HochwasserkatastropheSchäden an Echternacher Kläranlage sind noch immer nicht zur Gänze behoben

Hochwasserkatastrophe / Schäden an Echternacher Kläranlage sind noch immer nicht zur Gänze behoben
Anpassungen aufgrund des Hochwasserrisikos habe es zu diesem Zeitpunkt noch keine gegeben Symbolfoto: Editpress/Didier Sylvestre

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Das Jahrhunderthochwasser vom Juli 2021 hat erhebliche Schäden hinterlassen, die in Millionenhöhe gehen. Die Kläranlage in Echternach hatte es besonders hart getroffen: Die Reparaturen sind bis heute noch nicht abgeschlossen.

Gut zwölf Monate sind vergangen, seitdem Luxemburg von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurde. Zahlreiche Schicksalsschläge und immense Schäden sind die Folgen der Flut. Auch die Stadt Echternach wurde hart getroffen: Nachdem sich das Wasser wieder ins Flussbett der Sauer zurückgezogen hatte, musste die Regelung der Sauerstoffzufuhr und die Bedienung der Klappen (über die z.B. die Zuflussregelung funktioniert) der Kläranlage manuell vorgenommen werden, was einen erhöhten Personal- und Kostenaufwand mit sich brachte. Die Echternacher Kläranlage wurde „komplett überflutet“, teilte Jean-Paul Lickes, der Direktor des Wasserwirtschaftsamts, dem Tageblatt damals mit. Auch die ganze Elektromechanik habe unter Wasser gestanden und sei nicht mehr verwertbar gewesen.

Das Tageblatt hat sich bei Lickes erkundigt, wie es heute, ein Jahr nach dem Hochwasser, um die besagte Anlage steht. Die Arbeiten an der Anlage seien noch immer nicht zur Gänze abgeschlossen. „Das Ersetzen verschiedener Pumpen steht noch aus, das BHKW (Blockheizkraftwerk), die Niederspannungsverteilung und die definitive Inbetriebnahme der Heizung (nach Erhalt der Steuerschränke) stehen noch aus“, antwortet der Direktor des Wasserwirtschaftsamts. Zudem würde zurzeit eine Studie gemacht werden, um zu analysieren, ob ein Wechsel von Gas auf eine Wärmepumpe möglich ist. Sollte das der Fall sein, müssten auch diese Arbeiten noch angegangen werden.

Anpassungen beziehungsweise zusätzliche Schutzmaßnahmen aufgrund des Hochwasserrisikos habe es seit der Katastrophe vom letzten Jahr keine gegeben. Es würden allerdings Studien bezüglich der lokalen Einzugsgebiete und des Objektschutzes durchgeführt werden. So würde beispielsweise untersucht werden, ob auf regionaler Ebene Renaturierungen möglich und zielführend wären. Für erstere Lösung bräuchte es allerdings verfügbares Land – und es müsste beachtet werden, dass Dritte bei Hochwasser dadurch nicht zusätzlich gefährdet werden.

Die Schäden an der Anlage in Echternach beliefen sich voraussichtlich auf 2,2 Millionen Euro (TTC). Die Gesamtschäden an allen Kläranlagen Luxemburgs sowie den damit verbundenen Bauwerken werden laut Lickes auf rund fünf Millionen Euro geschätzt.