VolleyballSaisonvorschau: Ein Favorit, zwei Herausforderer und eine Menge „hungrige Wölfe“

Volleyball / Saisonvorschau: Ein Favorit, zwei Herausforderer und eine Menge „hungrige Wölfe“
Strassen und Bartringen dürften in der neuen Saison im Titelrennen mitmischen Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Am Samstagabend starten auch die Herren in die diesjährige Meisterschaft. Der Super Cup vor einer Woche hat schon die erste Überraschung geliefert, als Bartringen sich gegen den Favoriten Strassen durchsetzte. Doch auch andere Teams haben sich verstärkt. Man darf sich also auf eine interessante Saison freuen.

Trotz seiner Niederlage im Super Cup dürfte Strassen diese Saison wieder als Favorit gelten. Im Kader von Trainer Massimo Tarantini hat es nur wenige Wechsel gegeben. Auf dem Papier sind alle Positionen doppelt besetzt. Ob allerdings die Qualität der Auswechselspieler letztendlich reicht, bleibt abzuwarten. Am vergangenen Samstag traten jedenfalls größere Probleme auf, als gleich zwei Spieler verletzungsbedingt ausfielen. Nicht mehr im Kader ist der US-Amerikaner Jarvis Benito, der aus beruflichen Gründen wieder in die Staaten zurückgekehrt ist. Auch der zweite Zuspieler, Simao Marinho Novais, fällt diese Spielzeit aus, da er seine Master-Studien in Lissabon, wo er auch einen Verein gefunden hat, abschließen will. Ersetzt wird er durch den Wiederkehrer Zoran Simic, der sich, nach einem Jahr in Diekirch, zurückmeldet. Mit Brett Dailey kommt ein routinierter Mittelblocker aus Fentingen und mit Daniel Galoppo ein großes Talent vom Nachbarn Bartringen. Eine stolze Mannschaft, erst mal aber nur auf dem Papier. Doch Tarantini kann vertraut werden, dass sich dies schnell wieder ändern wird.

Der frischgebackene Super-Cup-Gewinner Bartringen musste, neben Galoppo, noch Mittelblocker Tim Konrad (Walpertshofen/D) und Angreifer Mathis Esselin (Frankreich) ziehen lassen. Libero Loïc Peters hat einen Schlussstrich unter seine Karriere gezogen. Ersetzt wurde dieser durch gleich zwei Nachfolger: Der Australier Maksim Bacovic und der Italiener Carlandrea Benini sollen das Loch stopfen. Aus Frankreich (zuletzt Hettange) kommt Annahmespieler Daniel Reynaud, der die letzten Jahre vor allem im Beach anzutreffen war. Ein hochkarätiger Wechsel ist die Verpflichtung vom Fentinger Jaromir Kolacny. Dieser Wechsel zieht eine Umbesetzung der Stammformation nach sich. Steve Weber überlässt Kolacny die Diagonale und wechselt in die Annahme. Es wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis sich das Team in den neuen Aufgaben festigt. Dass Coach Georgy Sabchev schon in der Zwischensaison gute Arbeit geleistet hat, sah man am vergangenen Samstag.

Ein weiterer Herausforderer für Strassen wird Lorentzweiler sein. Das Team, das die vergangene Saison bereits ohne Petko Tunchev und Jean-Pierre Londinière abschloss, verliert nur Anthony Gobert. Verstärkung im Mittelblock kommt mit dem Fentinger Tom Engeldinger, der sich in den Vorbereitungsturnieren schon gut eingelebt zeigte. Der Top-Transfer kommt derweil aus Frankreich: Beach-Nationalspieler Jérémy Sylvestre, mit Ligue-1-Erfahrung, wird Annahme und Angriff beleben. Der junge Belgier William Marette soll als Libero aufgebaut werden und von Rückkehrer Philippe Glesener lernen. Zwei junge Spieler, das Eigengewächs Yann Weirig sowie der Franzose Joey Leyendecker sollen behutsam an die erste Mannschaft herangeführt werden. Probleme hat Coach Serge Karier momentan noch mit den Verbänden aus Kuba und Albanien, die die Freigabe von Adri Arapi und Nelson Loyola verzögern.

Mehrere Teams für Platz vier

Für den vierten Play-off-Platz kommen einige Teams in Frage. Erste Anwärter könnten die bisher weniger in Erscheinung getretenen Teams aus Belair und Echternach sein. Belair konnte alle Spieler halten und nach einer mehrmonatigen Auszeit ist auch Zuspieler Ondrej Fucik wieder an Bord. Einziger Transfer ist die Verpflichtung vom Lorentzweiler Tunchev. Damit kann Trainer Slim Chebbi auf eine gut eingespielte Stammsechs und einen breiten Kader zurückgreifen. Wenn es ihm gelingt, diesen bei der Stange zu halten, könnte Belair erstmals im Play-off landen.

Hierhin will auch Echternach und hat sich dafür konsequent verstärkt. Aus der bisherigen Stammsechs fällt nur Mittelblocker Michel Bohnenberger, der seine Uni-Studien in Österreich in Angriff nimmt, weg. Aus Argentinien kommen Annahmespieler Luciano Cotto, sowie Libero Facundo Martinez und aus Amber-Lënster Außenangreifer Dan Reiffers. Junge Eigengewächse, sowie Quereinsteiger vom Indiaca runden den Kader ab. Marc Burelbach, der interimistisch das Training übernommen hat, muss sich in einer teilweise hitzköpfigen Mannschaft durchsetzen. Sollten Stimmung und Zusammenspiel innerhalb des Teams klappen, steht die Tür nach oben offen.

