MedienRadio 100,7: Regierungsrat ebnet Weg zur öffentlichen Medienanstalt

Medien / Radio 100,7: Regierungsrat ebnet Weg zur öffentlichen Medienanstalt
 Symbolbild: Editpress

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Der Regierungsrat hat am Freitag das „Avant-projet de loi“ angenommen, das von Medien- und Kommunikationsminister Xavier Bettel (DP) vorgelegt worden war. Damit ist die erste Hürde zur öffentlichen Medienanstalt genommen.

Medien- und Kommunikationsminister Xavier Bettel (DP) hat am Freitag den Gesetzesentwurf zur Schaffung  der öffentlichen Medienanstalt 100,7 angenommen. Das bislang schwerpunktmäßig soziokulturelle Radio soll in Zukunft ein generalistisches Informations-, Kultur- und Unterhaltungsprogramm anbieten, das sich an die gesamte Bevölkerung richten soll. Zudem soll es „die Werte des öffentlichen Dienstes durch objektive, unabhängige, pluralistische Medienberichterstattung widerspiegeln und die demokratischen Werte, insbesondere die Achtung der Menschenrechte, fördern“, steht in der Pressemitteilung der Regierung.

Der Sender soll weiterhin eine „unabhängige öffentliche Einrichtung mit finanzieller und administrativer Autonomie bleiben.“ Um politische Unabhängigkeit zu gewährleisten, soll die Zahl der staatlichen Vertreter im Verwaltungsrat, der sich weiterhin aus neun Mitgliedern zusammensetzen soll, auf ein Drittel reduziert werden. Zudem soll der Verwaltungsrat die sechs unabhängigen Mitglieder, die die Zivilgesellschaft vertreten, selbst auswählen und den Vorsitzenden aus seiner Mitte ernennen.

Werbung soll sowohl im Radio als auch im Internetauftritt verboten bleiben und das Sponsoring strengen Auflagen unterliegen. Für Kindersendungen und politische Informationssendungen bleibt Sponsoring komplett verboten.

Über die Höhe der finanziellen Förderung soll in einer separaten Vereinbarung verhandelt werden.

Radiogaga
18. Januar 2021 - 15.58

Werbung ist weiterhin verboten, und Sponsoring streng geregelt. Das ist auch gut so. Als 100,7-Hörer der ersten Stunde ärgert mich jedoch, dass anscheinend (und ich lasse mich hier gerne korrigieren) seit geraumer Zeit die regelmässig eingefügten Quizfragen nur noch per Whatsapp (= Facebook =Mr Gold-pardon:Zuckerberg) beantwortet werden können, statt wie vorher per Telefonanruf. Also: kein Whatsapp, kein Gewinn. Wie verträgt sich das mit Werbeverbot und geregeltem Sponsoring?

Grenzgegner
18. Dezember 2020 - 22.22

Da wird 100,7 sein Programm aber ein wenig anpassen müssen. Nicht mehr stundenlange Funk-, Swing- oder Rockmusikprogramme ausstrahlen, die höchstens von einer Minderheit gehört werden - obgleich sie zweifellos anspruchsvoll und sehr hörenswert sind. Generell wird wohl das Musikprogramm weniger avantgardistisch sein müssen, um wirklich weite Teile der Bevölkerung zu erreichen.