durch Brücken verbunden werden. Angedacht ist zudem ein Schulschwimmbad, das eventuell auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Die beiden Outdoor-Tennisfelder werden durch zwei neue ersetzt, mit angrenzender Tennishalle.

Der am Mittwochabend im Gemeinderat vorgestellte Masterplan wurde in Workshops zusammen mit Lehrer- und Elternvertretern ausgearbeitet.

Die Beanstandungen der DP-Opposition, dass es bei diesem Vorhaben noch zu viele offene Fragen gibt, ließ Bürgermeister Jean-Paul Jost nicht gelten. Das Ganze sei schließlich noch eine Skizze, ein Leitfaden, betonte er mehrere Male anlässlich der regen Diskussion. Die Kritiken, dass dies nun ein Freifahrtschein für den Schöffenrat sei, wies Jost entschieden zurück und warf der DP vor, den Teufel an die Wand malen zu wollen.

Es sei keineswegs so, dass von jetzt auf gleich mit den Bauarbeiten begonnen werde. Jost versicherte, dass der Gemeinderat bei jedem Bauvorhaben miteinbezogen werde. Der jetzige Plan diene lediglich als Basis. In einer ersten Phase wolle man sich mit allen Beteiligten Referenzprojekte ansehen, also Schulen, wo ähnliches verwirklicht wurde.

Er sei sich bewusst, dass es viele offene Fragen gebe, so Jost. So sei zum Beispiel noch überhaupt nicht klar, wie der Lastkraftwagenverkehr beim Schulgelände verlaufen soll. Zudem müsse erst mal die notwendige Grundstückreserve aufgekauft werden. Dabei handele es sich um rund 1,5 Hektar mit einem Kostenpunkt von 2,5 Millionen Euro, eine Summe, die noch nicht berücksichtigt worden sei. Gebaut werde also so bald nicht.

Haushalt 2022

Wie dem auch sei, im Haushaltsplan für das kommende Jahr, der am gleichen Abend vorgestellt wurde, sind für die Vergrößerung des Schulcampus und den Bau des Schwimmbads bereits zwei Millionen Euro vorgesehen.

Finanziell steht die Gemeinde auf sicheren Füßen. Das Jahr 2020 konnte sie mit einem Überschuss von 16,04 Millionen Euro abschließen; hinzu kommt eine Reserve von rund 1,6 Millionen Euro. Der korrigierte Haushalt des Jahres 2021 wird allerdings voraussichtlich mit einem Minus von 4,45 Millionen Euro abgeschlossen, was hauptsächlich durch ein Minus von 9,5 Millionen Euro im außerordentlichen Budget verursacht wird. Durch den Bonus aus dem Vorjahr bleibt jedoch ein Überschuss von 11,59 Millionen Euro.

Trotz der vielen Projekte, die über die letzten Jahre verwirklicht wurden, seien die Finanzen der Gemeinde gesund und man brauche keine Kredite aufzunehmen, betonte Bürgermeister Jost. Für das kommende Jahr sieht der Haushaltsplan außerordentliche Ausgaben von 23,5 Millionen Euro vor.

Die wichtigsten Posten dabei sind neben den erwähnten zwei Millionen für den Schulcampus:

  1. der Bau von Mietwohnungen für junge Leute und Familien für 3,4 Mio. Euro;
  2. der Kauf von Grundstücken und Häusern für 3,4 Mio. Euro;
  3. der Bau eines multifunktionalen Recyclinghofs für 1,9 Mio. Euro;
  4. die Instandsetzung der Senninger Straße auf „Neihaischen“ für 1,75 Mio. Euro;
  5. der Bau von Aufenthalts- und Ausbildungsräumen beim Fußballplatz für 1,5 Mio. Euro;
  6. die Neugestaltung der Ortseinfahrt in Schrassig und des Eingangs des „Schlassgewan“ für 1 Mio. Euro;
  7. der Ausbau der Halle für die technischen Dienste für 702.123 Euro.

Haushaltsplan 2022

– Ordentliche Einnahmen: 19,63 Mio. Euro
– Ordentliche Ausgaben: 14,63 Mio. Euro
– Außerordentliche Einnahmen: 7,44 Mio. Euro
– Außerordentliche Ausgaben: 23,54 Mio. Euro