Ryanair streikt: Auch Flug von Luxemburg fällt aus

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Ein Pilotenstreik am Freitag, 28.September, betrifft auch Verbindungen in Luxemburg: „Der Flug FR5055 nach Madrid mit Ryanair um 13 Uhr fällt aus“, erklärt eine Sprecherin des Luxemburger Flughafens Lux-Airport. Anderen Flüge seien nach derzeitigem Stand nicht betroffen.

Passagiere, deren Flug annuliert wurde, sollen nicht zum Flughafen kommen und mit Ryanair die weiteren Schritte ihrer Reise prüfen. Auch für Umbuchungen und Regressansprüche sei  die Airline zu kontaktieren.

Etwa zehn Prozent aller Flüge fallen aus

Der Billigflieger Ryanair hat nur wenige weitere Flüge für diesen Freitag abgesagt. Wegen der zusätzlichen Teilnahme der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) an einem europäischen Streik sollen weitere 35 bis 45 Flüge von und nach Deutschland ausfallen, erklärte Marketing-Chef Kenny Jacobs am Donnerstag in Dublin. Das wären nur rund 10 Prozent des geplanten Programms. Wegen der angekündigten Streiks in anderen europäischen Ländern hatte Ryanair schon 150 von 2400 Europaflügen abgesagt.

Ryanair rechnet auch damit, dass sich die deutsche Kabinengewerkschaft Verdi an dem Ausstand beteiligen wird. Es sei zu mehreren Kundgebungen aufgerufen worden, erklärte Ryanair-Organisationschef Peter Bellew. Verdi wollte sich erst im Laufe des Tages zu weiteren Maßnahmen äußern.

Nach mehreren regionalen Auseinandersetzungen ist für Freitag der zweite pan-europäische und gemeinsam von Piloten und Flugbegleitern ausgeführte Streik gegen die irische Billigfluggesellschaft geplant. Beteiligt sind Beschäftigte aus Spanien, Portugal, Belgien, Italien, den Niederlanden und Deutschland. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Wettbewerbsbeschwerde bei der Europäischen Union eingelegt, weil sie hinter den europaweiten Absprachen Personal verschiedener Konkurrenz-Airlines vermutet.

Ryanair vom Streik „enttäuscht“

Von der Beteiligung der VC am Streik sei man überrascht und enttäuscht, betonten die Ryanair-Manager. Noch am Dienstag habe man in den Verhandlungen große Fortschritte gemacht und etwa akzeptiert, einen deutschen Staatsbürger als Schlichter zu berufen. Ryanair drückt nach eigenen Angaben aufs Tempo. Die Schlichtung könne in fünf bis sechs Wochen abgeschlossen sein, sodass man bis Jahresende Mantel- und Gehaltstarifverträge abschließen könne, sagte Bellew.

Ryanair sieht sich seit Jahresbeginn wiederholten und teils koordinierten Streiks von Piloten und Flugbegleitern in mehreren europäischen Ländern ausgesetzt. Das Personal will höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen nach jeweiligem nationalem Recht erreichen.

Eine Übersicht über alle ausfallenden Flüge gibt es übrigens nicht: „Wir gliedern die Stornierungen nicht nach Flughäfen oder Ländern“, teilt Ryanair auf Anfrage mit. Alle von den Stornierungen betroffenen Kunden seien bereits benachrichtigt und über ihre Rückerstattungs- und Umbuchungsoptionen informiert worden.

(Mit Material der dpa)

Foto: User:Les Meloures at lb.wikipedia, Luxembourg-Findel International Airport, CC BY-SA 3.0

Mix60
29. September 2018 - 13.56

100% mlt Ihnen einverstanden!! Dass solche Mitarbeiter Abzocke noch immer in der EU erlaubt sind ist beschämend, moderne Sklaverei.

KTG
28. September 2018 - 6.09

Dies zu lesen, tut so richtig gut. Diese asoziale Gesellschaft mit ihren unlauteren Methoden ist schließlich der Hauptgrund, wieso die meisten europäischen Airlines, auch Luxair, unter einem immensen Kosten- und Preisdruck stehen und daran zerbrechen. Endlich kehrt sich dies auch gegen die Verursacher des Problems.