Im TestRange Rover Evoque P300e: Ein Alleskönner mit Stil

Im Test / Range Rover Evoque P300e: Ein Alleskönner mit Stil
Der Range Rover Evoque P300e soll sich im Schnee, auf Eis, im Sand, im Schlamm oder auf Schotter wohlfühlen, zu diesem Zweck wurde er mit verschiedenen per Tastendruck voreinstellbaren Fahrmodi versehen Foto: Marc Schonckert

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Mit seiner eigenwilligen Linie überraschte der Range Rover Evoque bei seiner Markteinführung und brachte anspruchsvolles Design und einen Hauch Sportlichkeit in die Klasse der Kompakt-SUVs. Marc Schonckert fuhr den Evoque P300e, der sich als Plug-in-Hybrid nun auch umweltfreundlich erweisen will. Zumindest auf den ersten 100 Kilometern.

Eine nach hinten abfallende Dachlinie bei gleichzeitig nach hinten aufsteigender Gürtellinie, kurze Karosserieüberhänge, große Räder und ein markantes Gesicht mit eindrucksvoller Front kennzeichnen den Range Rover Evoque, der mit seinem Look eine Ausnahmestellung im Reigen sportlicher Kompakt-SUVs einnimmt. Und da er als Range Rover von zu Hause aus mit beeindruckenden Fertigkeiten im Offroad-Betrieb ausgestattet wurde, kann er sich leistungsmäßig auch da auszeichnen, wohin sich andere gar nicht erst hintrauen. Der Evoque soll sich im Schnee, auf Eis, im Sand, im Schlamm oder auf Schotter wohlfühlen, zu diesem Zweck wurde er mit verschiedenen per Tastendruck voreinstellbaren Fahrmodi versehen. Dazu kommen die Einstellungen „Hybrid“, „Eco“ oder „Elektrisch“; und damit wären wir bei der eigentlichen Sache, um die sich unsere Ausfahrt drehte.

 Foto: Marc Schonckert

Denn wie seine Cousine Jaguar E-Pace 300e ist auch der Range Rover Evoque P300e mit Hybrid-Antrieb ausgerüstet, wobei vorne ein kleiner 1,5-Liter-Dreizylinder 147 kW/200 PS auf die Vorderachse abgibt und auf der Hinterachse ein E-Motor mit 80 kW/109 PS die hinteren Räder antreibt. Zusammen ergibt das eine Systemleistung von 227 kW/309 PS wie beim E-Pace. Das Drehmoment beträgt beeindruckende 540 Nm ab 2.000 U/Min. Somit läuft dieser Evoque 210 km/h und erledigt die null auf 100 in 6,4 Sekunden. Rein elektrisch kann er bis 135 km/h, dann allerdings rücken die angegebenen 55 km E-Reichweite in weite Ferne.

 Foto: Marc Schonckert

In der Praxis sind diese 55 km allerdings durchaus zu schaffen, wie wir auf der Fahrt von Antwerpen nach Brüssel bei gleichmäßigem Tempo von 80 bis 90 km/h nachvollziehen konnten. Beim Verlassen des Brüsseler Autobahnrings, genau an der Abzweigung des „Carrefour Léonard“ nach Namur, nach fast genau 55 km, sprang der Benzinmotor ein. Dann, nach 100 km Fahrt, stand der Verbrauch bei 3,2 Liter für die ersten 100 km. Mehr als die WLTP-Werksangaben, so wie bei fast allen anderen PHEV-Modellen der Fall. Ist die Batterie leer, muss der Benziner die ganze Last von 2,1 Tonnen Leergewicht voranbringen, was auch bei moderater Fahrweise kaum unterhalb der 7-Liter-Marke zu bewerkstelligen ist. Immerhin, über Rekuperation beim Bremsen oder Gleiten gelangen genug Watt in die Batterie, um anschließend an der Ampel elektrisch loszufahren. Wer täglich nur kleine Strecken fährt und regelmäßig lädt – zu Hause oder an der Säule mit DC-Anschluss – wird den Umweltbonus des Hybrid-Systems zu schätzen wissen.

Doch der Evoque ist beileibe nicht nur Stadtauto, sondern empfiehlt sich mit seinem Komfortaufgebot, seiner diskreten Automatik, seinem Abrollkomfort und seinem spontanen Antritt auch für längere Stecken und kurvige Landstraßen. Im Gelände hilft eine 3D-Kamera, die sozusagen durch die Motorhaube hindurch aufzeigt, was vor der Wagenfront auf einen wartet, mit seinen kurzen Überhängen schafft er mühelos steile Ab- und Auffahrten. Und sollte dicke Luft herrschen, so kann man ein neuartiges Filtersystem aktivieren, das den Innenraum vor dem Eindringen von Feinstaub, Allergenen und Pollen schützt. Wie Oma mit den Springerstiefeln sagte: „Als Stadtmensch reagiere ich allergisch auf reine Luft. Deswegen rauche ich auch immer am Strand oder beim Bergsteigen.“ Also Klimaanlage aus und das elektrische Dach auf. Aber rauchen durfte sie an Bord nicht. Unter lautstarkem Protest ihrerseits ging es weiter raus in die Natur.

 Foto: Marc Schonckert