Frankreich / Regierung will Energiekonzern EDF verstaatlichen – zur Finanzierung neuer Atomkraftwerke

Der Konzern hat Schwierigkeiten mit der Wirtschaftlichkeit seiner Atomkraftwerke (Foto: AFP/Sameer Al-Doumy)
Die französische Regierung will den hoch verschuldeten Energiekonzern EDF wieder komplett verstaatlichen.
„Ich bekräftige den Willen des Staates, 100 Prozent des Kapitals von EDF zu halten“, sagte Premierministerin Elisabeth Borne am Mittwoch in ihrer Regierungserklärung. Dies ermögliche es EDF, „die ehrgeizigen und unerlässlichen Projekte für die Zukunft unserer Energieversorgung so schnell wie möglich umzusetzen“. Der Staat hält derzeit schon mehr als 80 Prozent an EDF.
Borne bekräftigte, dass Frankreich in den Bau neuer Atomkraftwerke investieren wolle. „Die Energiewende wird dank der Atomkraft gelingen“, sagte die Regierungschefin; Atomkraft sei CO2-neutral, „souverän und wettbewerbsfähig“. Zugleich sollen die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Ziel sei „ein ausgewogener Energiemix mit erneuerbaren Energien und Atomkraft“, so Borne weiter.
EDF kämpft aktuell mit gewaltigen Kostensteigerungen bei seinen neuen Atomkraftwerken in Frankreich und Großbritannien. Hinzu kommen Mängel an einigen der älteren Reaktoren, wodurch manche bereits für Kontrollen abgeschaltet werden mussten. Der Konzern betreibt in Frankreich 58 Atomkraftwerke.
In die Erzeugung erneuerbarer Energie hat das Land bisher nur sehr zögerlich investiert. So hat Frankreich beispielsweise Mittes dieses Jahres zum allerersten Mal Offshore-Windenergie produziert.
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