GemeinderatSchifflingen und das Gebaren der Immobilienbranche

Gemeinderat / Schifflingen und das Gebaren der Immobilienbranche
Verzögerung gibt es beim Um- beziehungsweise Ausbau der Gemeindeateliers, da das Architektenbüro Team31 seine Aktivitäten einstellt Illustration: Team31 Architects

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Viel Routine stand auf der Tagesordnung der jüngsten Schifflinger Gemeinderatssitzung. Ein Teilbebauungsplan für ein Immobilienprojekt in der rue Basse löste dabei eine interessante Diskussion zum Bauen in der Gemeinde aus.

Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) berichtete im Rahmen der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vom immer stärker werdenden Druck der Immobilienunternehmer auf die Gemeinde und ihre Verantwortlichen, genau wie auf die Bewohner. Eine Reihe von ihnen würde aggressiv und aufdringlich auftreten, so der Bürgermeister.  Das Unternehmen hinter dem Immobilienprojekt in der rue Basse gehöre nicht dazu, präzisierte später Schöffe Albert Kalmes („déi gréng“). Er bezeichnete das Projekt als nachhaltig, was Rizo Agovic (LSAP) in Anbetracht des bedeutenden Aushubs allerdings in Zweifel stellte. Der gehe gegen die Nachhaltigkeitscharta der Gemeinde. Was dann zu einer Diskussion darüber führte, wie nachhaltig man überhaupt bauen könne, denn schließlich wolle man die zu einem Wohnprojekt gehörenden Parkplätze ja auch nicht überirdisch einrichten, wie Kalmes bemerkte. 

Begonnen hatte die Sitzung mit der Abstimmung über das Gutachten des Denkmalschutzes zur „Metzeschmelz“. Im Gegensatz zu den Kollegen aus Esch gaben die Schifflinger Gemeinderäte nicht bei sämtlichen 24 Installationen ein positives Votum ab, auch wenn sie die Vorschläge des zuständigen Kulturministeriums durchaus unterstützen. Einstimmig verabschiedet wurde derweil der neue Kollektivvertrag für die Arbeitnehmer der Südgemeinden genau wie ein zusätzlicher Kostenvoranschlag über 50.000 Euro für die seit zwei Monaten von ukrainischen Flüchtlingsfamilien bewohnten „Tiny Houses“. Damit werden in erster Linie die Arbeiten rund um die Häuser bezahlt. 

Verzögerungen gibt es beim Aus- und Umbau der Gemeindeateliers, da das beauftragte Architektenbüro Team31 seine Aktivitäten einstellt und nicht übernommen wird. Des Weiteren wurde der Bewirtschaftungsplan für die 74 Hektar Wald der Gemeinde verabschiedet. Dieser gleicht dem von diesem Jahr, sodass also keine größeren (Abholz-)Aktionen 2023 zu erwarten sind. Zu einer kleinen Diskussion führte unterdessen Tagesordnungspunkt Nummer zwölf, die Ratifizierung der Charta „Léieren am Gaart – Réseau des jardins pédagogiques du Luxembourg“. Denn Carlo Feiereisen (LSAP) profitierte von der Gelegenheit, um sich nach dem Stand der Dinge zu den Kleingartenanlagen zu erkundigen. Das Grundstück gehört der Gemeinde schon seit längerer Zeit, auch seien die Gartenhäuser im Sommer aufgestellt worden. Jedoch wurde noch keine Parzelle an Schifflinger Bürger verpachtet. Albert Kalmes antwortete, dass es Probleme bei der Beschaffung der Gartenhäuser gegeben hätte und dass die Konventionen nun vorbereitet würden. 

Zu Beginn der Sitzung hakte Feiereisen ein weiteres Mal in Sachen „Minett Trail“ nach. Die Zirkuswagen stehen noch immer nicht für Übernachtungen zur Verfügung, obwohl sie schon länger im Besitz der Gemeinde sind. Grund ist die fehlende Konvention mit dem regionalen Tourismusbüro ORT Süd zum Betreiben der „Gîtes“. Bürgermeister Weimerskirch gab seiner Hoffnung Ausdruck, in der nächsten Gemeinderatssitzung Vollzug vermelden zu können.