/ Resistenzmuseum: Mit dem mobilen Museum nach draußen
In den Räumlichkeiten des Resistenzmuseums, kurz vor dessen Um- und Ausbau, hielt die Vereinigung der Freunde des Museums ihre diesjährige Generalversammlung ab. Das Resistenzmuseum ist über 60 Jahre alt und es ist mittlerweile über 20 Jahre her, dass erstmals über eine Vergrößerung nachgedacht wurde.
Frank Schroeder, Direktor des Museums, ist seit nunmehr zehn Jahren im Amt. Seit dem 1. Januar funktioniert das Resistenzmuseum als Stiftung. Am 15. April, also in rund zweieinhalb Wochen, findet die offizielle Schließung statt – mit einem Konzert mit Luxemburger Freiheitsliedern. Während der Bauphase zieht das Museum übergangsweise in die Räumlichkeiten des ehemaligen Friedensgerichtes um.
Man sehe demnach bewegten und stressigen Zeiten entgegen, doch sei dies ein positiver Stress, so der Präsident der Freunde des Resistenzmuseums, Jim Goerres. Die Vereinigung wird dem Museum auch weiterhin zur Seite stehen und bei temporären Ausstellungen, Vernissagen, Konferenzen, dem Ausarbeiten von Texten und Übersetzungen sowie bei Gedenk- und Kulturzeremonien aushelfen. Sie verfolgt zwei Ziele: die Erinnerung zu wahren und die Leute zu sensibilisieren, damit sie die Manipulationen aus „gewissen Kreisen“ erkennen und sich wehren können.
Zwei neue Akteure
Das Institut für digitale Zeitgeschichte im Rahmen der Uni und das Zentrum für politische Bildung haben ihre Arbeit aufgenommen. Auch ihr Ziel ist es, die Erinnerung zu wahren. Weit weniger erfreulich sind gesellschaftliche Entwicklungen, die Rassismus, Fremdenhass, Ausgrenzungen, Antisemitismus, Islamo- und Homophobie salonfähig machen, meint Goerres. Kritische Bürger sind gefordert, Resistenz bleibt notwendig, einerseits zu Ehren der Resistenzler des Zweiten Weltkriegs und andererseits für unsere Nachkommen, damit diese nicht elementaren Menschenrechten beraubt werden.
Das Hauptaugenmerk der Aktivitäten lag auf der Ausarbeitung des neuen Projektes „Musée mobile“. Thematische mobile Einheiten wie beispielsweise Transportkisten mit herausnehmbaren Schaukästen erlauben es, Ateliers außerhalb des Museums zu organisieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass man so ein Publikum erreichen kann, das den Weg vielleicht nicht ins Museum gefunden hätte.
In einer ersten Phase werden die „Frënn vum Resistenzmusée“ ein Auto für das Museum finanzieren. Gemeinderat Christian Weis bedankte sich bei den Freunden des Resistenzmuseums für das Aufgreifen von Thematiken wie Rassismus, Diskriminierung und menschenverachtende Politik, die wohl immer aktuell und wichtig bleiben werden.
Der Direktor des Resistenzmuseums, Frank Schroeder, hob die wertvolle und gute Zusammenarbeit mit dem Verein hervor. Das Museum bleibt auch während der Umbauarbeiten bestehen, es zieht lediglich temporär in das ehemalige Friedensgericht um. Nach dem Ausbau wird die Ausstellung um den Themenbereich „Menschenrechte“ erweitert. Auch personell wird aufgestockt: Vier neue Mitarbeiter werden das bestehende Team verstärken.
Von Paul Huybrechts
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos