ChamberSchneller nach Belval: Interpellation zum neuen Stadtviertel zwischen Esch und Sanem

Chamber / Schneller nach Belval: Interpellation zum neuen Stadtviertel zwischen Esch und Sanem
Semiray Ahmedova („déi gréng“) sorgt sich um die Entwicklung des Standorts Belval Foto: Editpress/Julien Garroy

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In einer von Semiray Ahmedova („déi gréng“) initiierten Debatte diskutierte das Parlament am Dienstag über die Entwicklung des Standorts Belval mitsamt Universität. Verschiedene Parteiredner hoben die jeweiligen Verdienste ihnen nahestehender Politiker bei der Entstehung und Entwicklung der laut Max Hahn (DP) Success Story Belval hervor.

Thematisiert wurden jedoch ebenfalls drängende Probleme, u.a. der akute Mangel an Studentenwohnungen vor Ort. Ein normaler Student könne sich auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Wohnung leisten, unterstrich u.a. die CSV-Abgeordnete Martine Hansen. Mangelhaft sei die Anbindung des Standorts an den Rest des Landes über öffentliche Verkehrsmittel.

Wie Belval sollten auch die anderen Industriebrachen entsprechend gut genutzt werden, meinte Nachhaltigkeits- und Bautenminister François Bausch („déi gréng“). Da habe man noch großes Entwicklungspotenzial, ohne dabei zusätzliches Land zu versiegeln. Ein schlechtes Beispiel für Bodennutzung sei der Kirchberg, sagte er. Doch auch bei Belval seien Fehler bei der urbanistischen Entwicklung und bei der Anbindung an die öffentlichen Verkehrsnetze begangen worden. Zur Wohnungsproblematik betonte Bausch, dass 126 Studentenwohnungen in vier geplanten Wohntürmen geplant seien. In Sachen Wohnungsmangel für Studenten habe man dieselben Probleme wie in den Großstädten Paris oder London, gab er gleichzeitig zu bedenken.

Man werde in einigen Jahren schneller nach Belval kommen, so Bausch zur Mobilitätsproblematik. Er nannte dabei die vorgesehene größte Radbrücke Europas, die im Januar 2023 eröffnet und den neuen Stadtviertel an Esch anbinden wird, das Projekt „Bus à haut niveau de service“ zu den französischen Grenzgemeinden und die schnelle Tram zwischen Luxemburg und Esch, die in 13 Jahren Belval bedienen soll. Vorgesehen seien auch zusätzliche Zugverbindungen.

Raumplanungsminister Claude Turmes („déi gréng“) zufolge war Belval ursprünglich nicht als Wohnviertel gedacht, sondern, als Gegenstück zur Stadt Luxemburg, als Wirtschaftszentrum. Bei der Erschließung anderer Industriebrachen wie die Metzerschmelz werde man erstmals in Luxemburg den öffentlichen Nahverkehr fertigstellen, noch bevor sich die ersten Bewohner niederlassen werden. Aus den wenigen Fehlern auf Belval habe man gelernt.

Laut Hochschulminister Claude Meisch (DP) blieben Forschung und Bildung ein dynamisierendes Element für den Süden des Landes. In wenigen Jahren soll die Zahl der an der Universität und den Forschungszentren auf Belval Beschäftigten sowie die Studierendenzahl stark zunehmen.

Jules
6. Juli 2022 - 11.41

Ennergang vun Staadt Luxusburg