Trotz seines Aderlasses ist Fentingen nicht chancenlos, im Play-off zu landen. Gleich vier Stammspieler muss man ersetzen, dies wird nur schwer zu bewerkstelligen sein. Für die Mittelblocker Dailey und Engeldinger laufen fortan Thomas Morin aus Belair und der Pole Karol Duda auf. Ersatz für Kolacny hat man bisher noch nicht gefunden. Für seine letzte Saison als Trainer – glaubt man den Stimmen aus Fentingen –  wird es kein Zuckerschlecken für Trainer Dragan Vujovic.

Ähnlich schaut es in Diekirch aus. Rückkehrer Francisco Abreu aus der Dominikanischen Republik, der neben dem Trainerposten auch das Zuspiel wieder übernimmt, steht vor keiner leichten Aufgabe. Nicht mehr im Kader sind die beiden Polen Wielogorski und Piotrewski, sowie Zuspieler Simic. Auch Janis Freidenfelds und Tim Dobbert wollen leiser treten und Zuspieler Noah Wagner zieht es studienhalber ins Ausland. Der Trainer hat Angreifer Pedro Luis aus seiner Heimat mitgebracht. Neu verpflichtet wurden ebenfalls der Argentinier Valentin Labbozzetta (Mittelblock) und der Spanier Jesus Romero.  

Zu guter Letzt bleibt noch Esch, wo Juan Blanco das Training von Ranguel Krivov übernommen hat. Maroldt ist zum dritten Mal „endgültig“ zurückgetreten. Er soll durch den über 40-jährigen Franzosen Simeon Noah ersetzt werden. Auch ein junger Mittelblocker, Alexis Pailha, konnte an Land gezogen werden. Schwer wird es durch eine doch größere Umstellung im Team: Angreifer Maurice Van Landeghem beerbt den Trainer Blanco im Zuspiel. Das im Durchschnitt noch sehr junge Team muss sich mit neuem Trainer beweisen.


Die Kader

Strassen
Trainer: Massimo Tarantini
Spieler: Olivier De Castro, Samuel Marinho Novais, Christian Galoppo, Brett Dailey, Peter Schmitt, Boris Milosevic, Ralf Lentz, Sina Arab, Tim Laevaert, Gilles Braas, Stefan Ilic, Mateja Gajin, Deyvidas Raibikis, Da Rocha Pablo

Bartringen
Trainer: Georgi Sabchev
Spieler: Maksim Bacovic, Carlandrea Benini, Luka Distefano, Sebastian Dobre, Jaromir Kolacny, Daniel Reynaud, Michael Constantinou, Yoan Laparre, Fréderic Barth, Steve Weber, Jeremy Potarjnikoff, Petar Nenkov, Quentin Courrioux, Matthias Cloot, Konstantin Mitev

Fentingen
Trainer: Dragan Vujovic
Spieler: Thomas Morin, Nadir Douib, Pavlé Vujovic, Karol Duda, Marek Beles, Robert Theis, Antoine Niel, Sam Wirtz, Tim Besch, Jakub Lomacz 

Diekirch
Trainer: Franciso Abreu Lopes
Spieler: Francisco Abreu Lopez, Valentin Labbozzetta, Pedro Luis, Jesus Monteiro Romero, Laurent Weber, Giulio Nadalini, Noah Wagner, Tom Gaspard, Tim Dobbert, Lyndon Varga, Miguel Jansen, Ryan Matilde Da Luz, Valentijn Huijbers

Esch
Trainer: Juan Carlos Blanco
Spieler: Juan Carlos Blanco, Lucas Deppe, Solagna Eric, Gil Nizard, Charel Hoffmann, Felix Terwindt, Simeon Noah, Alexis Pailha, Franz Vosahlo, Christopher Schneider, Maurice Van Landeghem, Max Majerus, Valdir Delgado, Maxime Hoffmann, Marc Dittgen

Lorentzweiler
Trainer: Serge Karier 
Spieler: Deneiga Vladimir, Engeldinger Tom, Yann Weirig, Joey Leyendecker, Philippe Glesener, Jérémy Silvestre, William Marette, Adri Arapi, David Mexson, Tomas Pavelka, Andy Koenig, Nelson Loyola, Radoslaw Rzymianski, Bob Zuidberg, Colin Hilbert

Belair
Trainer: Slim Chebbi
Spieler: Petko Tunchev, Jeff Breuskin, Ondrej Fucik, Felix Polfer, Lucas Lallemand, Michel Schiltz, Jared Schubert, Juan Pablo Stutz, Facundo Higueira, Valentino Mazziarello, Petr Kuchar, Dario Galano, Daniel Grethen, Sami Ben Tara, Damien Galano

Echternach
Trainer: Marc Burelbach (Interim)
Spieler: Marc Burelbach, Sebastian Lang, Marino Poropat, Chris Zender, Christovao Filho, Pol Bollendorff, Enzo Maggiolo, Yves Bellwald, Luciano Cotto, David Zehren, Facundo Martinez, Daniel Reiffers, Marco Marques