Exit-Strategie„Rentrée“: Wer in der Schule ist und wer noch nicht

Exit-Strategie / „Rentrée“: Wer in der Schule ist und wer noch nicht
Die „Rentrée“ der Primaner war vor zwei Wochen und jene der „Lycée“-Schüler (Gruppe A) vor einer Woche. An diesem Montag ist Gruppe B dran. Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Wer ist schon in der Schule und wer noch nicht? Bei der gestaffelten „Rentrée“ verliert man schnell den Überblick. An diesem Montag sind es die „Lycée“-Schüler der Gruppe B, die nach über zwei Monaten wieder die Schulbank drücken. Ein Überblick.

Das gestaffelte Hochfahren des Schulbetriebs erweckt bei manchem Beobachter den Eindruck, dass jede Woche irgendeine „Rentrée“ stattfindet. Ganz so falsch ist das nicht. Auch an diesem Montag gehen „Lycée“-Schüler zum ersten Mal wieder in die Schule. Diesmal sind es jene der Gruppe B.

Die Schüler der Gruppe A hatten ihre „Rentrée“ vor genau sieben Tagen und bleiben diese Woche zu Hause. Die Lehrer haben ihnen in der letzten Woche Aufgaben ausgeteilt, die sie nun autonom zu Hause abarbeiten werden. Offiziell machen diese Schüler in der Übungswoche kein Homeschooling. Der Kontakt mit dem Lehrer ist demnach nicht vorgesehen. Es ist den Lehrkräften allerdings freigestellt, ob sie den Schülern bei Fragen dennoch zur Hilfe kommen wollen.

Die Lehrer werden diese Woche den gleichen Unterricht für die Schüler der Gruppe B halten. Die Woche darauf wird neuer Lernstoff unterrichtet. Dann ist die Gruppe A an der Reihe. Nach diesem Schema soll der Unterricht bis zu den Sommerferien weitergeführt werden.

Unterdessen liegt die „Rentrée“ der Primaner bereits zwei Wochen zurück. Laut Plan des Bildungsministeriums sollten sie seit Freitag ihre Endnote kennen. Bis Donnerstag hatten sie die Möglichkeit, die sogenannten „obligatorischen Prüfungen“ abzulegen. Ziel dieser Tests ist es laut Bildungsministerium, dass die Primaner in so vielen Fächern wie möglich eine Note für das zweite Semester bekommen.

Das Zocken um die Jahresendnote

Mit dem Wissen um die Noten beginnt das Zocken um die Jahresendnote. Aufgrund der Ausnahmesituation in der Corona-Krise wurde den Schülern mehr Flexibilität bei deren Berechnung gewährt. Die Schüler müssen sich nun entscheiden, ob sie nur die Noten des ersten Semesters in die Jahresendnote einfließen lassen oder ob sie lieber jene des ersten mit jenen des zweiten Semesters verrechnen wollen.

Entscheiden sich die Schüler für letztere Option, dann dürfen sie noch einen „Devoir optionnel“, also eine Zusatzprüfung, in maximal drei Fächern ablegen, um ihre Jahresendnote gegebenenfalls zu verbessern. Diese zusätzlichen Prüfungen sind in den Tagen vom heutigen Montag bis zum Mittwoch vorgesehen. Am 25. Mai ist der erste Examenstag.

In einer Woche, ebenfalls am 25. Mai, findet wieder eine „Rentrée“ statt. Ab diesem Tag werden es die Grundschüler sein, die die Schulbank wieder drücken werden. Genauso wie in den „Lycées“ werden auch hier die Klassen halbiert. In der Woche vor den Pfingstferien hat Gruppe A am Montag und Dienstag Unterricht und Gruppe B von Mittwoch bis Freitag. Nach den Ferien alternieren die Gruppen wochenweise.

Die Organisation, insbesondere jene für die außerschulische Betreuung, wurde von vielen beteiligten Akteuren als eine Herkulesaufgabe bezeichnet. Es hagelt Kritik von allen Seiten. Die Räumlichkeiten müssen verdoppelt, das Personal um ein Drittel aufgestockt werden. Inzwischen hat das Bildungsministerium die zuvor nicht vorgesehene Vermischung von Gruppen der Zyklen 2 bis 4 bei der außerschulischen Betreuung erlaubt – allerdings nur bei kleinen Gruppen. Das soll die Organisation entlasten. Auch eine Aufsicht im Schulhof ab 7 Uhr ist nun vorgesehen.

„Crèches“ öffnen am 25. Mai

Am 25. Mai, Tag der „Rentrée“ für die Grundschulen, werden auch die „Crèches“ ihre Türen wieder öffnen. Allerdings nicht in der gewohnten Routine. So werden die Kapazitäten der „Crèches“ auf fünf Kinder pro Raum und Erzieher reduziert. Die kleinen Gruppen sollen nach außen geschlossen und nach innen familiärer sein, sodass man sich punktuell auch mal näherkommen könne, präzisierte Bildungsminister Claude Meisch am Freitag vor der Presse. Das Tragen von Atemschutzmasken ist für Kinder unter zwei Jahren verboten und für Kinder unter sechs Jahren nicht zu empfehlen. Aus diesem Grund entfällt die Maskenpflicht in den „Crèches“. Um die Betreuung der Kinder nach der Schule gewährleisten zu können und so eine mögliche Vermischung von Kindern in Schulen und Tagesstätten vorzubeugen, sind alle laufenden Verträge mit den Kindertagesstätten bis zum 15. Juli aufgehoben. Ein rechtlicher Anspruch auf einen Platz besteht demnach trotz Vertrag nicht mehr. Eltern von Kindern bis zum Alter von vier Jahren haben die Wahl, ob sie ihre Kleinen in eine „Crèche“ schicken oder doch lieber Gebrauch vom „Congé pour raisons familiales“ machen wollen.