Pressehilfe„Radio ARA“ und Medienministerium haben bisher nur einen Minimalkonsens erreicht

Pressehilfe / „Radio ARA“ und Medienministerium haben bisher nur einen Minimalkonsens erreicht
Ohne finanzielle Hilfe vom Staat könnte der Radiosender „Radio ARA“ bald vor dem Aus stehen. Foto: Fabrizio Pizzolante/Editpress

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Radio ARA ist seit einem Jahr in „akuter finanzieller Gefahr“. Das sagt der Community-Radiosender selbst. Deswegen will man ebenfalls einen Teil der Pressehilfe. Bisher habe man mit dem Ministerium nach drei Jahren Verhandlungen aber nur ein Minimalkompromiss vorgeschlagen bekommen. 

Vor dem totalen Untergang soll der Community-Radiosender „Radio ARA“ gerettet werden. Das ist allerdings schon alles, auf das sich das Medienministerium unter der Leitung von Premier Xavier Bettel und der Sender am Montag einigen konnten. Der Minimalkompromiss wurde in einem kurzfristig anberaumten Treffen vom Ministerium vorgeschlagen. Details blieben aber noch zu klären. Am Montagabend waren deswegen die freiwilligen und angestellten Mitarbeiter des Radios bei der Politik „liichten“. 

Laut Radio Ara werden Community Medien in Luxemburg nicht als „dritte Säule“ des Mediensektors anerkannt. Damit sei das Großherzogtum eine Ausnahme in Europa. Dabei würden gerade diese Medien den Informationszugang auch für Minderheiten sichern, die Medienkompetenz des Landes fördern und zum Medien- und Meinungspluralismus beitragen. Radio Ara erhielte zudem international Anerkennung und Unterstützung, unter anderem vom Community Media Forum Europe. Radio Ara verweist in ihrem Presseschreiben auch auf den Media Pluralism Monitor 2020. Dort wurde bemängelt, dass sich, insbesondere beim Radio, die Besitzverhältnisse der Medien auf wenige konzentriert – und dass der Zugang zu den Medien für Minderheiten im Land nicht garantiert ist. 

Ohne finanzielle Hilfe des Medienministeriums sei die Zukunft des Senders ungewiss. Es gehe „ums Überleben“ und man sei seit über einem Jahr in „akuter finanzieller Gefahr“. Bisher halte man sich per Crowdfunding und Drittmittel über Wasser. 

Community Medien

Laut Radio Ara werden Community Medien in praktisch allen europäischen Staaten neben öffentlichrechtlichen und privat-kommerziellen Medien als dritte Standsäule der Medienlandschaft anerkannt und gefördert. Institutionen wie das Europäische Parlament, die UNESCO und der Europarat empfehlen allen Mitgliedsstaaten, die Möglichkeiten von Community-Medien zu nutzen, um so die Medienkompetenz in der Gesellschaft zu festigen und vor allem Randgruppen einzubeziehen. Community Medien geben der Zivilgesellschaft direkten Zugang zu den Antennen, stärken die Partizipation und bieten ein Trainingsfeld für Journalisten.