Corona-MaßnahmenSanté-Direktor: „Wir orientieren uns nicht fest an einem bestimmten Schema“

Corona-Maßnahmen / Santé-Direktor: „Wir orientieren uns nicht fest an einem bestimmten Schema“
Noch besteht kein Anlass, weitere Maßnahmen zu ergreifen, sagt Jean-Claude Schmit Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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„Santé“-Direktor Jean-Claude Schmit begrüßt die Vorgehensweise der Regierung. „Es spielen mehrere Variablen bei der Entscheidung für mehr Restriktionen mit – wir orientieren uns da nicht an einem bestimmten Schema“, sagt er gegenüber dem Tageblatt.

Premierminister Xavier Bettel (DP) hat am Samstag angekündigt, dass die Regierung vorerst keine weiteren gesetzlichen Restriktionen erlassen will. „Ich begrüße es, dass die Regierung nicht nur systematisch an einem bestimmten Schema festhält“, sagt „Santé“-Direktor Jean-Claude Schmit gegenüber dem Tageblatt. Es spielen mehrere Variablen in die Entscheidung mit hinein, sagt Schmit, und nicht nur die reinen Zahlen.

Die Gesundheitsdirektion hat mehrere Szenarien mit unterschiedlichen Maßnahmen ausgearbeitet. „Wir orientieren uns an den täglichen Zahlen und längerfristigen Tendenzen“, erklärt Schmit und gibt ein Beispiel: „Wenn die Zahl der Krankenhausaufenthalte steigt, die Zahl der Neuinfektionen jedoch wieder sinkt, gibt es aus unserer Sicht keinen Grund, weitere Maßnahmen zu ergreifen.“ Es ergebe keinen Sinn, rein nach irgendwelchen Richtwerten zu urteilen. „Deswegen verstehe ich auch die Entscheidung der Regierung, keine weiteren Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt zu ergreifen“, sagt Schmit.

„Wir müssen das Home-Office überdenken“

Der Präsident der Horesca Alain Rix sagt hinsichtlich der Aufforderung der Regierung, die Arbeit wieder verstärkt ins Home-Office zu verlegen, dass das nur normal sei. „Wir haben damit kein Problem. Allerdings müssen wir nach der Pandemie das Home-Office noch einmal überdenken“, erklärt Rix gegenüber dem Tageblatt„Telearbeit ist für uns eine Katastrophe“, hatte er vergangene Woche gesagt und gefordert, die Heimarbeit nach der Corona-Pandemie auf ein Minimum zu reduzieren. 

Alexander Skupin, Forscher am Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) und einer der Simulationsexperten der Covid-19-Taskforce, hatte am Freitag gegenüber dem Tageblatt gesagt, dass Anfang Dezember bis zu 400 Neuinfektionen täglich möglich sind. Auch der Wissenschaftler riet: „Wer auf das Home-Office zurückgreifen kann, sollte es tun.“ Die Menschen sollten sich zudem wieder auf die Pandemieregeln zurückbesinnen und soziale Interaktionen auf das Wesentliche reduzieren. 

Die Regierung hatte erst am Freitag einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen gemeldet: 227 an nur einem Tag. Damit wurde erstmals der Peak aus der ersten Welle überschritten: die 219 Neuinfektionen am 23. März. Am Sonntag überstiegen die registrierten Neuinfektionen diese Marke erneut: Die „Santé“ meldete insgesamt 242 Neuinfektionen. Wie viele Menschen in den vergangenen beiden Tagen neu ins Krankenhaus mussten, ist unklar: An Wochenenden aktualisieren die Behörden nicht die Krankenhausstatistiken. Stand Freitag waren 51 Patienten wegen einer Covid-19-Behandlung im Krankenhaus, vier von ihnen auf der Intensivstation.

MartyMcFly
23. Oktober 2020 - 20.14

Das Homeoffice kann auch positive Effekte haben für die Horesca: Vielleicht gibt es ja über Land viele Arbeitnehmer, Singles oder Paare, die im Homeoffice sind und einfach keine Lust und Zeit haben zuhause 1 bis 1.5 Stunden einzuplanen fürs Kochen, wenn sie gewohnt sind in normalen Zeiten im Umkreis ihres Arbeitsplatzes oder in ihrem jeweiligen Betriebsrestaurant zu speisen. Die bestellen dann in ihrem Wohnort etwas bei einem Restaurant in der Nähe zur Hauslieferung. Fazit: Homeoffice mag für Horesca in der Hauptstadt eine Katastrophe sein, aber über Land wird vielleicht sehr viel geliefert in diesen Zeiten.

tsesar
20. Oktober 2020 - 11.24

@ Soemol: Die arbeiten eng zusammen. Bettel und Lehnert sind Juristen und nicht Mediziner, sie müssen allerdings die Entscheidungen treffen.

Jangeli
19. Oktober 2020 - 8.13

Daat Horesca-Gesouers geet engem ësou lues op d'Nerven. Si musse och matt den Aschränkungen liewen genau ësou wéi déi aaner Bierger.Hir Preisser hun se ësou wiesou schons ugepasst,ower nëtt nëmmen en bësschen. Ett gett nach Schlemmeres an vill aaner Betrieber.

de Schmatt.
18. Oktober 2020 - 19.51

Woran bitte schön, orientieren Sie sich dann? An der wahrscheinlich ansteigenden Zahl der Toten?

Schaltz Suzette
18. Oktober 2020 - 18.05

Fannen déi Entscheedung vun jiddferengem ganz richtëg an och ganz gudd!?????? Den Virus ass do an deen bleiwt och do, an mir All mussen léieren mam Virus ze liewen! Just daat matt deenen Zuelen all Daag, an matt deem massivem Testen, fannen ech total iwwerdriwwen! Do misst zrëck geschrauft gin, wäll ët ännert näischt un der Situatioun, an d’Bierger géifen nët esou vill an Panik geroden! Alles waat bessien Houscht an Schnapp huet, wat ganz normal an dëser Zäit ass, geréit an Panik, an daat mecht d’Leit futti...!!!! Verstin sou wéi sou nët, waat déi 50 Positifer op 100000 Awunner soll...!!!! Do missten nach ganz vill Sachen iwwerduecht gin, mee een Schrack nom Anëren, ech denken, wann d‘Zuelen weider esou stabil an den Kliniken bleiwt, dann wärten sech nach Sachen änneren!

Soemol
18. Oktober 2020 - 17.03

Wer hat das sagen im Land? De Santés Direkter, d’Madame Lehnert den Här Bettel oder dem Duo Rix/Koepp? ???